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Díaz-Canel: Gemeinsam werden wir Lösungen finden und diese Krise überwinden

Es gibt nur eines, wozu wir uns verpflichten müssen: arbeiten, arbeiten und Ergebnisse liefern, Strategien, die dem Nationalen Elektrizitätssystem (SEN) mehr Stabilität verleihen und dazu führen, dass sich ähnliche Situationen nicht wiederholen, sagte Miguel Díaz-Canel Bermúdez, als er in einem Fernsehauftritt die Situation erläuterte, in der sich das Land in Bezug auf die Stromerzeugung befindet

Es gibt nur eines, wozu wir uns verpflichten müssen: arbeiten, arbeiten und Ergebnisse liefern, Strategien, die dem Nationalen Elektrizitätssystem (SEN) mehr Stabilität verleihen und dazu führen, dass sich ähnliche Situationen nicht wiederholen, sagte der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Partei und Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, in einem Fernsehauftritt, in dem er die Situation, in der sich das Land in Bezug auf die Stromerzeugung befindet, ihre Ursachen und mögliche Lösungen auf kurze und lange Sicht erläuterte.
 
Er verwies u.a. auf die öffentliche Meinung in diesem Zusammenhang, die großes Lob für die Beschäftigten im Elektrizitätssektor aber Unzufriedenheit mit der Planung von Stromausfällen zeigt und er gab einen Überblick über die Situation der Wärmekraftwerke und deren Wartung sowie die Erwartungen für den Sommer.
 
Er wies auf die Bemühungen hin, über die Situation der Stromausfälle zu berichten. „Das bedeutet nicht, dass wir zufrieden sind, denn solange wir Stromausfälle haben und die Unannehmlichkeiten spüren, wird die Unzufriedenheit anhalten, aber es ist ein Bereich, in dem wir weiter vorankommen können".
 
Der Präsident veranschaulichte anhand eines Diagramms, wie sich die Stromnachfrage, die die Erzeugungskapazität übersteigt, aufgrund von Wartungsarbeiten und Ausfällen verhält. Er erläuterte die Ursachen dafür und die Maßnahmen, die ergriffen werden, um die Stabilität zu gewährleisten.
 
Er wies darauf hin, dass es eine Spitze bei der Nachfrage zur Mittagszeit und eine weitaus höhere Spitze zwischen 21:00 und 22:00 Uhr gebe, und betonte, dass es idealerweise keine solchen Spitzen geben sollte.
 
Der Staatschef fügte jedoch hinzu, dass in solchen Situationen viele der Maßnahmen darauf abzielen,dass die Verbraucher ihre Tätigkeiten auf andere Zeiten verlagern, die durch die Erzeugung abgedeckt werden können. „Angesichts der bestehenden Defizitsituation ist es jedoch nicht möglich, diese Spitzen weiter abzumildern“, sagte er.
 
DIE THERMOELEKTRISCHE KRAFTWERKE KÖNNEN GENÜGEND STROM ERZEUGEN, WENN ES KEINE SPITZENZEITEN GIBT
 
Díaz-Canel sagte, dass thermoelektrische Kraftwerke den benötigten Strom erzeugen können, wenn es keine Zeiten der Spitzennachfrage gebe. Dazu werde heimischer Brennstoff benutzt, der ausreiche, um stabil zu arbeiten. Wenn jedoch einer der Blöcke der thermoelektrischen Anlagen von Felton oder Guiteras - die zu den größten der SEN gehören - wegen eines Ausfalls oder einer Wartung ausfalle, sei das System instabil, und „es ist sehr schwierig, diese Defizite mit einer alternativen Quelle zu decken", sagte er.
 
Was die Neuinvestitionen betrifft, so stellte der Präsident fest, dass einige thermoelektrische Anlagen gewartet und repariert worden seien, was jedoch sehr kostspielig sei und vier bis fünf Jahre dauere. Allerdings „hat unser Land eine Vereinbarung über die Errichtung von drei neuen Blöcken unterzeichnet - mit Blick auf den künftigen Verbrauchsanstieg - und ein vierter muss definiert werden, aber es handelt sich nicht um eine Investition, die wir kurzfristig bereitstellen können".
 
Aus diesem Grund habe man auf alternative Lösungen zurückgegriffen, wie zum Beispiel mobile Kraftwerke, die gemietet werden und sofort rund 300 Megawatt (MW) erzeugen.
 
Außerhalb der Spitzenzeiten, wenn das SEN voll ausgelastet ist, gebe es keine Engpässe, aber bei diesen Anlagen gebe es Ausfälle, die nicht immer vorhersehbar seien. Darüber hinaus führt die Verwendung von einheimischem Rohöl zu einer stärkeren Verschmutzung der Kessel, was eine häufigere Wartung erforderlich mache, die, wenn sie nicht durchgeführt werde, die Erzeugungskapazität beeinträchtige.
 
„Wenn wir in die Mittagsspitze kommen, fügen wir die Erzeugung aus erneuerbaren Quellen hinzu, insbesondere aus Wind und Photovoltaik, und die mit Diesel betriebenen treten in Notsituationen ein, wenn diese Spitze abgedeckt werden muss. Aber in der derzeitigen Situation können wir nicht einmal damit die Spitzen abdecken, und deshalb kommt es jetzt zu dieser Zeit zu Beeinträchtigungen", betonte er.
 
Der Präsident erinnerte daran, dass der Betrieb der dezentralen Stromerzeugungsaggregate für kurze Zeitfenstern ausgelegt ist, in denen ein Engpass auftreten kann. Da sie nun länger arbeiten müssten, verbrauchten sie mehr Kraftstoff, der schwer zu beschaffen sei. Dies bedeute, dass wir wichtige Wirtschaftsaktivitäten einstellen mussten, weil der Brennstoff für die Stromerzeugung und vor allem für die Versorgung der Bevölkerung verwendet wurde.
 
„In den Spitzenzeiten abends", sagt er, „schaltet sich die Photovoltaikanlage nicht ein, so dass nur die Generatoren und thermoelektrischen Anlagen übrig bleiben. In dieser Zeit ist die Nachfrage höher als tagsüber und kann auch nicht gedeckt werden, was zu den unerwünschten Stromausfällen führt.
 
Warum schalten wir ausgerechnet zu diesen Zeiten ab, wenn die Menschen kochen und zu Hause sind? Weil genau dann die Nachfrage am größten ist und wir nicht die Kapazitäten haben, um sie zu befriedigen", sagte er.
 
Um diese komplexe Situation zu lösen, sagte Díaz-Canel, dass man mit den wenigen Finanzmitteln gearbeitet habe, die in den letzten zwei Jahren zur Verfügung standen, und vor allem mit den Einnahmen aus dem Tourismus, der sich dank der Tatsache, das wir COVID-19 unter Kontrolle haben, zu beleben begonnen habe. Hinzu kämen die Einnahmen aus dem Verkauf in Geschäften in frei konvertierbarer Währung.
 
Dieses Kapital habe es ermöglicht, Treibstoff zu kaufen und Dutzende von Ressourcen in die Wartung zu stecken. „Mit diesem Geld haben wir eine ganze Reihe von Reparatur- und Wartungsarbeiten in Auftrag gegeben, die uns in den kommenden Monaten zu Stabilität verhelfen sollten, sagte er.
Die Arbeit derjenigen, die in den thermoelektrischen Anlagen arbeiten, ist heldenhaft. Es sind Männer und Frauen, die oft nach stundenlanger Arbeit nach Hause kommen und dann dort keinen Strom haben Photo: Juan Pablo Carreras
 
Er betonte, dass man sich bei der Stabilisierung des SEN darauf konzentriert hat, zunächst einmal die Kraftwerke zu reparieren, die mehr Erzeugungskapazität hätten. „Deshalb haben wir Felton und Guiteras Priorität eingeräumt, und es sind auch andere Instandhaltungen und Eingriffe geplant, die zeitlich gestaffelt sind. Es kommt zu Ungleichgewichten, wenn wir kritische Situationen erreichen, die nicht verhindert werden können. Es geht nicht darum, dass wir mehr als eine Anlage gleichzeitig instand halten wollen, sondern darum, dass die geplanten gestaffelten Zeitpläne durchbrochen worden sind", stellte er klar.
 
Auf die Frage des Energiesparens eingehend, betonte er, dass „wir auch an die Solidarität und die Verantwortung eines jeden Kubaners appellieren müssen, individuell oder kollektiv dazu beizutragen. Es gibt fast vier Millionen Haushalte im Land. Wenn nur drei Millionen von ihnen eine 20-Watt-Glühbirne ausschalten würden, die unnötigerweise eingeschaltet ist, wäre das sofort einer Leistung von 60 MW, die der eines Kraftwerksblocks in Renté oder eines in Diez de Octubre entspricht", sagte er.
 
EINE GROSSE ANSTRENGUNG, UM DIE SITUATION ZU LÖSEN
 
Liván Arronte, Minister für Energie und Bergbau, wies darauf hin, dass im SEN eine Reihe von Situationen eingetreten seien, die in den letzten Tagen zu einer Verschärfung der Situation geführt hätten.
 
So war beispielsweise in der Strategie für den Sommer vorgesehen, dass Block 2 von Felton in den letzten Maitagen ans Netz gehen könnte und dass nach der Inbetriebnahme dieses Blocks (mit einer Leistung von etwa 230 MW) Block 1 (260 MW), der seit mehr als zehn Monaten in Betrieb ist, ohne dass der Kessel gereinigt werden konnte, vom Netz genommen werden könnte. Als jedoch die Turbine von Block 2 freigelegt wurde, mussten die letzten beiden Schaufelstufen ausgetauscht werden, was die Inbetriebnahme um einen Monat verzögerte. „Es kam einfach so, dass wir Felton 2 nicht reinbekamen und Einheit 1 zur Reinigung herausgenommen werden musste", sagte er.
 
Er fügte hinzu, dass für Juni auch Wartungsarbeiten am Wärmekraftwerk Guiteras geplant seien, so dass diese beiden großen Anlagen mit der größten Leistungskapazität den Sommer in einer besseren Situation erleben könnten, d.h. Felton könnte etwa 500 MW und Guiteras etwa 280 MW erzeugen.
 
Er wies auch darauf hin, dass die Reserve, über die das SEN heute verfügt, um einen stabilen Betrieb zu gewährleisten, bei etwa oder weniger als 200 MW liege, und dass aufgrund der Instabilität und all der Probleme oft nicht einmal die notwendige Reserve vorhanden sei, um Wartungsmaßnahmen systematisch durchzuführen und die Versorgung der Bevölkerung nicht zu beeinträchtigen.
 
Er kündigte an, dass Block 1 von Felton in der nächsten Woche in Betrieb genommen werden soll, während die beiden Blöcke dieses thermoelektrischen Kraftwerks sowie Guiteras bis Ende des Monats in Betrieb genommen werden sollen, so dass eine bessere Situation für den Sommer gegeben sei.
 
In Bezug auf die Verbrennung von nationalem Rohöl in den Kraftwerken erinnerte der Minister daran, dass uns dies aus energetischer Sicht Souveränität verschaffe, „weil es unser Brennstoff ist, aber es hat einen hohen Schwefelanteil, ist sehr schwer und verursacht Verkrustungen und Korrosion in den Kesseln, was durch systematische Wartungsmaßnahmen ausgeglichen werden muss, hauptsächlich durch Reinigung und Austausch von Teilen und Aggregaten im Kessel.
 
Einheimisches Rohöl bedeutet, dass wir mehr Wartungsarbeiten durchführen müssen, aber es ist der Brennstoff, den wir heute haben, und angesichts der hohen Preise auf dem internationalen Markt ist es die Lösung für das Land, um die Stromerzeugung zu gewährleisten", sagte er.
 
Für die Zukunft gab er an, dass es ein Programm gebe, das die Rückgewinnung von 693 MW bis zur ersten Hälfte des nächsten Jahres ermöglicht, es aber nur schrittweise umgesetzt werden könne
 
Er sagte, das Szenario sei komplex und der Energiesektor sei einer der am stärksten von der US-Blockade betroffenen Sektoren, nicht nur was die Beschaffung von Treibstoff, sondern auch von Ressourcen für die Reparatur der Anlagen angehe. Außerdem zwinge die Blockade die Teile nicht direkt, sondern über Zweitländer kaufen zu müssen.
 
Er bekräftigte jedoch, dass große Anstrengungen unternommen würden, dass Mittel bereitgestellt würden, dass die Instandhaltung organisiert werde und dass das Engagement aller Elektrizitätsarbeiter hoch sei.
 
AKTUELLER STAND DER ENERGIEBLÖCKE
 
Omar Ramírez Mendoza, stellvertretender Direktor der Unión Eléctrica, sagte, dass die Basiserzeugung sich auf die Wärmekraftwerke stütze, von denen 13 sich nicht im Wartungszyklus befänden, d.h. nicht zum richtigen Zeitpunkt fertiggestellt wurden.
 
„Wir führen Wartungsarbeiten durch, aber nicht immer mit der nötigen Tiefe, weil wir nicht die Zeit haben, den Bedarf zu decken und Stromausfälle zu vermeiden. So können wir zwar die Leistung verbessern, aber in kurzer Zeit nimmt sie wieder ab“, sagte er.
 
Díaz-Canel räumte ein, dass es logischweise ein Unbehagen bestehe, und zwar in zweierlei Hinsicht: zum einen auf persönlicher und kollektiver Ebene in der Bevölkerung, die direkt unter den Stromausfällen leidet, und zum anderen, weil die Wirtschaft betroffen ist, was die Sicherstellung von Dienstleistungen und Gütern für die Bevölkerung betrifft.
 
Er betonte, dass in den Meinungsäußerungen zwar Verärgerung, aber auch Verständnis zum Ausdruck komme, weshalb es wichtig sei, den Menschen, die mit dieser Situation zu leben haben, die Art und Weise deutlich zu machen, wie wir daran arbeiten, damit sie größtenteils verstehen können, dass dies nicht die Schuld einer Regierung ist, die sich nicht kümmert, und dass es nicht an der Arbeit der Institutionen liegt. Er verwies auf die Bemühungen all derer, die an der Lösung der Situation arbeiten, viele weit weg von ihren Familien, unter strengen Auflagen und Zeitplänen, in einem sehr verantwortungsvollen Job.
 
Er veranschaulichte die Situation der Energieblöcke, für die er Indikatoren wie die Nennleistung, d.h. die Erzeugungskapazität der Anlagen nach ihrer Auslegung, die tatsächliche Leistung, d.h. das, was aufgrund bestimmter Faktoren tatsächlich erzeugt werden kann, und die verfügbare Leistung, d.h. das, was zu einem bestimmten Zeitpunkt genutzt werden kann, weil ein anderer Teil aufgrund von Störungen oder Wartungsarbeiten außer Betrieb ist, erläuterte.
 
Als Beispiel führte er das Kraftwerk Máximo Gómez in Mariel an, das über vier Blöcke mit einer Nennleistung von 370 Megawatt (MW) verfügt, die tatsächliche Leistung beträgt jedoch 239 MW.
 
Der Staatschef verwies auf den Unfall, der sich in diesem Kraftwerk ereignet hat und der dazu geführt hat, dass für Block 6 nun Komponenten importiert werden müssen, um ihn auf 100 MW aufzurüsten, während Block 7 mit 90 MW völlig ausgefallen ist, woran bereits gearbeitet wird.
 
In Bezug auf das CTE Otto Parellada (Tallapiedra), das derzeit wegen eines Defekts außer Betrieb ist, erinnerte er daran, dass es in wenigen Tagen 45 MW liefern wird.
 
Im Fall von Ernesto Guevara in Mayabeque sagte er, dass das Kraftwerk in Wirklichkeit mit 151 MW arbeitet, weil Block 3, der 67 MW hat, aufgrund von Pannen außer Betrieb ist, aber dass es mit fünf Tagen Wartung in der Lage sein wird, es auf 85 MW zu bringen.
 
Das Kraftwerk Antonio Guiteras, eines der wichtigsten, so der Präsident, hat heute eine reale Leistung von 280 MW, und die verfügbare Leistung beträgt 199 MW, obwohl es eine geplante Kapazität von 317 MW hat, da es nur kurz gewartet wurde, um es nicht außer Betrieb zu nehmen.
 
Díaz-Canel ging detailliert auf jeden der verbleibenden Blöcke ein, darunter seiner Meinung nach auch das Herzstück des Systems, Felton, dessen Beitrag zum SEN er hervorhob, sobald seine Blöcke Ende Juni und Anfang Juli in Betrieb gehen. Es hat eine Kapazität von 490 MW, was der Grund für die Entscheidung war, es vom Netz zu nehmen.
 
Allgemein ausgedrückt sagte er, dass von einem Potenzial von 2 640 MW heute nur 1 039 MW genutzt würden, wobei 535 MW in der Wartung seien und 377 MW mit Ausfällen, die behoben werden könnten.
 
REPARATUR- UND WARTUNGSPROZESSE
 
Der kubanische Präsident nahm per Videokonferenz Kontakt mit den Verantwortlichen verschiedener thermoelektrischer Anlagen im Lande auf. Aus Felton (Lidio Ramón Pérez) in Holguín, das eine entscheidende Rolle im SEN spielt, wurde berichtet, dass derzeit ein zehntägiges Wartungsprogramm an Block 1 durchgeführt wird, wobei die kritische Strecke die Reinigung des Kessels ist, der seit Monaten in Betrieb ist.
 
Sie versicherten, dass sie am Donnerstag nächster Woche oder früher in der Lage sein würden, die Anlage in Betrieb zu nehmen, da keine größeren Arbeiten am Generator und an der Turbine durchgeführt würden.
 
Zu Block 2 wurde gesagt, dass er für mehrere Tage vom Netz genommen wurde, um Reparaturarbeiten am Kessel und an der Turbine durchzuführen, und dass noch 18 Tage verbleiben, um mit den Anfahr- und Anpassungsarbeiten zu beginnen. In diesem Zeitraum sind Tests vorgesehen. In 18 Tagen sollten die beiden Einheiten also einsatzbereit sein.
 
Die Rolle der Presse bei der täglichen Information der Öffentlichkeit über die geleistete Arbeit wurde ebenfalls betont. Die in den Werken arbeitenden Männer und Frauen, die oft nach 12 Stunden Arbeit nach Hause kommen und keinen Strom haben, wurden besonders hervorgehoben.
 
Für die Reparaturarbeiten in Felton gibt es, wie sie erklärten, keinen Mangel an Ressourcen. Alles werde hier in Kuba gemacht und es gebe keine Faktoren, die die Qualität und die rechtzeitige Lieferung gefährden könnten.
 
Das Wärmekraftwerk Antonio Guiteras meldete, dass es aufgrund von Verschmutzungen in den Kesseln und Heizungen auf 199 MW begrenzt ist. Darüber hinaus weist der Kessel einen Bereich mit hoher Temperatur auf, was auf eine Störung hinweist, die bei der nächsten geplanten Abschaltung behoben werden muss.
 
Mit diesem Eingriff sollen 240 MW erreicht werden, was jedoch vom Verschmutzungsgrad des Kessels zum Zeitpunkt der Reparatur abhängt. Es wurde darauf hingewiesen, dass anschließend eine zehntägige Abschaltung erfolgen muss, damit der Kessel vollständig gereinigt und die 280 MW, mit denen das Kraftwerk normalerweise arbeitet, erreicht werden könnten. In der Zwischenzeit sollte Ende des Jahres eine weitere erweiterte Wartung durchgeführt werden, mit der 300 MW erreicht werden können.
 
Der kubanische Staatschef fragte die Verantwortlichen von Guiteras, ob sie in der Lage seien, die Reparaturarbeiten ohne Zeitverlust durchzuführen. In diesem Zusammenhang betonten sie, dass sie 166 gut organisierte Aktivitäten geplant und mit den notwendigen Materialien ausgestattet hätten. Sie würden außerdem über 18 Wartungsbrigaden verfügen.
 
Was das Wärmekraftwerk Renté in Santiago de Cuba angeht, wurde erläutert, dass derzeit 187 MW von den Blöcken 3, 4 und 5 erzeugt würden, während am Block 6 - für 14 Tage - Wartungsarbeiten mit Eingriffen am Kessel und an der Turbine durchgeführt würden.
 
Ebenso wurde berichtet, dass Block 4 12 Tage lang vorbereitet werde, um 70 MW zu erreichen, und dass Block 3 ebenfalls in Betrieb genommen werde.
 
Der Zustand des thermoelektrischen Kraftwerks Nuevitas ist derzeit zufriedenstellend, da der dritte Block der Anlage am Donnerstagnachmittag in das SEN eingebunden wurde.
 
Außerdem wurde mitgeteilt, dass Block 5 am vergangenen Dienstag wegen Dampf- und Wasserlecks in den Kesseln außer Betrieb genommen wurde, so dass er den Erzeugungsbetrieb nicht aufrechterhalten konnte. Um diese Situation umzukehren, waren 56 Stunden ununterbrochener Arbeit erforderlich, bis er sich gestern Nachmittag in das Stromnetz mit einer Leistung von 96 MW eingliedern konnte und in den nächsten Stunden voraussichtlich 110 MW erreichen werde.
 
GEWÄHRLEISTUNG DER HÖCHSTEN VERFÜGBARKEIT VON STROM IM SOMMER
 
Mario Pedroso, Geschäftsführer von Geysel (einem Unternehmen für die Wartung und den Betrieb von Stromaggregaten, das in allen Provinzen des Landes vertreten ist), wies auf die Maßnahmen hin, die durchgeführt werden, um das Defizit bei der thermoelektrischen Erzeugung mit dezentralen Dieselaggregaten auszugleichen.
 
Er sagte, dass das Unternehmen über 943 Generatoren verschiedener Technologien und eine installierte Leistung von 1.334 MW verfüge und dass eine Strategie ausgearbeitet worden sei, die es ermöglicht habe, einen Teil des Defizits bei der Wartung der verschiedenen Anlagen zu decken.
 
„Im Moment haben wir 579 MW zur Verfügung, und 348 MW haben bereits den Zeitraum für eine kapitale Wartung überschritten.“
 
Er teilte auch mit, dass ein Wiederherstellungsprogramm in mehreren Etappen organisiert wurde, wobei zunächst die Verpflichtung besteht, im Sommer eine maximale Verfügbarkeit zu gewährleisten. „Wir wollen unsere Verfügbarkeit um 76 MW erhöhen, damit die Menschen nach der Pandemie einen ruhigen Sommer erleben können".
 
„Unsere Organisation und ihre mehr als 3.000 Mitarbeiter konzentrieren sich darauf, das Vertrauen des Volkes in die Führung der Revolution zu erhalten", sagte er.
 
„Das ist eine Situation, die das Kraftstoffverteilungssystem des Landes belastet hat, denn um den Dieselgeneratoren Vorrang zu geben, mussten wir alles darauf abstimmen. Das hat sich auf die Kraftstoffversorgung in den Tankstellen ausgewirkt hat, was auch ein weiteres Element ist, das unsere Bevölkerung heftig trifft", sagte Díaz-Canel.
 
Pedro Sánchez Torres, Direktor des Wartungsunternehmens für mit Fuel Oil betriebene Stromaggregate sagte, dass diese Einrichtung rund 950 MW in 489 Maschinen in 33 Kraftwerken im ganzen Land als Teil der Basiserzeugung installiert habe.
 
Dieses Unternehmen befindet sich derzeit in einer komplizierten Situation in Bezug auf Ersatzteile, die es in den letzten Jahren nicht erhalten konnte, und zwar nicht nur wegen der Finanzierung, sondern auch wegen des schwierigen Zugangs zu der Fabrik, aus der es seine Lieferungen bezieht, da es gezwungen war, auf Drittanbieter zurückzugreifen. Dank der aktuellen Finanzierung sollen jedoch zwischen Juli und Oktober 134,9 MW erreicht werden.
 
Der stellvertretende Premierminister und Kommandant der Revolution Ramiro Valdés Menéndez empfahl, bei den laufenden Ausgaben dasselbe zu tun wie bei den Haushaltsausgaben: nicht mehr zu konsumieren als man hat.
 
Er bezeichnete die Arbeit, die Massenorganisationen, insbesondere die CDR die jeden Block und jede Familie erreichen, leisten können, um zum Energiesparen beizutragen, als entscheidend.
 
Kuba ist nicht nur einer 63-jährigen Blockade ausgesetzt, sondern wird auch von einer Meute belagert, die davon träumt, die Revolution von innen heraus implodieren zu sehen, aber dann sind sie schockiert, wenn das Volk reagiert, und jeden Tag gibt es Zeichen dafür, mit Werken und Taten, sagte Díaz-Canel.
 
„Einige mögen glauben, dass es keinen Ausweg gibt, und das ist verständlich", sagte der Präsident, „denn die Herausforderungen sind wirklich kolossal“. Er versicherte aber, dass es viele gibt, die an Lösungen arbeiten, um die Widrigkeiten zu überwinden, und unter ihnen hob er die Elektrizitätsarbeiter hervor.
 
Bei anderen Gelegenheiten, wie in den schlimmsten Monaten der COVID-19-Pandemie, als uns der Sauerstoff ausging, werden wir auch diese Widrigkeiten überwinden, die wir heute im nationalen Stromsystem haben, und gemeinsam, so versicherte er, werden wir die Lösungen finden und aus dieser Krise herauskommen. „Wir arbeiten für Kuba, wir suchen den Frieden für Kuba und wir werden dies wieder einmal meistern".

Quelle: 

Periódixo Granma

Datum: 

17/06/2022