Reflexión

DAS IMPERIUM VON INNEN (Erster Teil)

Ich bin erstaunt über die allgemeine Unwissenheit bezüglich vitaler Probleme für die Existenz der Menschheit in einem Zeitalter, in dem dieser fabelhafte Massenmedien zur Verfügung stehen, die man sich vor 100 Jahren nicht einmal vorstellen konnte, und einige so neu wie das Internet.
 
Vor knapp drei Wochen wurde die Nachricht über die baldige Verbreitung eines spektakulären Buches von Bob Woodward, Journalist der The Washington Post, veröffentlicht, dessen zusammen mit Carl Bernstein vor 38 Jahren verfasste Artikel die Nixon-Regierung aufgrund von Spionageakten gegen die Demokratische Partei im Juni 1972 zum Bersten gebracht haben; letztere verursachten den Watergate-Skandal wegen jenen Gesetzesverletzungen, die zu ignorieren sich die US-amerikanische Gesellschaft nicht leisten konnte.
 
Ich habe mich mit unserem „Botschafter in Washington“ in Verbindung gesetzt, wie ich Jorge Bolaños, den Leiter der Interessenvertretung von Kuba in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten bezeichne, und ihn gebeten, mir mindestens zwei Exemplare des angekündigten Buches zu schicken, sobald es in den Buchhandlungen erscheine. Bolaños hat vier Exemplare geschickt.
 
Der Text ist natürlich auf Englisch; es wird – wie üblich – viel Zeit vergehen, bis über 500 Millionen Menschen auf der Welt, die in der Lage sind Spanisch zu sprechen bzw. zu verstehen, einschließlich die lateinamerikanischen Immigranten in den Vereinigten Staaten, es in dieser Sprache lesen werden können.  
 
Ich habe mich mit einer unserer besten Übersetzerinnen für Englisch in Verbindung gesetzt, und sie gebeten, besondere Anstrengungen zu unternehmen, um eine Zusammenfassung des Inhalts zu machen. Das umfangreiche Exemplar in jener Sprache unter dem Titel „Obamas’s wars“ („Die Kriege von Obama“) hat 33 Kapitel und 420 Seiten.
 
Ich muss hervorheben, dass sie mir nach nur drei Tagen eine Zusammenfassung der 33 Kapitel auf 99 Seiten mit einer 18 Pixel-Schrift übergeben hat.
 
Ich werde die Pflicht erfüllen, den Inhalt jenes Buches zu übermitteln, indem ich wörtlich die einleuchtenden und genauen Worte verwenden werde, die mir die Spezialistin für Englisch unseres Sprachendienstes gesendet hat. Ich werde hierfür mehrere Tage lang den für die Reflexionen vorgesehenen Platz nutzen.  
 
Es wäre unmöglich, etwas von der jetzigen Politik der Vereinigten Staaten zu verstehen, wenn einem der Inhalt jenes Buches von Woodward nicht bekannt ist, dem mehr als ein Pulitzer-Preis zuerkannt wurde. Natürlich hat er nicht im Geringsten die Absicht, das Imperium zu beseitigen.
 
Unser Land wird das erste der Welt sein, das in Form von Artikeln den wesentlichen Inhalt dieses Buches kennen lernen wird. Wie bekannt, haben in Kuba alle Bürger ein hohes Bildungsniveau und es ist das Land mit der höchsten Immatrikulationsrate junger Menschen an Hochschulen.
 
Unsere Hauptkraft liegt nicht in den Waffen, sondern in den Ideen.           
 
„KAPITEL 1:
 
Zwei Tage nach seiner Wahl als Präsident hat Obama den Landesgeheimdienstdirektor Mike McConnell zu einer Besprechung in Chikago einberufen, um Einzelheiten über die geheimsten Geheimdienstoperationen des ausgedehnten Spionagenetzes der Vereinigten Staaten kennen zu lernen.  Andere hohe Beamte sollten an dem Treffen teilnehmen, aber McConnell erklärte, dass er Anweisungen des ehemaligen Präsidenten Bush habe, diese Information bezüglich der Spione, der neuen Infiltrationstechniken von Al Qaeda, der Kriege in Irak und Afghanistan und des Schutzes der Nation keinem weiter als dem gewählten Präsidenten zu enthüllen.
 
Michael J. Morell, CIA-Abteilungsleiter für Analysetätigkeit, und McConnell haben sich alleine mit Obama in einen Sicherheitsraum gesetzt. Unter anderem wurde er darüber informiert, dass die Hauptbedrohung für die Vereinigten Staaten von Pakistan ausgehe, und dass das die Priorität Nr. 1 der NID (National Intelligence Diretion) sei. Und dass in dem Fall, wenn die Vereinigten Staaten sich zurückziehen würden, Indien und Pakistan das Machtvakuum in Afghanistan füllen würden. Das es das Beste wäre, dass Obama den Frieden zwischen den beiden Ländern zu erreichen suche. Bush hatte die Angriffe von unbemannten Flugzeugen auf die Lager in Pakistan angeordnet und angewiesen, dass jenes Land „zusammentreffend“ mit dem Ereignis, d.h. während der Angriff stattfinden würde, oder zur besseren Sicherheit einige Minuten danach darüber in Kenntnis gesetzt werden sollte.”
 
Wir empfehlen den Lesern, die Namen jeder der genannten Persönlichkeiten im Gedächtnis zu behalten, und ebenso die ausgearbeiteten Theorien zur Rechtfertigung der unglaublichen, von ihnen ausgeführten Taten.
 
„Al Qaeda rekrutierte Personen aus 35 Ländern, und zwar aus solchen, deren Pässe kein Einreisevisum für die Vereinigten Staaten benötigten, und das war eine große Sorge. Obama wurde über die Schlüsselworte für den Angriff der unbemannten Flugzeuge (SYLVAN-MAGNOLIA) in Kenntnis gesetzt, die allein Personen der höchsten Zugangsebene für Sicherheitsfragen bekannt sind, zu denen jetzt der neue Präsident gehörte.
 
Die wichtigsten Erfolge rührten von den menschlichen Quellen her, den vor Ort befindlichen Spionen, die der CIA anzeigten, wohin sie zu schauen habe, wohin sie auf Jagd zu gehen und wo sie zu töten habe. Die Spione waren die wirklichen Geheimnisse, die Obama von jetzt an bei sich trug. Die CIA war sehr sorgsam mit ihren Quellen.
 
Jede einzelne hatte einen Codenamen, wie zum Beispiel MOONRISE. Wenn zu viele Leute über ihn oder sie, bzw. über deren Erfolge wussten, wurde sie beseitigt. Der leitende Offizier des Falls informierte, dass MOONRISE das höchste Opfer gebracht habe, aber die entsprechende Person war nicht wirklich tot. Nur ihr Code änderte sich, und jetzt würde die CIA eine andere Quelle mit dem Namen SOOTHING STAR haben, dieselbe Person mit einem neuen Namen.
 
Ein wichtiges Geheimnis, das niemals in den Medien oder sonst irgendwo berichtet worden war, bestand in der Existenz einer verdeckten Armee von 3.000 Mann in Afghanistan, deren Zielstellung es war, die Talibans zu töten bzw. zu ergreifen, und gelegentlich in die Stammesgebiete vorzudringen, um sie zu befrieden und Unterstützung zu erlangen.
 
McConnell und Morell haben sich auf das iranische Atomprogramm bezogen. Es war bekannt, dass sie versuchten, die Atomwaffe zu erlangen und dass es verdeckte Einrichtungen gab. McConnell sagte, sicher zu sein, dass Iran eine Atomwaffe in Form eines Gewehrs erreichen würde, möglicherweise primitiv, aber dass sie diese in der Wüste mit einem großen Effekt detonieren könnten, und dass das seiner Meinung nach zwischen 2010 und 2015 geschehen würde.
 
Eine weitere große Bedrohung war Nordkorea, das genügend Material hatte, um sechs Bomben herstellen zu können. Die Koreaner würden zu Verhandlungen erscheinen, würden lügen, würden drohen sich zurückzuziehen, und dann würden sie versuchen, die Verhandlungen wieder aufzunehmen.
 
Die Chinesen hatten die Computer von Obamas Kampagne im Sommer 2008 gehackt und ebenfalls die von McCain, und hatten mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit Dateien und Dokumente entnommen. McConnell sagte, dass die Vereinigten Staaten verletzlich gegenüber kybernetischen Angriffen seien.“
 
Unverzüglich widerspiegelt Woodwards Buch die erste Reaktion von Obama angesichts des Wirrwarrs und der Kompliziertheit der geschaffenen Situation durch den von Bush ausgelösten Antiterroristen-Krieg.
 
„Obama hat einem seiner nächsten Berater gegenüber kommentiert, dass er eine Welt als Erbe übergeben bekommen habe, die in jeglichem Augenblick auf über sechs verschiedene Arten explodieren könne und dass er mächtige, aber beschränkte Mittel zur Verhinderung dessen zur Verfügung habe. Obama hat anerkannt, dass nach den Wahlen alle Probleme der Welt als seiner Verantwortung unterstehend angesehen würden und dass die Leute sagen würden: ‘Sie sind die mächtigste Person der Welt. Warum tun Sie nicht etwas diesbezüglich?’
 
KAPITEL 2
 
John Podesta, ehemaliger Kabinettschef von Bill Clinton, war davon überzeugt, dass die Politik über ein zentralisiertes System im Weißen Haus zu entwerfen, organisieren und überwachen sei. Aber Obama hatte jemand anderes für dieses Amt vorgesehen: Rahm Emmanuel, der zur Nr. 3 im Weißen Haus wurde. Beide waren aus Chicago, kannten sich aber kaum.
 
Obama, hatte in seinem Charakter als Präsidentschaftskandidat David Petraeus im Irak gesagt, dass dieser ihn um alles bitten solle, was er benötige, wenn er schließlich zum Oberkommandierenden der Armee würde. Obama war bereit, dort ‘Nein’ zu sagen, wo Bush ‘Ja’ gesagt hatte.
 
Petraeus hat das Kriegskonzept in einem neuen, von ihm verfassten Handbuch (Counterinsurgency Field Manual) beinahe neu definiert, dass er im Irak in die Praxis umsetzte. Seine Hauptidee bestand darin, dass die Vereinigten Staaten nicht aus dem Krieg austreten könnten. Dass sie die Bevölkerung schützen und für sich gewinnen und unter ihr leben müssten, damit eine stabile und kompetente Regierung gedeihen könne. Gemäß ihm sollte der neue Soldat ein Sozialarbeiter, ein Raumplaner, ein Anthropologe und ein Psychologe sein.
 
“Petraeus hatte wenige Hobbys (weder fischte noch jagte er und er spielte auch kein Golf). Er konnte für einen 35jährigen Mann durchgehen. Er war in der Lage, 5 Meilen in 30 Minuten zu laufen. Er erreichte seinen Doktortitel an der Universität Princeton. Sein Vater starb und er beschloss im Irak zu bleiben, um den Krieg zu beaufsichtigen. Die Iraker nennen ihn König David. Einige seiner Kollegen nennen ihn ‚Die Legende von Irak’. Aber die Präsidentschaft von Obama sollte den Status von Petraeus ändern.
 
KAPITEL 3
 
Der neue CIA-Direktor, Mike Hayden, reiste nach New York, um mit dem Präsidenten von Pakistan, Asif Ali Zardari, über die Angriffe der unbemannten Flugzeuge ‚Predator’ im Inneren jenes Landes zu diskutieren. Die große, im Zweiten Weltkrieg und im Vietnamkrieg gelernte Lektion war, dass die Angriffe aus der Luft, selbst die massiven Bombenangriffe, nicht einen Krieg gewinnen können.
 
Die pakistanischen Pressemedien waren bezüglich der Anzahl der Zivilopfer besorgt. Aber der zufällige Tod von Pakistanern war nur ein Teil der Geschichte.
 
In einer Zusammenkunft, die Hayden mit dem pakistanischen Präsidenten unterhielt, sagte Letzterer zu ihm: ‚Töten Sie die Wichtigsten. Die zivilen Nebenschäden machen Ihnen, den US-Amerikanern, Sorgen. Mich beunruhigen sie nicht’. So gab Zardari der CIA grünes Licht und Hayden dankte ihm für seine Unterstützung.
 
In einem seiner langen Gespräche mit David Axelrod, seinem wichtigsten politischen Berater und der ihm am nächsten Stehenden, behandelte Obama das Thema Hillary Clinton. Dieser fragte Obama, wie er in Hillary vertrauen könne. Obama antwortete ihm: ‚Ich glaube, sie gut zu kennen. Wenn sie zum Team gehört, wird sie uns treu sein’. Sie ist während des Skandals um Monica Lewinsky an der Seite ihres Ehemannes geblieben und Obama war von ihrer Widerstandsfähigkeit beeindruckt. Er benötigte jemanden mit ausreichender Größe, um zu einem Hauptakteur auf internationalem Gebiet zu werden.
 
Die Clinton war nicht davon überzeugt, dass dieses Amt ihr zugesprochen würde. Es gab keinen Vertrauensvorbehalt zwischen ihrem Team und dem von ihm.
 
Dann begannen die Probleme mit ihrem Ehemann und denjenigen, die große Summen für dessen Präsidentenbibliothek, dessen Stiftung und die Clinton Global Initiative beisteuerten. Obamas Rechtsanwälte sagten, dass diese Unternehmen kein Geld annehmen dürften, wenn Hillary als Staatssekretärin ernannt würde. Sie erkannte an, dass das ein großes Hindernis sei, dass sie aber Bill nicht für vier oder acht Jahre in eine Höhle schicken würde, um dort zu leben. ‚Ich werde ihm nicht sagen, dass er die in 26 Ländern laufenden Operationen, die Leben retten, abbrechen soll’, sagte sie. ‚Das ist nicht der Mühe wert’.  Podesta hat ihr versprochen, dass man daran arbeiten würde.
 
Es wurde eine Rede vorbereitet, wo sie Obama telefonisch dafür dankte, sie für das Amt berücksichtigt zu haben, aber Podesta richtete es so ein, dass beide nicht miteinander sprechen konnten.
 
 Das ‚Nein’ von Hillary wurde zu einem ‚Vielleicht’.  Marke Penn, der Hauptstratege ihrer Kampagne, war der Meinung, dass sie bessere Voraussetzungen haben würde, sich erneut der Präsidentenwahl zu stellen, wenn sie acht Jahre im State Department bleiben würde. Sie würde nur 69 Jahre alt sein, dasselbe Alter, in dem Reagan die Macht übernahm.“
 
„KAPITEL 4
 
James L. Jones, ein General a.D., hielt die Bush-Regierung für erstaunlich unordentlich und in beschämend geringem Grade ernsthaft bezüglich des Friedens im Mittleren Osten. Jones sagte, dass der Sicherheitsrat von Bush unter Personalmangel und funktionellen Störungen litte und dass der Berater für Nationale Sicherheit Maßnahmen treffen müsse, um einen angemessenen Fortschritt zur Erreichung der Zielstellungen abzusichern.
 
Ein zu weit gefasster Bereich der Politik hat den Autopiloten eingeschaltet, und der Nationale Sicherheitsberater musste die Art und Weise finden, Ergebnisse zu erreichen, ohne im Detail überprüfen zu müssen, was die verschiedenen Abteilungen und Agenturen zu tun hatten. Obama fragte, wie dies zu erreichen wäre. Überzeugen Sie ihre Untergebenen, dass ihre Vision die Ihrige ist, empfahl ihm Jones. […] Obama beschloss, dass Jones sein Berater für Fragen der nationalen Sicherheit sei.“
 
„Jones war überrascht, dass Obama ihn für dieses so verantwortungsvolle Amt bestimmt hatte, und dass jener in jemanden vertraute, den er kaum kannte. Jones dachte, dass alles auf persönlichen Beziehungen beruhe, und er unterhielt solche mit Obama nicht.“
 
„Am 26. November berief Bush eine der letzten Besprechungen des Nationalen Sicherheitsrates ein, um einen äußerst geheimen Bericht über den Krieg in Afghanistan zu analysieren, der vom Generalleutnant der Armee Douglas Lute, bekannt als der Zar des Krieges, ausgearbeitet worden war. Der Bericht schloss damit ab, dass die Vereinigten Staaten sich nicht in Afghanistan halten werden könnten, wenn nicht drei große Probleme gelöst würden: die Verbesserung der Regierbarkeit, die Verminderung der Korruption und die Beseitigung der Sanktuarien der Taliban in Afghanistan.“
 
Jetzt kommt eine weitere erstaunliche Episode, bei der die Hand der Regierung der Vereinigten Staaten im Spiel war, welche die Gefahr beweist, die uns hypothetisch der Autor der Theorie des „Nuklearen Winters“ aufzeigte.  Ein Krieg zwischen Pakistan und Indien, zwei jener Länder der Gruppe der 8 dem „Atomclub“ Zugehörigen, die die wenigsten Atomwaffen besitzen, wäre ausreichend – so sagte er uns. Das, was im Buch ‚Obama’s wars’ enthüllt wird, zeigt, dass jegliche Verantwortungslosigkeit der Politik der Vereinten Staaten zur Katastrophe führen kann.
 
Condoleezza Rice war nicht mit dem Bericht zufrieden. Bush beschloss, dass er ihn nicht veröffentlichen würde. Nachher begannen 10 bewaffnete Personen in der indischen Stadt Bombay zu marodieren, wobei sie ein Schauspiel des Chaos und der Gewalt lieferten, das 60 Stunden lang in Direktübertragungen im Fernsehen gezeigt wurde. Im Ergebnis gab es sechs tote US-Bürger. Die Operation war von einer Gruppe organisiert worden, die unter dem Akronym LeT bekannt ist, was die Armee der Makellosen bedeutet, und die von der Geheimdienstagentur von Pakistan finanziert worden war. Bush wollte Spannungen zwischen Indien und Pakistan vermeiden. Die Grundlage seines Mandats war Toleranz Null gegenüber den Terroristen und ihren Verbündeten. Der FBI war entsetzt, als er sah, dass eine Operation mit geringem Aufwand unter Hightech-Anwendung die Stadt Bombay paralysiert hatte. Die US-Städte besaßen denselben Grad an Verletzbarkeit. Ein FBI-Funktionär sagte: ‚Bombay hat alles verändert.’
 
KAPITEL 5
 
Als er das Amt als CIA-Direktor antrat, hatte Hayden eine Organisation übergeben bekommen, die, wie er sagte, unter dem ‚Syndrom des geschlagenen Kindes’ litt.
 
Obama hatte ihn zu einer Besprechung zur Information über die verdeckten Operationen bestellt. Hayden war der Meinung, dass dies die Möglichkeit sei, zu beweisen, wie schwerwiegend die Bedrohungen sind, und wie ernsthaft die CIA sie nahm. Er bezog sich auf 14 höchst geheime Operationen, deren Ziel es war, geheime und tödliche Operationen gegen den Terrorismus zu führen, zu verhindern, dass Iran Atomwaffen entwickle, Nordkorea zu überzeugen, keine Atomwaffen mehr zu erzeugen, Operationen gegen deren Verbreitung in anderen Ländern durchzuführen, auf unabhängige Art und Weise oder zur Unterstützung der Vereinigten Staaten in Afghanistan zu operieren, eine Reihe von tödlichen Operationen und andere Programme im Irak durchzuführen, die geheimen Anstrengungen zum Stopp des Genozids in der sudanesischen Region Darfur zu unterstützen und der Türkei Geheimdienstinformation zu bieten, damit diese verhüten kann, dass die Arbeiterpartei Kurdistans eine Separatisten-Enklave innerhalb der Türkei einrichten könne.
 
Am 5. Januar 2009 erfährt Hayden über einen online veröffentlichten Artikel der Washington Post, dass er als CIA-Direktor abgesetzt worden war und dass man an seiner Stelle Leon Panetta ernannt hatte. Hayden war der Meinung, dass es eine persönliche Beleidigung sei, durch einen Politiker ersetzt worden zu sein. Panetta besitzt Geschicklichkeit, um persönliche Beziehungen aufzubauen. Hayden macht Panetta bei einer Zusammenkunft mit ihm auf Folgendes aufmerksam: 1) Sie sind der Oberkommandierende der Nation im globalen Krieg gegen den Terrorismus; 2) Sie verfügen über das beste Personal der Bundesregierung; 3) Ich habe einige Ihrer Artikel gelesen; verwenden Sie nie wieder die Worte CIA und Folter in ein und demselben Absatz. Die Folter ist ein schweres Delikt. Es kann sein, dass dir das nicht gefällt, aber sag niemals, dass es Folter gibt. Gesetzlich gesehen hat die CIA niemanden gefoltert. McConnell warnte Panetta: ‚Du musst die Schlacht begreifen, die du mit der CIA auszufechten haben wirst, denn sie werden dich so sehen, als ob du ihr Feind wärst.’
 
KAPITEL 6
 
Obama bittet Biden, dass er vor seiner Amtseinführung als Präsident nach Afghanistan und nach Pakistan reise und bittet ihn, einen Republikaner mitzunehmen. Lindsey Graham, von South Carolina, ist der Auserwählte.
 
Biden sagte dem pakistanischen Präsidenten offiziell, wie die Idee von Obama lautete: Afghanistan würde sein Krieg sein; er würde in Kürze mehr Truppen schicken, aber dazu brauchte er die Zusammenarbeit mit Pakistan.
 
Zardari anerkannte seinerseits, nicht soviel Erfahrung wie seine verstorbene Ehefrau Benazir Bhutto zu haben, dass aber seine Mission nicht anders laute und dass es für ihn erforderlich sei, dass die Vereinigten Staaten ihm helfen, genügend Unterstützung im Inneren zu gewinnen; dass es viel Antiamerikanismus im Land gäbe…“
 
„Biden wies ihn darauf hin, dass es hierfür notwendig sei, dass Zardari aufhöre, doppeltes Spiel zu treiben, denn die CIA war der Meinung, dass viel Geheimdienstinformation dazu verwendete würde, die Camps der Terroristen vor den Angriffen der nicht bemannten Flugzeuge zu warnen.
 
Biden und Graham fuhren nach Kabul ab. Nach den Wahlen von 2004 waren die Beziehungen von Karzai zu den Vereinigten Staaten sehr flüchtig geworden. Er kritisierte oft die US-Amerikaner wegen der großen Anzahl der Zivilopfer. Die Offensichtlichkeit der Korruption in seiner Regierung und seiner Familie verschärften noch die Spannungen zu den Vereinigen Staaten.
 
Biden wies Karzai darauf hin, dass er nicht daran interessiert sei, ihm das Leben schwer zu machen, dass aber der Erfolg der Vereinigten Staaten in hohem Maße von ihm abhinge.
 
Karzai berief einige seiner Kabinettsmitglieder ein, damit diese Biden und Graham direkt über ihre Tätigkeit  informierten. Karzai wurde gesagt, dass Obama helfen wolle, dass aber jene Idee, den Telefonhörer abzuheben und Präsident Obama so anzurufen, wie er es mit Bush getan habe, nicht mehr drin sei. Biden kritisierte Karzais Unfähigkeit, das gesamte Land zu regieren, seine Weigerung, das Land zu bereisen, um einen Konsens zwischen den verschiedenen Stämmen zu schaffen und die luxuriösen Häuser der dem Präsidentenpalast nahe stehenden afghanischen Beamten, die ohne Zweifel von den Vereinigten Staaten bezahlt seien. ‚Sie sind nur der Bürgermeister von Kabul’, sagte Biden zu Karzai.
 
Karzai kritisierte ihnen gegenüber die hohe Anzahl an Zivilopfern und Biden versprach, diese auf ein Minimum zu reduzieren, warnte ihn aber, dass er bei diesem Krieg auf ihrer Seite stehen müsse; wenn dies für sie kein Krieg sei, dann würden die Vereinigten Staaten keine Soldaten mehr schicken. Karzai antwortete ihm, dass er keine Kritik übe, sondern ihnen zur Kenntnis gebe, dass es ein Problem gebe.
 
Biden schlug vor, das Problem unter vier Augen zu besprechen, nicht in einer Pressekonferenz, und Karzai war nicht einverstanden. Die Zivilopfer seien ein öffentliches Problem und Biden hatte ihn vor seinen Kabinettsmitgliedern erniedrigt. Karzai wies darauf hin, dass das afghanische Volk es nicht dulden würde; dass die Afghanen ihre Verbündeten sein müssten, nicht ihre Opfer. Der Botschafter William Word griff ein, um zu sagen, dass das Gespräch nützlich gewesen sei, dass es aber beweise, dass es Frustrationen auf beiden Seiten gebe.
 
Biden traf sich mit David McKiernan, Oberbefehlshaber der US-Truppen in Afghanistan, der ihm sagte, dass es notwendig sei, 30.000 Mann zu entsenden, die noch seit der Bush Regierung ausstünden, um jenen Krieg zu gewinnen. Biden forschte bezüglich Al Qaeda nach und David antwortete ihm, dass er dort in zwei Jahren keinen einzigen arabischen Soldaten mehr gesehen habe. Das bestätigte die Vermutungen von Biden: Al Qaeda, das Hauptmotiv dieses Krieges, war ein pakistanisches Problem.
 
Biden empfahl Obama, sich von Karzai zu distanzieren. Graham gestand ihm: ‚Hr. Präsident, wir sind dabei, diesen Krieg zu verlieren.’ Graham war überzeugt, dass es unmöglich sei, den Krieg in Afghanistan zu gewinnen, wenn der Krieg im Irak verloren würde.
 
KAPITEL 7
 
Die Amtseinführungszeremonie von Obama am 20. Januar stand knapp davor, ausgesetzt zu werden. Zuverlässige Geheimdienstinformation wies darauf hin, dass eine Gruppe von somalischen Extremisten geplant hatte, Obama mit Sprengstoffen anzugreifen. Jedoch alle Aufmerksamkeit richtete sich auf Obamas Rede und darauf, was er sagen würde.
 
General Petraeus war erneut in Afghanistan.
 
Obama berief eine Besprechung seiner Gruppe für nationale Sicherheit für den 21. Januar ein. Die Hauptentscheidung bestand darin, Petraeus als Befehlshaber des Zentral-Kommandos zu ernennen. Obama bat, man solle ihm drei Optionen bezüglich des Krieges im Irak vorschlagen. Er ordnete an, eine Untersuchung von 60 Tagen anzustrengen, um zu wissen,  ‚wie wir dahin kommen würden, wohin wir kommen wollten’. Eine der auf Antrag des Präsidenten zu berücksichtigenden Optionen war der Rückzug der Truppen in einem Zeitraum von 16 Monaten.
 
 Ein Team von 80 Personen begann, die Situation in Afghanistan zu untersuchen. Es wurden die Verhöre der Gefangenen analysiert, die Berichte von den Kampfschauplätzen, die Finanzregister, die von den Taliban verbreitete Propaganda und herausgegebenen Kommuniqués.
 
„Als Petraeus fragte, was vorgefunden wurde, antwortete ihm Derek Harvey, von der Defense Intelligence Agency, dass die Situation so aussehe, wie die eines Blinden, der einem anderen Blinden beim Laufen hilft; dass die Vereinigten Staaten eine große Unkenntnis bezüglich der afghanischen Aufständischen habe, d.h. wer der Feind sei und wo er sich befinde, wie diese den Krieg sehen und welche ihre Motivationen seien. Man wusste einfach zu wenig bezüglich des Feindes, um eine Strategie zu entwickeln, die zum Sieg führen würde. Harvey versuchte, die Gewinnung von Geheimdienstinformation zu revolutionieren und widmete sich dem komplett. Er war der Meinung, dass der Krieg gewonnen werden könne, dass aber die Regierung der Vereinigten Staaten große Zugeständnisse über viele Jahre machen müssen würde; die vielleicht nicht viel Akzeptanz unter der Wählerschaft finden würden. ‚Ich meine, dass der Krieg in Afghanistan gemacht werden kann, aber nicht verkauft werden kann’, so drückte sich Harvey aus.  
 
„Obama kündigte an, dass die Entsendung von neuen Streitkräften als Teil einer neuen Strategie angekündigt werden müsse. Petraeus zeigte auf, dass die Zielstellungen ohne mehr Truppen nicht erreicht werden könnten, dass man nicht nur auf die Angriffe der unbemannten Flugzeuge zählen dürfe. Petraeus bestand auf der Entsendung der 30.000 Mann. Obama fragte, ob es notwendig sei, alle diese Truppen auf einmal zu schicken, und  wies darauf hin, dass man vorher über eine Strategie verfügen müsse und dass es für den Präsidenten erforderlich sei, dass ihm die zu treffenden Entscheidungen vorgelegt würden. Der Präsident schien zu begreifen, dass dieser Krieg nicht in ein oder zwei Jahren gewonnen werde könne. Der Präsident verließ die Zusammenkunft, um anderen Verpflichtungen nachzukommen, ohne irgendeine Entscheidung diesbezüglich getroffen zu haben.“

 
Fortsetzung folgt morgen.       
 
Fidel Castro Ruz
10. Oktober 2010
18:00 Uhr

Fecha: 

10/10/2010