Artikel

Fidel: eine notwendige Präsenz

Datum: 

24/11/2020

Quelle: 

Granma International

Autor: 

In diesem letzten Jahr haben wir dich als unbesiegbaren Krieger im Kampf gegen eine Epidemie gesehen, deren Folgen du mit deiner Zukunftsvision vorhergesehen hast, als du die Insel mit Ärzten und wissenschaftlichen Zentren angefüllt hast, um den vielen Krankheiten entgegenzuwirken, die uns im Lauf der Zeit erreichen.
 
Du wusstest, dass es in jedem Fall die ärmsten Länder am schwersten treffen würde und so ließest du das Wort Solidarität, das elementare Banner der Revolution, Wirklichkeit werden, das leider dort, wo der Egoismus und die Habsucht unter dem Namen des Neoliberalismus vorherrschen, kaum Anwendung findet.
 
Seit du dich in eine andere Dimension begeben hast und von einem den Bergen der Sierra Maestra entnommenen Felsblock aus die aktuellen Schlachten anführst, erkennen wir, wie notwendig, ja vielleicht unersetzlich, du bist.
 
Aber jetzt, vier Jahre nachdem wir dich in die Unsterblichkeit begleitet haben, ist das Jahr 2020 wegen seiner Herausforderungen, der gefochtenen Schlachten, der Handlung eines Volkes, das weiß, dass du da bist und sich daran klammert, dich bei allem was es tut, in jeder geschlagenen Schlacht, in jedem erreichten Sieg und in jeder auftretenden Widrigkeit zu sehen und zu spüren, ein besonderes Jahr gewesen.
 
Ich stelle mir vor, was du empfinden würdest, wenn du wüsstest, dass ein Arzt oder eine Krankenschwester, von jenen Zehntausenden, die auszubilden du dir vorgenommen hattest, heute in der roten Zone oder in der Nachhut eines Hospitals, einer Praxis oder Poliklinik sich gegen eine Pandemie stellen, die die ganze Menschheit verletzlich gemacht hat.
 
Was ist noch zu sagen, wenn die Tausende, die Covid-19 in anderen Teilen der Welt bekämpfen, dies in Erfüllung jenes in Form eines Testamentes ausgesprochenen Satzes tun, den du immer wieder gesagt hast, nämlich dass “wir nicht das geben, was wir übrig haben, sondern das teilen, was wir haben”.
 
Wie war deine Präsenz im Finlay Institut für Impfstoffe zu spüren, das zu jenen gehört, die sich vorgenommen haben, deine Lehren umzusetzen und Impfstoffkandidaten wie Soberana 01 und 02 zu erhalten, um die Pandemie nicht nur in Kuba zu bekämpfen sondern sie auch der ganzen Welt und hauptsächlich den armen Ländern zur Verfügung zu stellen.
 
Wie viele Male hast du dieses andere wissenschaftliche Institut aufgesucht, das wir als CIGB kennen und bei wie vielen Gelegenheiten hast du mit seinen Angestellten, Ärzten und Wissenschaftlern über die Rolle der Wissenschaften bei der Entwicklung unseres Landes debattiert.
 
In diesen und allen übrigen Einrichtungen, die eines Tages Teil des Wissenschaftlichen Pols bilden sollten, erinnert man sich deiner. Dort arbeiten viele, die dir einst die Hand geschüttelt haben, die deine Fragen beantwortet haben, die die Herausforderung angenommen haben, zügig und mit Qualität eines jener Werke anzugehen, die nicht warten können.
 
Wenn ich die Tausenden sehe, die in den Brigaden des Kontingents Henry Reeve aufbrechen und siegreich zurückkehren, muss ich an die ersten Fachleute des Gesundheitsbereichs denken, die sich organisierten, um Solidarität zu leisten.
 
Heute mehr denn je ist dein Denken präsent, wie es bei der Konstituierung jenes Ärztekontingents zum Ausdruck kam: “ Wir beweisen, dass der Mensch besser sein kann und sein muss. Wir stellen den Wert des Bewusstseins und der Ethik unter Beweis. Wir bieten Leben.”
 
Ich erinnere mich an jenes Mal im Mai 2001, als ich als Journalist bei deinem Besuch in Algerien dabei war, an die Treffen mit den Führern und Fachleuten dieses Landes, die sich immer dankbar dafür zeigten, dass sie die ersten waren, die wenige Monate nach Erlangung ihrer Unabhängigkeit, eine medizinische Brigade Kubas empfangen konnten.
 
Am 24. Mai 1963 brach eine Gruppe von 58 Fachleuten des Gesundheitswesens darunter 32 Ärzte, vier Zahnärzte, 14 Krankenschwestern und acht Techniker auf, um 18 Monate lang an verschiedenen Punkten Algeriens ihre Dienste zu leisten.
 
Ich kann auch nicht vergessen, dass, als du im Dezember 2005 beim Gipfel Kuba-CARICOM zu den karibischen Führern sprachst und auf die Operation Milagro eingingst, die vielen Menschen in diesen kleinen Ländern das Augenlicht gerettet hat, man dich über das, was politische Führer wie der Premierminister von San Vicente und den Grenadinen Ralph Gonsalves sagte, sehr bewegt sah, als dieser ohne seine Tränen zu verbergen, Fidel für den großen solidarischen Beitrag für die Bedürftigsten der Welt dankte.
 
Heute, da du nicht mehr physisch unter uns weilst, bleibst du weiter eine tägliche Referenz, die ein menschliches Werk von außerordentlichem Ausmaß kennzeichnet.
 
Deswegen erinnert man sich in den karibischen Ländern an dich und verehrt dich genauso wie in den Ländern Afrikas und im dankbaren Vietnam, in Lateinamerika, wo die Solidarität Kubas, seine Missionen der Medizin, der Bildung und andere dazu beigetragen haben, dass Millionen gerettet und geheilt wurden und weitere Millionen Lesen und Schreiben gelernt haben.
 
Eine weitere Schlacht dieses Jahres, eine jener Schlachten, an deren Spitze du dich immer gestellt hast, war die gegen tropische Stürme wie ETA mit ihren Schäden in der Landwirtschaft, an Wohnungen, Schulen und an anderen Zentren. Wir erinnern uns an das große hydraulische Werk, das du von dem Augenblick an konzipiert hast, als ein Zyklon mit Namen Flora am 3. Oktober 1963 unser Land heimsuchte, insbesondere die Provinzen Las Tunas, Holguín, Granma und Camagüey.
 
Was wäre mit unserer Insel geschehen ohne die über das ganze Land verteiltenTalsperren, Kanäle, die mittleren und kleineren Stauseen, um, wie du so oft erklärt hast, das für den menschlichen und landwirtschaftlichen Bedarf nötige Wasser zu speichern und vor allem, um Überschwemmungen und das über die Ufer treten von Flüssen und andere Beeinträchtigungen zu vermeiden, die den Tod von Menschen oder die völlige Verwüstung von Feldern mit sich bringen konnten?
 
In diesen großen Schlachten von 2020 wie in jenen der Jahre zuvor, haben wir in dir, Fidel, die obligatorische Referenz, das Beispiel, dem es zu folgen gilt, die Lehre, die jeden Kubaner zum Teil einer Gegenwart und besseren Zukunft für unser Volk macht.
 
Wir können versichern, dass du präsent bist Comandante, so wie es die Revolution ist, die du gemacht hast und die dieses Volk jetzt fortstetzt.