Internacionalismo

Alphabetisierung

Von 1961 bis 2013 haben allein dank der Stipendien des Ministeriums für Bildungswesen Kubas (MINED) mehr als 21 365 Schüler und Studenten aus 82 Ländern der Welt eine Ausbildung erhalten.
 
Alphabetisierungsprogramm   „Yo, sí puedo“

Das Alphabetisierungsprogramm „Yo, Sí Puedo“ wurde von Spezialisten des Pädagogischen Instituts für Lateinamerika und die Karibik (IPLAC), einer Einrichtung des MINED, ausgehend von einer Idee des Comandante en Jefe Fidel Castro zur Schaffung einer auf die Zahlen gestützten Lehrmethode der Buchstaben entwickelt.  
 
Das Programm besteht aus 65 Video-Unterrichtseinheiten, einer einfachen Fibel und dem Handbuch für den Kenntnisvermittler (Alphabetisierer).                                                                                                                   
Es gründet sich auf das Prinzip der effizienten Nutzung der audiovisuellen Mittel und ist darauf gerichtet, dass die Alphabetisierten sich nicht nur Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit den Buchstaben und Zahlen aneignen sondern auch im Begreifen der sie  umgebenden Phänomene; daher seine Bewusstsein schaffende Natur.                                                                                                                
Das Programm existiert auch in Brailleschrift, für Gehörlose und für Personen mit leichten intellektuellen Schwierigkeiten.                                                                                                                               
Die Anwendung dieses Programms motiviert die Personen zu einer permanenten Weiterbildung mit dem entsprechenden Impuls zur Einbindung der des Lesens und Schreibens unkundigen Bevölkerung in das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben des Landes.  
Methodik                                                                
Die Methode „Yo, Sí Puedo" teilt die Ausbildungshandlung in drei verschiedene Stadien ein: Schulung von Fertigkeiten, Lehre von Lesen und Schreiben, und Kenntniskonsolidierung.
Die Kenntnis der Schüler und ihrer Bedürfnisse  sowie ein umfangreiches Verständnis ihrer Idiosynkrasie sind wichtig für den Erfolg des Programms. Es ist wichtig, den Ausgangspunkt des jeweiligen Schülers zu beachten, weil es verschiedene Ebenen der Kenntnis gibt und nicht alle des Lesens und Schreibens unkundigen Personen reine Analphabeten sind. Dafür werden die Schüler in drei Gruppen eingeordnet:   
* vollkommen des Lesens und Schreibens Unkundige, die keinerlei Beziehung zur Ausbildung    gehabt und nie eine Schule besucht haben.
* teilweise des Lesens bzw. Schreibens Kundige, die eine Schule besucht haben oder irgendwelche Buchstaben bzw. irgendein Wort zu schreiben verstehen, bzw. vergessen haben, was sie gelernt haben, da sie es nicht angewandt haben.
 * Des Lesens und Schreibens Unkundige mit besonderen Bedürfnissen, d.h. Personen mit besonderen Bildungsbedürfnissen, bei denen demzufolge ihre körperlichen Einschränkungen zu berücksichtigen sind.
Das Projekt beginnt mit einer Anfangsphase der Vorbereitung und Anpassung der Örtlichkeiten für seine Durchführung. Es muss an die Realität und Idiosynkrasie der zukünftigen begünstigten Gemeinschaft angepasst werden. Das wird  zusammen mit der Organisation vorgenommen, die dieses Projekt  am spezifischen Ort ausführen wird.
Lehrmittel sind die Fibel, die sehr wichtig ist, und die Videos; mit diesen erfolgt der Unterricht und schreitet der Lernprozess voran.  
Jetzt gehören noch zwei weitere Methoden zum Programm: die eine, d.h. „Ya puedo leer y escribir“ (Ich kann schon lesen und schreiben) hat zum Ziel, dass die Alphabetisierten die erlangten Fähigkeiten nicht durch intellektuelle Tatenlosigkeit verlieren, und die andere, d.h. „Yo, sí puedo seguir“ (Ich kann doch weitermachen) hat es ermöglicht, dass etwa 900.000 Personen die dem sechsten Schuljahr entsprechende Bildungsebene erreicht haben.  
Etappen  
Es sind insgesamt drei Ausbildungsetappen und diese dauern verschieden lange. Von den 65 Unterrichteinheiten, die insgesamt zur Methode gehören, sind 10 der ersten Etappe für Schulung von Fertigkeiten gewidmet, 42 der Hauptetappe des Lernens von Lesen und Schreiben, und 13 der Konsolidierung.  
Schulung  von Fertigkeiten
In der ersten Phase oder Etappe der Methode „Yo, sí puedo" wird der Schüler auf das darauf folgende Lesen- und Schreibenlernen vorbereitet. Dies erfolgt in 10 Unterrichtseinheiten, die in zwei Gruppen geteilt sind. Die erste davon besteht aus 5 Unterrichtseinheiten und ist auf die Entwicklung des mündlichen Ausdrucks und der psychomotorischen Geschicklichkeit ausgerichtet sowie darauf, die Fähigkeit zur grafischen Darstellung der Zahlen von 0 bis 30 abzusichern (normalerweise kennt die Mehrheit der Schüler die Zahlen). Die zweite Gruppe ist auf das Erlernen der Vokale ausgerichtet.   
Erlernen des Lesens und Schreibens  
Diese ist die wichtigste Etappe, wo die Schüler lesen und schreiben lernen. Diese Etappe umfasst 42 Unterrichtseinheiten, die sich in zwei Teile gruppieren, die erste mit 23 und die andere mit 19 Unterrichtseinheiten.  
Der erste Teil ist auf das Erlernen der Buchstaben und Phoneme ausgerichtet, dafür wird ein konkreter Buchstabe oder Phonem pro Tag gelehrt. Auf diese Weise wird alles bezüglich des konkreten Phonems an diesem einen Tag gelehrt.  
Der zweite Teil kümmert sich um die der jeweiligen Sprache innewohnenden Schwierigkeiten; zum Beispiel bei Spanisch geht es um die besonderen Kombinationen, wie zum Beispiel die Benutzung von „rr“, „ll“ oder „ch“ oder die Laute „ce“, „ci“ oder „güe“, „güi“.  
 
Die verwendeten Übungen sind die Beziehung zwischen einer bekannten Zahl und einem unbekannten Buchstaben. Die Erkennung einer einfachen Figur und ihrer Beziehung zum zu lernenden Wort. Die Darlegung bzw. Vorstellung einer Idee oder eines Satzes, woraus das Hauptwort zu bestimmen ist, das danach in Silben geteilt wird, um schließlich neue Wörter und Ideen auszudrücken.     
Konsolidierung
Diese Etappe ist der Konsolidierung der in der vorangegangenen Etappe erworbenen Kenntnisse gewidmet. Außerdem dient diese Etappe dazu, die Erreichung der angestrebten Ziele einzuschätzen. Sie umfasst 13 Unterrichtseinheiten, zwei davon sind abschließender Unterricht zur Textformulierung.   
Die Schwierigkeiten der Schreibweise werden durch Anwendung eines Spielsystems gelöst bzw. gefestigt, d.h. auf spielerische Art und Weise. Bilderfassung und Schreiben der entsprechenden Bezeichnung. Selbst auf dieser Grundebene wird ein intelligentes Schreiben und Lesen entwickelt; indem logisch sinnvolle Sätze gebildet werden.
Präsenzunterricht
Die Unterrichtszusammenkünfte sind minuziös strukturiert. Während der ersten Minuten des Unterrichts, ungefähr fünf, interessiert sich der Kenntnisvermittelnde für das alltägliche Leben der Schüler, ihre Schwierigkeiten während des Lernens, überprüft die Anwesenheit und motiviert außerdem die Teilnehmer. Danach wird der Unterricht in zwei Zeiträume von 30 Minuten plus je 15 Minuten für den aktiven Austausch geteilt und eine 10 Minuten-Pause.    
Während der ersten 30 Minuten wird ein Video angeschaut, das in den darauf folgenden 15 Minuten kommentiert wird; danach werden 10 Minuten Pause gemacht und anschließend folgen 30 Minuten Unterricht und eine neue Zeitspanne für Analyse und Austausch, die 15 Minuten dauert.  
Gelegentlich ist es möglich, den Unterricht am Wochenende durch nochmaliges Durchgehen zu ergänzen und damit die erlangten Kenntnisse zu festigen. Wichtig ist es, solche Wiederholungsveranstaltungen mit den Teilnehmern zu vereinbaren.      
Wenn die Kenntnisse nicht ausreichend konsolidiert sind, sollte man nicht mit dem Unterrichtsstoff fortfahren. Der Kenntnisvermittler (Lehrer) muss den Unterricht vorher vorbereiten, indem er die Unterrichtszusammenkunft mit dem Videounterricht in Einklang bringt.
Unterrichtsmaterial
Das Lehrmaterial sind die Videos und die Fibel. Die Videos werden während der ersten 30 Minuten des Unterrichts und die Fibel im zweiten Teil desselben benutzt. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen ihnen.       
Die Fibel  
Die Fibel, die zusammen mit dem Filmmaterial die Grundlage der Methode ist, hat auf allen ihren Seiten das gleiche Format. Die darin gefolgte Richtlinie hält sich an die Verbindung des Bekannten, d.h. der Zahlen, mit dem Unbekannten, d.h. den Buchstaben. Deshalb wird jedem Buchstaben eine Zahl zugeordnet und jedem Buchstaben wird eine Unterrichtseinheit gewidmet.   
Der letzte Teil der Fibel ist den Kombinationen zwischen drei oder mehr  Buchstaben gewidmet, die einer besonderen Behandlung bedürfen. Die mit einem Bleistift gekennzeichneten Zwischenräume sind dafür vorgesehen, von dem Schüler ausgefüllt zu werden, aber oft ist es erforderlich, diese mit zusätzlichem Hilfsraum zu vergrößern. Im Mittelteil der Fibel ist Platz für die Zusammenfassung der Buchstaben oder Phoneme, die gelernt wurden, was dem Schüler als eine Hilfe in der Ausführung  der vorschlagenden Übungen helfen soll.                                                                                                                                                    
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zahlen-Buchstaben- Assoziation
Die Assoziation zwischen Zahlen und Buchstaben ist folgende:  
* a wurde mit der Zahl 1 verbunden
* e wurde mit der Zahl 2 verbunden
* i wurde mit der Zahl 3 verbunden
* o wurde mit der Zahl 4 verbunden
* u wurde mit der Zahl 5 verbunden
* l wurde mit der Zahl 6 verbunden
* r (weich und stark) wurde mit der Zahl     7   verbunden
* f wurde mit der Zahl 8 verbunden
* m wurde mit der Zahl 9 verbunden
* c wurde mit der Zahl 10 verbunden
* p wurde mit der Zahl 11 verbunden
* t wurde mit der Zahl 12 verbunden
* v wurde mit der Zahl 13 verbunden
* s wurde mit der Zahl 14 verbunden
* n wurde mit der Zahl 15 verbunden
* rr wurde (aus Methodikgründen) mit der Zahl 16 verbunden
* q wurde mit der Zahl 17 verbunden
* y wurde mit der Zahl 18 verbunden
* d wurde mit der Zahl 19 verbunden
* b wurde mit der Zahl 20 verbunden
* h wurde mit der Zahl 21 verbunden
* ñ wurde mit der Zahl 22 verbunden
* ch wurde mit der Zahl 23 verbunden
* j wurde mit der Zahl 24 verbunden
* x wurde mit der Zahl 25 verbunden
* ll wurde mit der Zahl 26 verbunden
* z wurde mit der Zahl 27 verbunden
* g wurde mit der Zahl 28 verbunden
* k wurde mit der Zahl 29 verbunden
* w wurde mit der Zahl 30 verbunden.


Nach dem Abschluss  
Nach Abschluss der Aktion wird den Schülern ein Monat für die Vervollkommnung des Lesens und Schreibens geboten, schon ohne audiovisuelles Mittel.
Es gibt ein weiteres Programm, welches das „Yo, sí puedo“ ergänzt und es den Schülern nach Abschluss der Alphabetisierung ermöglicht, die Grundschule zu absolvieren; das Programm heißt „Yo, sí puedo seguir“.

Die Rolle der Organisationen in der Anwendung des „Yo, sí puedo“

Die neuartige Alphabetisierungsmethode der Assoziation von Zahlen und Buchstaben ermöglicht es, jeglichen Ort mit einem Fernseh- und einem DVD-Gerät in ein Klassenzimmer für die Alphabetisierung zu verwandeln; auf diese Weise kann jegliche Organisation tatkräftig zur Durchführung des Programms „Yo, sí puedo“ beitragen, indem sie eine Räumlichkeit zu diesem Zweck zur Verfügung stellt. So wirken die Körperschaften mit, bieten den Einwohnern einen Dienst an und nehmen an der sozialen Veränderung der Wohnviertel teil.  

Das Profil der Personen, an die das Alphabetisierungsprogramm „Yo, sí puedo“ gerichtet ist, behindert, das eine Botschaft das „Zielpublikum“ direkt erreicht, weil es verschiedene Elemente dagegen gibt. Offenbar behindert deren Situation als Lese- und Schreibunkundige es ihnen, ein direkter Empfänger der Information zu sein, die auf Plakaten, Web-Seiten, Diptychons, usw. enthalten ist, was bedeutet, dass sie die Information immer über einen Vermittler erhalten.

Deshalb ist es notwendig,, besondere Bemühungen zur Bekanntgabe zu unternehmen, damit der Lese- und Schreibunkundige die Information über das Programms bekommt und an ihm teilnehmen kann. Es ist außerdem zu beachten, dass es „offiziell“ die Analphabeten nicht gibt und diese verborgen für die Gesellschaft bleiben, besonders, wenn es sich um eine Gesellschaft der Ersten Welt handelt. Man muss also andere Alternativen finden, um Zugang zu ihnen zu finden, ihnen das Programm anzubieten und sie zur Teilnahme zu ermutigen.

Die persönlichen Eigenschaften des Analphabeten, normalerweise wegen des Mangels an Unabhängigkeit und Selbstachtung, machen es notwendig, die Unterstützung oder Begleitung einer Bezugsperson in Anspruch zu nehmen, wobei das ein Verwandter, ein Nachbar aus dem Wohnviertel oder ein Sozialarbeiter sein kann, die für das Programm „bürgen“ und die Alphabetisierung fördern.

Um die Realität und den Kontext jedes Viertels zu kennen, ist es nötig, Kontakt zu jenen Referenzorten für die Nachbarn aufzunehmen, wo sich ihr Zusammenleben und ihre gesellschaftliche Aktivität abspielen. In jedem Viertel finden wir andere Bezugsorte, da die Sozialbewegung sich nicht immer um einen Nachbarverband herum gliedert. Gottesdienst und Kultusstätten wie Pfarrkirchen oder die evangelischen Kirchen, die städtischen Einrichtungen oder die Großmärkte sind Berührungspunkte mit den Bürgern für die Bekanntgabe des Programms.

Außerdem muss man auf andere Arten von Einrichtungen oder Organisationen zählen, die einen Beitrag zur Bekanntgabe des Programms bzw. zur Auffindung von Schülern leisten können, wie zum Beispiel Sozialarbeitszentren, Gesundheitszentren, Einrichtungen für die Berufsberatung oder für Immigrantenbetreuung, unter vielen anderen, welche, wenn sie auch keine direkte Arbeit mit den des Lesens und Schreibens Unkundigen leisten, doch Personen entdecken, die bei „Yo, sí puedo“ betreut werden können.

Einbeziehung der Einrichtungen in die soziale Veränderung ihrer Stadtviertel   

Die statistischen Erhebungen zeigen, dass sich die höheren Analphabetismus-Raten in den  sozial und wirtschaftlich entwicklungsschwächsten Gebieten, mit einer Notwendigkeit zur sozialen Veränderung konzentrieren. Auf diese Weise gibt es eine direkte Beziehung zwischen Analphabetismus und Ausgrenzung, Ausschließung oder Arbeitsunsicherheit.

Dank „Yo, sí puedo“ haben nicht nur die Gemeindeorganisationen, sondern auch die gesamte Sozialstruktur des Wohnviertels die Möglichkeit, an der Transformation ihrer  Gemeinde teilzunehmen, indem sie dabei helfen, dass ihre Nachbarn Lesen und Schreiben lernen. Außerdem können die Nachbarn auch in ihrem Stadtviertel als Kenntnisvermittler an der Ausrottung des Analphabetismus teilnehmen; als solcher braucht eine Person keine pädagogische oder didaktische Erfahrung zu haben, um die Kenntnisse zu festigen und zu konsolidieren, die im Videounterricht vermittelt werden.  

Deshalb ist es notwendig hervorzuheben, dass „Yo, sí puedo“ unter seinen Erfolgen nicht nur  die Alphabetisierung der Bürger zu verzeichnen hat, denen in einer industriell entwickelten Gesellschaft das Recht auf Ausbildung verneint wurde; sondern es auch für den Rest der Bürger und sozialen Strukturen dazu geführt hat, dass diese sich dessen bewusst sind, dass das Laster des Analphabetismus in dem eigenen Wohnviertel und unter den eigenen Nachbarn vorhanden ist, die es außerdem aus Scham zu verbergen versuchen.  

Das Programm „Yo, sí puedo“ präsentiert sich demzufolge als ein Vermittler- und Teilnahme-Instrument, das es den Gemeinschaften erlaubt, ohne irgendwelche Kosten, an dem Aufbau jener ersten Stufe zur sozialen Transformation teilzunehmen; den die Erziehung und Ausbildung der Bürger darstellt, die diesen bis dahin verneint worden waren. Durch die Teilnahme an der Alphabetisierung der Bürger erstarken die soziale Einbeziehung, Beteiligung und Grundstruktur, die Integration in der Gemeinschaft und die Solidarität der Nachbarn untereinander, was eine gerechtere und egalitärere Gesellschaft zu schaffen hilft.  

Errungenschaften und Perspektiven  

Es wird in mehr als 30 Länder angewandt und hat gute Ergebnisse erreicht. Die Zahl der Personen, die mit dieser Methode alphabetisiert wurden, übertrifft die 3,5 Millionen.  

Zu den Ländern, die dieses Programm anwenden, gehören Argentinien, Venezuela, Mexiko, Ecuador, Bolivien, Nicaragua, und Kolumbien. Wenn man dieses Bildungssystem anwendet,  könnte man eine Person in 7 Wochen alphabetisieren und mit nur dem Drittel des der UNESCO für solche Ziele zur Verfügung stehenden Fonds weltweit den Analphabetismus ausmerzen. In vielen Ländern ist es von religiösen und Nichtregierungs-Organisationen durchgeführt worden.  

Die Arbeiten zur Instrumentierung der in diesem Bereich erreichten Abkommen mit Dominica, Namibia und Sierra Leone werden fortgesetzt sowie die Konkretisierung der Antworten auf das jeweils von Angola, Swasiland und Jamaika geäußerte Interesse.

In Venezuela, wo der politische und finanzielle Wille sowie eine tätige und hoffnungsvolle Teilnahme der Begünstigten vorhanden war, wurde erreicht, in fünf Monaten und 27 Tagen eine Million Menschen in den 34 Sprachen und Ethnien, die es im Land gibt, zu alphabetisieren. Hiermit wurde Venezuela zum Gebiet, frei von Analphabetismus erklärt und förderte das Weiterlernen aller derjenigen, die dies möchten. Mit dieser Alphabetisierungsmethode wurden sogar Personen alphabetisiert, die älter als 100 Jahre alt waren. Eine davon erklärte:

„Ich musste 102 Jahre warten, um meinen Namen zu schreiben. Jetzt kann ich in Ruhe sterben “

In Mexiko wird es mit guten Ergebnissen in den Bundesstaaten Michoacán, Oaxaca, Veracruz und Nayarit angewandt. Die Aufzeichnungen sind in diesem Fall von mexikanischen Schauspielern vorgenommen worden und enthalten jene Spanischvariante, die im Land gesprochen wird.    

In Afrika wird es in Nigeria, Guinea-Bissau, Mozambique und Südafrika  angewandt. Dafür werden die notwendigen Sprachmodifikationen durchgeführt, um es an die Sprachen der Länder, welche es genehmigen werden, sowie an ihre historischen, geographischen und sozialen Bedingungen anzupassen.

Es wird ebenfalls in Neuseeland angewendet und in der Stadt Sevilla, als der ersten europäischen Erfahrung des Programms, wo das Vorhandensein von mindestens 35.000 Analphabeten geschätzt wird.  

Die UNESCO, zusammen mit anderen internationalen Organisationen, hat die altruistische Arbeit Kubas mittels der Anwendung und Wirksamkeit des Alphabetisierungsprogramms „Yo, sí puedo“ in den verschiedenen Kontexten anerkannt, indem sie dem Land zwei Ehrenauszeichnungen des Preises „König Sejong erteilte,“, jeweils im Jahr 2002 und 2003, und durch die Verleihung des König-Sejong Preises der UNESCO an das IPLAC (Pädagogische Institut für Lateinamerika und die Karibik) im Jahr 2006.

Zurzeit erhalten 240.157 Personen aus 23 Ländern Unterricht. Das Programm „Yo, sí puedo“ wurde in 12 Versionen produziert: acht auf Spanisch, eine auf Portugiesisch, eine auf Englisch, und die Versionen auf Quechua und Aimara für Bolivien, in Kreolsprache für Haiti und eine weitere auf Tetum für Timor-Leste.  

Die Methode „Yo, sí puedo seguir“, ermöglichte etwa 900.000 Personen, das dem sechsten Schuljahr gleichwertige Bildungsniveau zu erreichen.  
„Eine der wichtigsten Errungenschaften des Programms ist seine Anpassung an den jeweiligen Kontext (mehr als 20) gewesen, weil es an die Besonderheiten - nicht nur die linguistischen -  des Anwendungsortes angepasst wurde“. Es wird an der Vorbereitung der Methode zu ihrer Anwendung auf Französisch gearbeitet, da es schon Versionen auf Englisch und Portugiesisch sowie in einigen ursprünglichen Sprachen des Kontinents wie Quechua und Guaraní gibt.

Erfahrung in Argentinien
Dieses wertvolle Bildungswerkzeug kommt auf Antrag einer Personengruppe von verschiedenen sozialen Bewegungen dieses Landes nach Argentinien.  
Alles begann ausgehend von der Arbeit in den Grundorganisationen, wo man  Analphabetismus-Probleme in Gemeinschaften der ursprünglichen Volksstämme oder in Vierteln der einfachsten Leute des großen Buenos Aires aufgefunden hatte.

Bei dieser Aufgabe lernen wir alle viel; wir lernen die Bevölkerung besser kennen, deshalb ist diese Erfahrung nicht nur für jene Personen, die Lesen und Schreiben lernen, so wertvoll.

Dies ist nicht nur ein Problem der Lese- und Schreibunkundigen sondern der ganzen Gesellschaft, die angesichts so großer Ungerechtigkeit nicht gleichgültig bleiben darf. „…Jeder Mensch hat das Recht auf Ausbildung und soll dann seinerseits als Dank zur Ausbildung der anderen beitragen…“ José Martí.
Lesen und Schreiben ist viel mehr als nur das; ist die Möglichkeit, die Meinung und die Empfindungen auszudrücken; eine echte Beteiligung zu haben, bedeutet Probleme des Alltags ohne Abhängigkeit von irgend jemandem zu lösen, der uns ein Rezept liest, oder uns auf einem Behördenweg begleitet, bzw. ohne die konstante Angst, nicht zu wissen, was man mit seinem Daumenabdruck unterschreibt; Lesen und Schreiben ist ein qualitativer Sprung im Leben und deshalb der Gesellschaft.

Im Moment gibt es mehr als 200 Alphabetisierungszentren mit mehr als 2000 Teilnehmern, und 18.800 Absolventen der Kurse im Land.
Man arbeitet in den folgenden Provinzen: Buenos Aires, Jujuy, Salta, Corrientes, Santa Fe, Entre Ríos, Misiones, Córdoba, Catamarca, und in der Bundeshauptstadt.  

Diese wertvolle Anstrengung von den Netzwerk-Freiwilligen ist Ergebnis des Verständnisses aller beteiligten Bewegungen und Einrichtungen.  
Protagonisten sind alle, diejenigen, die Lesen und Schreiben lernen, und ihre Kenntnisvermittler, die sie ganz aus der Nähe in dem Lernprozess begleiten; was in dem 1. Treffen der Teilnehmer und Kenntnisvermittler am 12. Dezember 2003 zum Ausdruck kam. Wir, d.h. die weiteren Beteiligten, erfüllen andere Aufgaben, wie die Kontrolle dieses Lernvorgangs und die Absicherung der Infrastruktur; beide sind unumgängliche Elemente, damit der Plan gelingt.
Diese Erfahrung hat das Leben vieler Personen verändert. Wir haben von den Lese- und Schreibunkundigen wertvolles Wissen erworben, von dem sie nicht wissen, dass sie es haben. Wir Teilnehmer haben uns untereinander noch mehr verbrüdert. Wir haben ein bisschen besser verstanden, was derjenige erleidet, der nicht lesen und schreiben kann. Wir haben von ihren schmerzhaften Motivationen und ihrer traurigen Lebensgeschichte erfahren. Wir wissen auch, dass dieses Projekt ihr Leben verändert hat; was offenbar ist durch ihre wieder aufgelebte Begeisterung; sie hegen Hoffnungen, ihre Ausbildung fortsetzen zu können. Sie machen Pläne für alles das, was sie nach dem Lehrgang lösen können. Sie sprechen über die Veränderungen, zum Beispiel, dass eine Teilnehmerin ein an sie gerichtetes amtliches Schreiben selbst lesen konnte; dass ein Teilnehmer, der ein Alkoholiker war, kommentierte, dass ihm der Wunsch zum Sich-Betrinken vergangen sei; oder ein junger Mann, der endlich den Film „Matrix“ komplett sehen und die Untertitel der Übersetzung lesen könne; oder eine Großmutter, die endlich ihren Enkeln schreiben könne, wie sehr sie sie liebt; oder eine frustrierte Mutter, weil sie nicht in der Lage gewesen war, ihrer Tochter am Ende des Schuljahres eine Mitteilung zu schreiben, wie es die anderen gemacht hatten.

Das heißt, dass der Analphabetismus ein ganz besonderes, ein lösbares Phänomen ist; das tiefe Spuren in den Menschen hinterlässt.  

Auf der Welt gibt es mehr als 860 Millionen völlige Analphabeten, davon sind 98,5% in Ländern der Dritten Welt konzentriert, ohne die steigende Zahl jener Personen mitzurechnen, die hinzukommen aus Mangel an schulischer  Betreuung in der Grundstufe in jungen Jahren , da dort mehr als 130 Millionen Kinder nicht in die Schule gehen.

Im spezifischen Fall von Lateinamerika sind 12% der Bevölkerung Analphabeten. Aber man  schätzt konservativ die Lese- und Schreibunkundigen in absoluten Zahlen auf 42 Millionen sowie auf 110 Millionen die jungen Menschen, die nicht den Grundschulabschluss erreicht haben; weshalb man diese als Halbanalphabeten oder funktionelle Analphabeten ansehen kann.

Die Alphabetisierung eines Volkes sowie die Ausbildung als solche sind ein politisches Ereignis, dessen Erfolg von der massiven und einstimmigen Teilnahme aller vorhandener Organisationen und aller Sektoren der Bevölkerung abhängt.

Erfahrung in Uruguay  

Seit 2007 nahmen 5.000  Personen an dem Alphabetisierungsprogramm für Erwachsene des Ministeriums für Sozialentwicklung (MIDES) teil, aber es gibt noch 30.000 Uruguayer, die nie eine Schule besucht haben.  

Zurzeit sind im ganzen Land 46 Grundalphabetisierungsgruppen eröffnet, mit  durchschnittlich je10 Schülern. Gemäß Angaben von 2009 können 6,7% der Bevölkerung über 15 Jahre nicht lesen und schreiben. Die höchste Analphabetismus-Rate findet man in Rivera vor. Montevideo und Canelones weisen auch höhere Ziffern als der Landesdurchschnitt auf. Das Programm dauert vier Monate, mit vier wöchentlichen Treffen von je eineinhalb Stunden.  

Das Programm „En el país de Varela Yo Sí Puedo“ (Im Land von Varela: Ich Kann es Doch) ist eine Anpassung eines kubanischen

Alphabetisierungsprogramms, das „Yo Sí Puedo“ heißt. Gemäß Ulma Carneiro, vom Alphabetisierungsprogramm des Ministeriums für Sozialentwicklung (MIDES), wurde die Initiative  ergriffen, nachdem ein Bevölkerungsüberblick für den Notstandsplan angefertigt worden war, und die große Anzahl von Personen festgestellt wurde, die nicht die Schule abgeschlossen hatten, und jene, die nie eine Schule besucht hatten.

Das Programm besteht aus 65 Videounterrichtstunden unter Anleitung eines Lehrers. Die Videounterrichtstunden simulieren eine Lehrerin und verschiedene Schüler, die aufgrund unterschiedlicher Umstände nie hatten lesen und schreiben lernen können. Gemäß Carneiro, ist das Bildmaterial „an das Land angepasst worden, es wurden typische Landschaften gezeigt, es haben uruguayische Schauspieler teilgenommen und es wurden nationale Lieder und Gedichte verwendet“. Außerdem werden solche Themen wie die häusliche Gewalt, die Kinderpflege oder die Ernährung aufgeworfen.

Erfahrung in Ecuador

Im November 2002 warb Fidel für die mögliche Zusammenarbeit zwischen Kuba und Ecuador im Bildungsbereich. Das geschah während eines Austausches mit den Indigenen-Bewegungen Ecuadors bei der Eröffnung der Capilla del Hombre (Kapelle des Menschen). Zwei Jahre später begann das noble Streben sich zu verwirklichen; und heute zeigt es seine Ergebnisse.

Erfahrung in Sevilla

Das kubanische Alphabetisierungsprogramm „Yo, Sí Puedo“ wird in Sevilla durch die Stiftung für Bildung, Innovation und  Zusammenarbeit, Fundación DeSevilla, eingeführt, in Zusammenarbeit mit den Ämtern für Jugend und Sport, für Bürgerbeteiligung, für Wirtschaft und Beschäftigung und für Institutionelle Beziehungen des Stadtrats von Sevilla.

Für die Stiftung Fundación DeSevilla und für die Kreisämter, die Vorstände des genannten Programms sind, ist die Alphabetisierung eine Priorität. In diesem Sinne geht das neuartige, vom IPLAC (Pädagogisches Institut für Lateinamerika und Karibik) geschaffene Programm, um jenen Einwohnern von Sevilla zu helfen, die sich unter  der Geiβel des Analphabetismus befinden, aus dem politischen Willen hervor, der notwendig für die Anwendung eines Programms mit solchen Eigenschaften ist, und setzt klar und fest darauf.

Daher bedeutet die Übernahme dieses Privilegs die Verantwortung und das Engagement dafür, zu wirksamen Vervielfältigern dieses Planes zu werden, der Nichtregierungsorganisationen, Lehreinrichtungen, Gemeindebewegungen, soziale Organisationen erreicht … die mit ihren Anstrengungen und freiwilliger Arbeit den erforderlichen Beitrag leisten, das Analphabetismus-Problem zu lösen.

Das Team des „Yo, Sí Puedo“ besteht aus verschiedenen Arbeitsausschüssen, die mit dem korrekten Ablauf des Programms beauftragt sind, und dies mit dem Ziel, den Analphabetismus in der Stadt Sevilla auszurotten. Diese Ausschüsse zählen auf eine Beratung des IPLAC von Kuba, das die richtige Anwendung des Programms absichert.

Der fachtechnisch-methodologische Ausschuss gruppiert erfahrene Fachleute in Pädagogik und Psychologie, die das kubanische Programm an die Realität Sevillas angepasst haben. Dieses Team verfolgt die Entwicklung der Teilnehmer und unterstützt die Kenntnisvermittler bei ihrer Arbeit; auf diese Weise garantiert man den Erfolg des Programms.  

Der Statistik-Ausschuss koordiniert die Aufstellung der Volkszählung in den Stadtvierteln.   Mit dieser Volkszählung sammelt man Angaben zu den Bürgern, um die Analphabetismus- Rate zu bestimmen sowie die Auswirkungen des Programms auf die Bevölkerung zu erfahren.
Wie an allen Orten der Welt, wo „Yo, sí puedo“ angewandt wird, müssen wir in Sevilla eine Volkszählung nutzen; da es an erster Stelle sehr wichtig ist, die

Zahl der Lese- und Schreibunkundigen in Sevilla zu kennen. Es wurde die Methode der Bevölkerungsstichproben benutzt, deren Ergebnis zumindest überraschend war: 5% der Bevölkerung sind Lese- und Schreibunkundige, das heiβt etwa 35000 Einwohner der Stadt, sind entweder  vollkommene oder funktionelle Analphabeten..

Außerdem dient die Volkszählung nicht nur dazu, die Zahl der Lese- und Schreibunkundigen zu erfahren, sondern auch für die Gewinnung anderer Daten wie des Bildungsniveaus, der Kenntnis der spanischen Sprache (für die Einwandererbevölkerung), der Nationalität, des Alters und des Geschlechts; und auf diese Weise, auf der Grundlage dieser Faktoren Statistiken anfertigen zu können.

Nach den analysierten Daten sind von diesen 35.000 Lese- und Schreibunkundigen Personen 66,1% pure Analphabeten und 33,9% funktionelle. Was zeigt, dass die große Mehrheit dieser Personen nicht einmal die Möglichkeit zum Besuch einer Grundschule gehabt haben.
 
Die Anwendung des Programms „Yo, sí puedo“ ist neuartig in Sevilla, nicht nur vom methodologischen Standpunkt aus gesehen, sondern auch durch die Anwendung neuer didaktischer Werkzeuge. Die Benutzung des DVD-Geräts, über das der Lese- und Schreibunkundige Zugang zum Videounterricht hat, stellt einen Fortschritt bei der Kostensenkung sowie der Universalisierung des Programms dar; weil das ganze didaktische Material in nur 17 DVDs enthalten ist, was folglich eine Einsparung an audiovisuellem Material bedeutet, dank des größeren Datenspeichervermögens der DVDs, und da das Programm an jeglichem Ort ausgeführt werden kann, wo es ein Wiedergabegerät gibt, sowohl in einer Schule, einem Verband, einer städtischen Einrichtung oder einem Haus, d. h. fast jeder Ort kann der Alphabetisierung der Lese- und Schreibunkundigen dienen. Es sind nur die Beförderungs- und die Speicherungsmöglichkeiten der DVDs zu berücksichtigen.

Aktualisierung 12.1.2010  Quelle: amtliche Web-Seite des Programms Yo Sí Puedo

Im Jahr 1998  wurde auf Anregung von Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz von einer Gruppe kubanischer Fachleute des Ministeriums für Bildungswesen (MINED) die erste Version des Alphabetisierungsprogramms „Yo, sí puedo“ für ihre Anwendung auf Französisch  in der Republik Niger ausgearbeitet. Aber diese Alphabetisierungsmethode konnte aufgrund des Mordes am Präsidenten der Republik nicht angewendet werden. Deshalb wurde diese Version dem Kontext von Haiti angepasst; und es war notwendig, eine Anpassung auf Kreolisch zu machen; diese Anpassung war die erste angewandte Version des Programms. Dieses Programm, das  heutzutage in 30 Ländern angewandt wird, hat bisher 8.137.152 Personen alphabetisiert. Kuba fördert und entwickelt weiterhin die internationale Zusammenarbeit in Bezug auf Alphabetisierung und Grundausbildung, um einen Beitrag zu den weltweiten Bemühungen zur Ausrottung der hohen Analphabetenraten unter der Jugend und der erwachsenen Bevölkerung in jenen Ländern zu leisten, die nicht über die erforderlichen menschlichen Ressourcen und finanziellen Mittel verfügen, um sich dieser Herausforderung zu stellen.

Das kubanische Konzept kommt in der Einrichtung einer Grundbildung mit Qualität zum Ausdruck, die es den Bedürftigen ermöglicht, eine Ausbildung von der Alphabetisierung bis zur sechsten bzw. neunten Klasse zu absolvieren. Dieses Konzept verwirklicht sich mit den Programmen für die Alphabetisierung und das Weiterlernen „Yo, sí puedo“, „Ya puedo leer y escribir“ und „Yo, sí puedo seguir“.

Das Programm „Yo, sí puedo“ hat als strategisches Ziel die Eingliederung der Teilnehmer in das soziale, kulturelle und wirtschaftliche Leben ihrer Umgebung und das Erlernen der sprachwissenschaftlichen Kodes, die nötig sind, um in den verschiedenen Bildungseinrichtungen des Landes oder mit dem Programm „Yo, sí puedo seguir“ weiter zu lernen, das für die Verbesserung des Bildungsniveaus erschaffen wurde; um den Grundschulabschluss und die Weiterbildung des Teilnehmers in den nachfolgenden Bildungsebenen zu erreichen.  

Das Programm „Ya puedo leer y escribir“ ermöglicht den frisch Alphabetisierten den Übergang zum Programm für eine elementare Grundbildung „Yo, sí puedo seguir“ oder zu anderen Ausbildungsprogrammen für Jugendliche und Erwachsene des Landes. Mit diesem Programm erreicht man eine Einheit, die dem kubanischen Konzept entspricht, das die Alphabetisierung als Bestandteil eines Bildungs- und Sozialvorgangs versteht, der viel reicher ist und in dem es erforderlich ist, über verschiedene Wege und Formen die Fortführung des Lernprozesses der frisch Alphabetisierten abzusichern.

Das allgemeine Ziel des Programms „Yo, sí puedo seguir“ besteht darin, den Teilnehmern eine Ausbildung zu bieten, die gleichwertig mit der elementaren Grundstufe, der Bildungssysteme jenes Landes ist, wo das Programm angewandt wird.  Auf diese Weise ist es möglich für die Nutznießer-Bevölkerung, nach der Erreichung der Ziele weiterführende Kurse zur beruflichen Befähigung zu absolvieren sowie mehr Zugang zu den verschiedenen Arbeitsquellen ihrer Gemeinschaften zu haben.  

REPUBLIK ANGOLA  
Ende Dezember 2013 wurden bessere Ergebnisse bei der Zusammenarbeit des Ministeriums für Bildungswesen Kubas (MINED) in Angola erreicht, was ein Ausdruck der dieser Bildungszusammenarbeit gegebenen Priorität und Aufmerksamkeit ist. In diesem Land nehmen 247 Kooperations-Mitarbeiter teil, davon 114 bei der beruflichen Fachausbildung und weitere 4 bereiten sich vor, in jenes Land zu reisen, 110 sind Universitätseinrichtungen eingegliedert und 20 als Berater des Programms „Yo, sí puedo“.

Als eine Ablösung werden 55 Mitarbeiter an Facharbeiterschulen, 61 an Pädagogischen Schulen und 2 bei der Alphabetisierung und noch 2 in Grundschulen arbeiten. Gesamtzahl: 120.

Seit Juni 2012 verstärkt sich die Arbeit für die Verflechtung aller Prozesse, die die erfolgreiche Verwirklichung der allgemeinen Verbreitung des Alphabetisierungsprogramms „Sim, eu posso“ ermöglichen, mit dem von 2012-2020 insgesamt 8 Millionen Lese- und Schreibunkundige alphabetisiert werden sollen, und um gleichzeitig die Arbeitsrichtungen zu betreuen, die dem Ministeriums für Bildungswesen Angolas von unserem Land in allen Bildungsarten angeboten worden sind. Das bedeutet, dass zurzeit eine große Anzahl Spezialisten vorbereitet sind, die Ablösung zu stellen und andere Notwendigkeiten des Landes zu abzudecken.

Ende Dezember 2013 wurden für die 9 Provinzen, wo zurzeit das Programm „Yo, sí puedo“ angewendet wird, 556.243 alphabetisierte Personen und 30..835 Lese- und Schreibunkundige, die Unterricht bekommen, gemeldet.    

Es wird angegeben, dass die Zahl der Frauen, die sich insgesamt für das Programm eingeschrieben haben, 65,35% erreicht und die vorherrschende Altersgruppe die von 19 bis 25 Jahren ist, die 29,08% der Teilnehmer insgesamt darstellt. In Bezug auf die Alphabetisierten erreichen die Frauen 70,20% und die vorherrschende Altersgruppe ist die von 19 bis 25 Jahren, die 30,22% darstellen. In der  Altersgruppe von 19 bis 35 Jahren konzentrieren sich 58,58% der Gesamtzahl der alphabetisierten Personen.  
 

Aktualisierung 20.3.2014  Quelle: Bericht des Ministeriums für Bildungswesen