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Der Erste Parteitag der Kommunistischen Partei Kubas

Datum: 

17/12/2019

Quelle: 

Granma Internacional

Auf dem Parteitag der PCC wurde ausgiebig über soziale Entwicklung, Bildung, Kultur, Sport, Gesundheit, wissenschaftliche Forschung, soziale Sicherheit, Arbeitspolitik und das Justizsystem gesprochen Foto: Archiv Granma
 
44 Jahre sind vergangen, aber es scheint, als ob es gestern gewesen wäre. Das modernisierte Karl Marx Theater war voller strahlender Männer und Frauen, denn in wenigen Minuten würde der Erste Parteitag der Kommunistischen Partei Kubas beginnen. Alle Delegierten und Gäste waren bereits in gespannter Erwartung auf ihren Plätzen und sie sprangen auf und applaudierten, als die historischen Führer der Revolution mit Fidel Castro an der Spitze in Begleitung von Persönlichkeiten verschiedener Länder den Saal betraten.
 
So begann am Morgen des 17. Dezember 1975 das wichtigste Ereignis der kubanischen Kommunisten, die 16 Jahre nach den Sieg der Rebellen über die Diktatur des Fulgencio Batista und zehn Tage nach der Konstituierung ihres ersten Zentralkomitees einen wichtigen Schritt bei der Institutionalisierung der Revolution und ihrer antreibenden Kraft unternahmen.
 
Es war ein Treffen großer Emotionen sowohl für die etwa 5000 Delegierten als auch für die Gäste, das mit einer Massenveranstaltung auf dem Platz der Revolution endete. Dort wurden die Emotionen noch größer, als Fidel die Nachricht vom Tod des Kommandanten Raúl Díaz Argüelles bekanntgab, der als Internationalist in Angola gefallen war. Einige Tage zuvor, am 11. Dezember, starb er im Kampf für die Verteidigung des afrikanischen Bruderlandes, das von südafrikanischen Truppen überfallen wurde und in Unterstützung der Bewegung für die Befreiung Angolas (MPLA) und ihres Volkes.
 
Der umfassende zentrale Bericht, der von Fidel verlesen wurde, ohne dass die Delegierten nur eine Minute die Konzentration verloren hätten, begann mit einer historischen Analyse der Revolution als Kontinuität der ersten Kämpfe für die Unabhängigkeit und ging dann auf die wirtschaftliche Entwicklung ein, die in unterschiedlichen Sektoren erreicht wurde. Auf diesem Parteitag durfte auch die Analyse der in diesen Jahren begangenen Irrtümer, die Planung des Leitungssystems der Wirtschaft und die in den zukünftigen Fünf-Jahres Plänen einzuschlagende Richtung nicht fehlen. Außerdem wurde ausgiebig über soziale Entwicklung, Bildung, Kultur, Sport, Gesundheit, wissenschaftliche Forschung, soziale Sicherheit, Arbeitspolitik und das Justizsystem gesprochen
 
Fidel erklärte die Bedeutung der nächsten Verfassung der Republik innerhalb der politischen, institutionellen und juristischen Ordnung als Grundlage für eine höhere sozialistische Legalität und er betonte deren Rolle im Prozess der Massenorganisationen, der sozialen Organisationen, der Revolutionären Streitkräfte, des Innenministeriums, des Kommunistischen Jugendverbandes und der Partei.
 
Was die Funktionsweise der Partei angeht, wurden die Statuten und die Politik der Unterweisung, der Auswahl, der Platzierung, der Förderung und der Weiterbildung der Kader und im Rahmen der Ordnung des Landes wurde eine neue Politisch-Administrative Aufteilung verabschiedet, außerdem die Organe der Volksmacht und die Programmatische Plattform. Fidel unterstrich auch die wichtige Rolle der Außenpolitik Kubas, die auf Prinzipientreue und Unterordnung der kubanischen Positionen unter die internationalen Notwendigkeiten im Kampf für den Sozialismus beruhen und rief gleichzeitig zur Einheit der progressiven Kräfte auf.
 
Am Ende dieser sechs Tage hatten alle, die wir das Privileg hatten dabei zu sein, das Gefühl als Revolutionäre gewachsen zu sein und dass der Rest unseres Lebens darin bestehen muss, den Geist und den Buchstaben dessen, was an diesem historischen und unvergesslichen Ersten Parteitag verabschiedet wurde, Wirklichkeit werden zu lassen.