Reflexion

GIRÓN – DIE SCHLACHT AN DER SCHWEINEBUCHT (2. Teil)

Es ist schwierig, über geschichtliche Ereignisse zu schreiben, wenn viele von deren wichtigsten zentralen Gestalten schon verstorben bzw. nicht in der Lage sind, über diese Ereignisse Zeugnis abzulegen.
 
Trotzdem ist es bemerkenswert, dass viele unserer Kameraden, die während der Schlacht an der Schweinebucht noch sehr jung waren – und dann als Soldaten oder Offiziere wertvolle Dienste in den Revolutionären Streitkräften geleistet haben, in patriotischen und internationalistischen Missionen –, sich noch erinnern und in der Lage sind, ihre Beteiligung an den Aktionen, die nicht in Notizen, Zeugnissen oder Büchern enthalten sind, klar zu beschreiben.
 
 Auf der Suche nach genauen Angaben sah ich mich gezwungen, in Dokumenten, Memoiren und Büchern nachzuforschen; mit vielen verschiedenen Kameraden zu sprechen, die meine Erinnerungen bereichert haben und sogar Details und Tatsachen beigetragen haben, die mir unbekannt waren; aber vor allem hatte ich großes Vertrauen darauf, was ich selbst getan habe oder nicht, was ich gesagt habe und was nicht.
 
So werde ich in dieser Erzählung einige Ereignisse einschließen, die in keinem der gewissenhaft im Büro für Historische Ereignisse des Staatsrats angesammelten Dokumente bzw. Notizen enthalten sind, wo der unermüdliche Historiker Pedro Alvarez Tabio bis zu seinem Tode am 13. Juni 2009 alles gesammelt, aufgenommen, registriert, nachgeforscht und bewahrt hat.
 
Wie die Leser des ersten Teils dieser Reflexion sich erinnern werden, habe ich die nach der Landung bis um 10:00 Uhr des 17. April getroffenen Maßnahmen wiedergegeben. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Bericht über die vom Punkt Eins aus erteilten Befehle unterbrochen, um sie ab 13:02 Uhr fortzusetzen - mit der Transkription meines Telefongesprächs mit dem Genossen Raúl in der Provinz Oriente -, da ich nicht über die in den dazwischen liegenden Stunden gegebenen Befehle verfügte, und ich war nicht einmal sicher, ob sie überhaupt aufbewahrt worden waren.
 
 Die Situation in den frühen Morgenstunden des 17. April war äußerst gespannt, nach den verräterischen Bombardierungen unserer Luftstützpunkte am 15. April und nach der Landung in der Schweinebucht 48 Stunden später.
 
 Ich hatte das Büro für Historische Ereignisse des Staatsrats gebeten, eine extragroße Anstrengung auf der Suche nach Informationen zu diesen drei Stunden zu unternehmen. Nachdem Oberst Suárez und sein Team hunderte Seiten durchforstet hatten, konnten sie die erforderlichen Informationen über diese Stunden sowie Fotos von handschriftlichen Dokumenten zusammentragen und sie mir schicken. Deshalb kann ich in diesem zweiten Teil der Reflexion Referenzen über diese ganz wichtigen Augenblicke angeben.
 
Ich beginne damit, die Mitteilung an Fernández im Zuckerfabrik-Ort Australia wiederzugeben, die ich beim ersten Teil der Reflexion um der Kürze willen nicht verwendet habe.
 
„09:55 Uhr, zu Fernández, in Australia: Fernandez, sie haben denen ein Schiff versenkt und ein weiteres haben wir in Flammen gesetzt, durch uns ist auch eines ihrer Flugzeuge im Eimer. Ist das Strahltriebflugzeug schon dort? Ja. Fliegen sie jetzt gerade? Ja. So, nun sag mal. Ich werde dir die Strahltriebflugzeuge schicken… wenn sie sich nicht geirrt haben, müssen sie gerade jetzt dort fliegen. Ich werde dir den Schutz absichern, bis du Pálpite abgesichert hast. Geh auf die Landstraße und klammere dich an Pálpite, das ist sehr wichtig. Also, ich werde dir den Luftschutz aufrechterhalten, solange du ihn dort brauchst. Ich werde es noch einmal wiederholen, falls das Flugzeug sich geirrt hat. Nun gut."
 
 Jetzt werde ich den bereits veröffentlichten Befehl von fünf Minuten später wiederholen, damit man besser verstehen kann, was um 10:00 Uhr passierte:
 
„10:00 Uhr, zu Curbelo, FAR: Curbelo, Fernández hat mir nicht Bericht erstattet. Du musst dem Piloten genau erläutern, welche Landstraße es ist, die von der Zuckerfabrik Australia nach Playa Larga führt, dort ist es, wo die Strahltriebflugzeuge Schutz gewährleisten müssen. Aber sie brauchen nicht bis Playa Larga fliegen, sondern bis Pálpite. Wenn eins zurückfliegt, muss das andere starten.  Du musst es ihnen genau erläutern: Schutz des Luftraums in diesem Gebiet. Ja, mehr oder weniger, das ist für unsere Truppe, die dort vorrücken wird. Von Australia nach Playa Larga. Bis Cayo Ramona? Was? Ja, gut. Den Schutz für die Landstraße aufrechterhalten, das ist wichtig, und den Angriff auf die Schiffe beibehalten. Und immer wachsam, weil sie morgen versuchen werden, dort anzugreifen. Ihr müsst den Schutz der Landstraße die ganze Zeit gewähren, die notwendig ist. Ich sage dir Bescheid. Gut, sehr gut.“
 
Anschließend sind verschiedene einzelne Nachrichten aufgeführt, die offensichtlich keine stenographisch festgehaltenen Befehle waren. Es handelt sich um Mitteilungen bezüglich Angaben und Themen, die ich genau so transkribiere, wie ich sie bekommen habe, ohne irgendwelche Details hinzuzufügen oder zu entfernen, nur mit den sachdienlichen Bemerkungen, falls sie verwirrend oder sinnlos scheinen. Dieser Zeitraum ist zwischen 10:05 Uhr und 12:35 Uhr, wo die bekannte und verständliche Sprache erneut beginnt.
 
„10:05 Uhr: Curbelo verlangt Del Valle zu sprechen, um ihm mitzuteilen, dass in dem Fall, wenn die Landung von US-Kampfflugzeugen aus Miami genehmigt wird, diese auf dem Flughafen von Guantánamo landen dürfen. Fidel informiert, dass das nicht sein darf.
 
10:05 Uhr: Fidel fragt Quiko, wo sich die Panzer zurzeit befinden, die nach Matanzas unterwegs sind.
 
10:11 Uhr: Fidel verlangt [unverständlich] genau nachzuforschen, ob es wahr ist, dass sie landen werden.
 
10:12 Uhr: Curbelo informiert Fidel darüber, dass eines unserer Sea Fury an der Schweinebucht ein feindliches viermotoriges Flugzeug B-29 zum Abstürzen gebracht hat. (Es handelt sich zweifellos um ein B-26. Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht gut bekannt, welche Flugzeuge unsere Gegner benutzten).
 
10:14 Uhr: Ein US-Amerikaner namens Campbell verlangt, mit einem hohen Regierungsbeamten zu sprechen. Es wird ihm mitgeteilt, dass das unmöglich sei.
 
10:15 Uhr: Fidel verlangt ein Radio, um einige wichtige Nachrichten zu hören.
 
10:22 Uhr: Acevedo informiert, dass die Kampftruppe von Cojimar einsatzbereit ist.
 
10:23 Uhr: Comandante Fidel befiehlt, dass die Kampfkolonnen und –geschwader nach Matanzas zur dortigen Milizenschule fahren sollen.
 
10:21 Uhr: Curbelo informiert Comandante Fidel, dass man im Stützpunkt wissen wolle, ob Kampfflugzeuge aus Miami über unser Hoheitsgebiet fliegen dürfen. Comandante Fidel sagte, dass sie auf der normalen Fluglinie fliegen dürfen, aber nicht über unser Hoheitsgebiet. Curbelo informierte auch, dass es schon drei kampfunfähige Schiffe gibt, darunter ein mit LKWs und anderen Dingen beladenes, und dass ein viermotoriges Flugzeug B-29 abgeschossen wurde.
 
10:40 Uhr: Comandante Fidel befiehlt, eine weitere Batterie von Matanzas nach Covadonga zu schicken.
 
10:45 Uhr: Comandante Fidel befiehlt, dass die Truppe weiter unter dem Schutz des Strahltriebflugzeugs vorrückt und dass ein Bataillon nach Soplillar und ein anderes nach Australia geschickt wird.
 
10:48 Uhr: Die Luftstreitkräfte FAR informieren, dass unsere Sea Fury zwei feindliche Flugzeuge B-26 abgeschossen haben.
 
10:53 Uhr: Von der Kampffront wurde mitgeteilt, dass unsere Streitkräfte gerade Pálpite erreicht haben. Comandante Fidel befiehlt, weiter nach Soplillar vorzurücken. Das Bataillon aus Matanzas befindet sich schon an der Front. Comandante Fidel befiehlt, die Gefangenen nicht zu töten und sie zum Zuckerfabrik-Ort Australia zu bringen. Man soll sich bemühen, wenig Verkehr auf den Landstraßen zu haben. Sie werden von unseren Flugzeugen geschützt. (Er bezieht sich auf die LKWs mit Kampftruppen.)
 
10:57 Uhr: Comandante Fidel befiehlt, dass die Strahltriebflugzeuge die Kräfte schützen, die von Soplillar in Richtung Strand vorrücken. (Soplillar ist ein Weiler südöstlich von jener Landstraße, die durch den Wald zum Meer führt.)
 
11:18 Uhr: Comandante Fidel sagt dem Kommandante Puertas, dass er den Kommandante  Olivera informieren soll, dass er die Panzergranatwerfer-Kompanie sofort zurückbeordern soll. Die Granatwerfer, die in Jagüey warten, die können mit Olivera fahren. Die Panzer sollen dort bleiben, die Panzergranatwerfer sind Fernández zu bringen und das Bataillon 113 ist irgendwo zu erreichen und die Panzergranatwerfer  sind nach Covadonga zu bringen, die Batallions 285 und 113 müssen dorthin gehen, sie müssen bei den Panzergranatwerfern sein.
 
11:25 Uhr: Befehlshaber Puerta befiehlt eine Panzergranatwerferbatterie, er befiehlt einer Panzergranatwerferkompanie dringend nach Jovellanos abzufahren.
 
11:27 Uhr: Comandante Fidel Castro befiehlt dem Befehlshaber Puerta, den vorigen Befehl zu widerrufen und dass beide (die der Granatwerfer) schnellstens vorrücken sollen und dass die anderen vier und eine weitere mit 120ern zu Fernandez stoßen sollen und dass die andere bei Filiberto zu sein hat.
 
11:30 Uhr: Teruel ruft Comandante Fidel an und informiert, dass die Kompanie und das Geschützbataillon Richtung Covadonga vorbeigefahren sind, sowie dass eine Luftabwehrbatterie und vier Granatwerferbatterien in Jovellanos sind, die Jagüey verteidigen werde, die Ausrüstung der Batterie 85 ist für Fernández.
 
11:38 Uhr: Comandante Fidel befiehlt dem Befehlshaber Puerta, die 15.85 an Filiberto zu geben sowie zwei Artilleriebataillone an Fernández, z.B. den Zug 4. Wenn das 230 ankommt, ist es Fernández nach Jovellanos zu schicken. In dieser Richtung geht schon das 180 und noch ein weiteres. Genauso werden später noch vier weitere nach Jagüey gehen. Die Bataillone 1 und 11 gehen nach Jagüey. Die Bataillone 6, 19 und 22 gehen nach Matanzas.  
 
11:40 Uhr: Die Luftstreitkräfte berichteten, dass sie aufgrund der letzten Operationen den Vorposten beschützen.
 
11:48 Uhr: Gib den Befehl vom Comandante Fidel an Almeida: Welche Nachrichten gibt es über Covadonga? Und sie werden durch Yaguaramas vorrücken, und zwar mit Granatwerfern, Flugabwehrkanonen und Panzergranatwerfern. Filiberto marschiert mit der Panzergranatwerferkompanie nach Covadonga und etwas hinter ihm, eine Kompanie von 185er Granatwerfern.
 
11:51 Uhr: Comandante Fidel teilt Covadonga mit, dass eine Kompanie mit Granatwerfern und Panzergranatwerfern über Yaguaramas zu ihnen unterwegs ist. Außerdem Filiberto mit weiteren Panzergranatwerfern und Grantwerfer und zwar mit dem Ziel, heute an der Einfahrt anzukommen.
 
12:00 Uhr: Hauptmann Herandez (das ist sicherlich Fernández) weist Comandante Fidel darauf hin, zu veranlassen, Olivera sofort erreichen zu lassen. Flugabwehrkanonen sind angekommen und sie werden nachts vorgerückt werden. Sie sind im Moment in Pálpite. Er hat vollständigen Schutz durch die Flugzeuge. Nachts gehen sie Geschütze und Panzer holen. Feuer auf jeden Feind eröffnen! Im Moment ist ein feindliches B-26 über Australia.“
 
(Mit Ausnahme der Idee, dass Artillerie und Panzer auf die Nacht warten sollen, ist die Botschaft verwirrt).                
 
„12:07 Uhr: Die Luftstreitkräfte informieren; feindliches Strahltriebflugzeug ist startklar in diesem Moment. (Es muss “freundliches“ [d.h. unser] Strahltriebflugzeug heißen, nicht feindliches)
 
12:11 Uhr: Berichte an Comandante Fidel lautet wie folgt: dass er sich in Pálpite befindet. Comandante Fidel schlägt vor, die Artillerie mit Granatwerfern nachts anzuwenden, und, wenn es möglich ist, die 120er Granatwerfer aufzustellen, in Richtung Soplillar und Pálpite. Sie kämpfen im Moment nicht, sie sind auf den Schiffen. (vielleicht meinte er Feinde). Ein Fallschirmjäger, ein Verletzter, hat die Flucht ergriffen. Sie sollen Stellungen in Richtung Soplillar und den Strand einnehmen! Das Strahltriebflugzeug verfolgt gerade ein feindliches B-26. Es ist ganz wichtig, Stellungen einzunehmen. In Pálpite, und den Strand zu besetzen der tote Fallschirmjäger hat einen US-amerikanischen Namen. (Das ist so verwirrt verfasst und diese fehlerhafte Äußerung ohne Sinn wurde zu jenem Zeitpunkt nicht erneut behandelt).              
 
12:20 Uhr: Befehlshaber Raúl berichtete, dass sich in Oriente (Osten) konterrevolutionäre Gruppen zusammenrotten. Fidel hielt es für richtig, sie darauf hinzuweisen, Vorkehrungen zu treffen.
 
12:35 Uhr, zu Puerta, in Matanzas: Gib den Granatwerfertruppen Bescheid, sie sollen zu Fernández stoßen. Die 2 ist die erste, du sollst sie Fernández schicken.  Wenn nicht die 2, schick eben eine andere. Die 2, die 9 und die 13, egal welche, diejenige, die dort ist, schick sie schnell zu Fernández. Die anderen zwei, d.h. die 9 und die 13, oder je nachdem andere, führ sie dorthin. Mit der 15? Nach Covadonga. Jawohl, alles komplett dorthin. Also, schick das schnell zu Fernández und die anderen beiden sammeln sich da bei dir. Hör mal! Verteile die Panzer dort, verborgen, in Erwartung der Befehle.  
 
12:37 Uhr, zu Fernández, in Australia - Was gibt es sonst noch Neues? Ja, der imperialistische Adler. Gut, gibt es noch etwas Neues? Und sie rücken gerade auch in Richtung Soplillar vor? Ja, und Vorsicht! Nimm dich vor Hinterhalten in Acht! Gut, sehr gut! Hör mal! Sind die Panzerabwehrkanonen bei dir angekommen? Gut, jawohl. Die Granatwerferbatterie ist schon durch Matanzas durch. Ich denke, gegen drei Uhr nachmittags wird sie bei dir sein. Schon? Zwei Kompanien? Mit Granatwerfer, mit Granatwerfer? Gut, wenn es Widerstand gibt, brauchen wir die 120er. Welchen? Gut, wir müssen aufpassen. Sobald die Granatwerfer angekommen sind, stelle sie sowohl in Richtung Strand als auch Richtung Soplillar auf, genau da, später kommen weitere Batterien. Mal sehen, ob das bei Tagesanbruch schon von uns eingenommen sein wird. Also, bis später!
 
12:42 Uhr, zu CURBELO, FAR: Beobachtet sie, um zu sehen, wohin sie gehen. Ja, aber wenn sie dort ankommen, sind sie nicht mehr da. Bombardiere Playa Girón! Es gibt dort keinen Feind? Frei von Feinden? Auch keine Leute, kein Mensch? Auch keine fahrenden LKWs? Na gut, dann startet eine Säuberungsaktion zwischen Playa Larga, Cienfuegos und Girón, alles, was da auftaucht. Und den Vormarsch weiter beschützen! Ja, wartet auf weitere Berichte, weil sie spät ankommen werden. Beschützt  weiter den Vormarsch!
 
12:45 Uhr, zu FERNÁNDEZ, in AUSTRALIA: Ist die Verstärkung schon angekommen? Welche Informationen habt ihr über die Verstärkung? Habt ihr dort nicht nachgefragt? Ja, schon gut, Wo ist die Granate eingeschlagen? Wo ist Jocuma? Dort ist die Granate bei ihm eingeschlagen? Aber, kommen die Leute jetzt dort an? Bestimmt? Gut. (sie sagen, dass die von Almeida noch nicht angekommen sind).                 
 
12:47 Uhr, CURBELO, FAR: Also, ihr habt sie da versenkt? Ja, Und was ist dann passiert? Was glaubst du, werden sie die hier wieder verschiffen? Werden  sie auch nicht weg können, werden sie nicht weg können? Du wirst von Playa Larga bis Girón alles durchkämmen, alles, was sich bewegt, und dann auf der Straße von Girón bis in die Nähe von Cayo Ramona. Sie dürfen nicht über Cayo Ramona hinaus gelangen. Also, von Playa Girón aus, und von dort bis kurz vor Cayo Ramona, alles, was sich bewegt, und dann kehrt zurück! Sodass also die Schiffe viel fliehen? Viele  fliehen? Du glaubst, sie könnten irgendwo anders landen, nicht wahr? Glaubst du, es lohnt sich, sie noch einmal kurz zu bombardieren? Seid ihr sicher, dass es sich nicht um amerikanische Schiffe handelt, oder etwas Ähnliches? Also gut, nach dem Durchkämmen versetzt ihnen einen Peitschenhieb! Verstanden?          
 
12:55 Uhr, DORTICOS: Hör mal! Die Schiffe sind im Abzug. Nun gut, drei Schiffe wurden dort versenkt, und eins von ihnen brennt und die Leute verfolgen es. Ich glaube das schon, hast du verstanden? Sie sind weiter in Richtung Strand und Soplillar vorgerückt. Sie hatten es gehalten, aber unsere Truppen rücken schon dorthin vor. Sie sind von Cayo Ramona nach Covadonga vorgerückt, aber ihre linke Flanke geht ihnen vor die Hunde. Wir schießen jetzt auf alles, was sich da bewegt. Ja, ein Flugzeug. Das war aber logisch, dass die Schiffe abziehen würden, hast du gehört? Es war zu viel der Prügel. Nein, energisch. Die Dinge sehen nicht gut aus für sie. Und unsere Anklage? Gut. Die Propaganda doch. Miró sagt etwas von einer Landung? Wo? Nein, wohin sind sie gegangen? Ja, stimmt.
 
Osmany berichtet (13:00 Uhr), dass Pedrito Miret 24 Granatwerfer nach Jovellanos gebracht hat. Dass er 24 Granatwerfer bereit hat und sie die 122er Batterien vorbereiten.“
 
An diesem Punkt unterbreche ich die Erzählung über die Anweisungen, die ich in Bezug auf die ständigen Kämpfe in Girón gegeben habe, um die Hauptbestandteile jenes Gespräches anzuführen, das ich mit dem damaligen Bataillonschef der Schule für  Milizbefehlshaber, dem Oberst a. D. Nelson González, am 25. April 2011 geführt habe. Er ist ein befähigter, gut vorbereiteter Kamerad dieser Kampfeinheit, der in jenem wilden Kampf gegen die vom Imperialismus vorbereitete und gegen unsere Heimat geführte Söldnerinvasion vor Mut und Elan strotzte.
 
„Comandante: Erinnerst du dich, um wie viel Uhr ihr in Pálpite angekommen seid?
 
Nelson González: Ich schätze, so zwischen 9:30 und 10:00 Uhr morgens.
 
Comandante  - Erinnerst du dich, was in Pálpite vorhanden war? Wie der kleine Ort aussah?
 
Nelson González: Die kleine Ortschaft bestand aus vier oder sechs Hütten aus Königspalmblatt-Hüllen mit einem Dach aus Blättern der Guano-Palme, die sofort gebrannt haben, als auf sie geschossen wurde. Denn in Pálpite wurden vereinzelte Schüsse auf uns abgegeben, d.h. dass Pálpite eigentlich nicht im Kampf genommen wurde, sondern es wurde besetzt.
 
Comandante: Woher kamen die Schüsse, die du erwähnt hast?
 
Nelson González: Sie kamen aus der dortigen Umgebung, ich konnte es nicht genau bestimmen, weil es sehr wenige waren.
 
Zu jenem Zeitpunkt gab es dort höchstens einen Zug, den ersten Zug der ersten Kompanie.
 
Comandante: Wo waren die anderen?
 
Nelson González: Die anderen waren in der Kolonne, die hinterher kam.
 
Wir sind in Pálpite einmarschiert, haben Pálpite eingenommen und sind ein bisschen weiter vormarschiert.
 
Comandante: Aber wie weit sind diese Hütten entfernt?
 
Nelson González: Die Hütten müssen circa 25 oder 30 Meter weit von der Landstrasse entfernt sein, sie befanden sich ganz in der Nähe der Straße.
 
Comandante: Ach so! Und was hat die Truppe dann gemacht?
 
Nelson González: Die Truppe kam hinterher und hat sich ganz nah rangemacht, indem sie versuchte, Richtung Strand vorzurücken. Es war schon nach 11:00 Uhr. Da wurde dann von den Vorposten von ihnen starkes Feuer auf uns eröffnet. Denn sie hatten doch einen Vorposten.
 
Comandante: Aha! Erinnerst du dich, um wie viel Uhr das war?
 
Nelson González: Es muss vor 12:00 Uhr gewesen sein.
 
Wissen Sie, warum ich das sage? Weil die Flugzeuge gegen 1:00 Uhr oder 1:10 Uhr angekommen sind.
 
Comandante: Habt ihr Leute nach Soplillar hingeschickt?
 
Nelson González: Eine ganze Kompanie ist nach Soplillar gegangen, außer dem Zug von Leutnant Roberto Conyedo León.
 
Comandante: Das ist der, der noch lebt.    
 
Nelson González: Ja, er lebt noch.
 
Comandante: Wo wohnt er?
 
Nelson González: Er wohnt in Havanna.
 
Comandante: Konntest du seine Adresse nicht herausfinden?
 
Nelson González: Ich konnte die Adresse nicht herausfinden, aber einige Kameraden haben mir gesagt, dass es ihm gesundheitlich nicht so gut geht.
 
Comandante: Es muss doch aber noch einen anderen Kameraden geben, der in der Kompanie gewesen ist. Welche Kompanie war es?
 
Nelson González: Es war die zweite Kompanie. Rodrigo Rossié Rodríguez, ein Miliz-Leutnant des ersten Kurses war der Zugführer des zweiten Zuges.
 
Comandante: Rodrigo Rossié. Weißt du, ob er noch lebt oder verstorben ist?
 
Nelson Gonzalez: Das letzte, was ich von ihm gehört habe, ist, dass er noch lebt und in der Filmindustrie ICRT arbeitet, weil er Nachrichtentechniker ist.
 
Comandante – Also Conyedo geht es nicht gut. Wie alt ist Conyedo?
 
Nelson Gonzalez: Er muss ungefähr so alt wie ich sein, 70 oder 71.
 
Comandante: Weißt du noch etwas über den anderen Zug?
 
Nelson Gonzalez: Der Befehlshaber des anderen Zugs war Claudio Argüelles Camejo, der in Pálpite geblieben ist. Ich sagte Ihnen, dass eine Kompanie, ausgenommen ein Zug, nach Soplillar gegangen ist. Er blieb in Pálpite und wurde durch das Bombardement umgebracht.
 
Comandante: Er fiel.
 
Haben sie Pálpite gleichzeitig angegriffen?
 
Nelson González: Ja, nachmittags hat die Luftwaffe angegriffen.
 
Comandante: War es nachmittags, als die Kompanie angegriffen wurde?
 
Nelson González: Das war schon, als die Flugzeuge angekommen sind, nach 13:00 Uhr.
 
Comandante: Na gut! Ihr sagt zu 13:00 Uhr, dass das Nachmittag ist. Es war dasselbe, das euch auf der Strasse angegriffen hat.
 
Nelson González: Ja, es war dasselbe Flugzeug. Es hat mit dem Maschinengewehr gefeuert, und Bomben und Raketen abgeworfen.
 
Comandante: Aber dieses Flugzeug musste von der Strasse weg, um Soplillar zu beschießen.     
 
Nelson González: Aber wenig. Sehr wenig, weil es vor Soplillar Boquerón beschossen hat.
 
Comandante: Du hast mir vom Zug 1 erzählt, wo Rodrigo Rossié Rodriguez war, jetzt sprichst du vom Zug 2, dem von Claudio, nicht wahr?
 
Nelson González: Ja, der Zug 2 war der von Claudio.
 
Comandante:  der von Claudio.
 
Und wie viele Züge waren dort?
 
Nelson González: Der dritte Zug ging auch nach Soplillar.
 
Comandante: Ungefähr wie viel Mann gehörten zu ihnen?
 
Nelson González: Insgesamt, also, eine Kompanie. Aber im Zug müssen es circa 60 bis 80 Mann in Soplillar gewesen sein und 25 bis 30 Mann dieser Kompanie müssen in Pálpite geblieben sein.
 
Comandante: Richtig. Wie weit entfernt ist deiner Meinung nach Soplillar von Pálpite?
 
Nelson González: Ich schätze Soplillar ist fünf bis sechs Kilometer weg von Pálpite, glaube ich.
 
Comandante: Richtig, ja, das habe ich auch gedacht, mir schien, Soplillar lag ein bisschen weiter weg von der Strasse.
 
Nelson Gonzalez: Ja, ja. Soplillar ist weiter weg von der Strasse.
 
Comandante: Wie weit weg?
 
Nelson Gonzalez: Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich mir erst einen Weg landeinwärts bahnen musste, um nach Soplillar zu gelangen. Dort war eine kleine Rollbahn, und ich sage Ihnen, dass das mindestens vier, fünf oder sechs Kilometer weit drin lag.
 
Comandante: Ja, das ist auch meine Meinung.
 
Und welches Haus, hast du gesagt, lag da, wo Claudio getötet wurde?
 
Nelson Gonzalez: In Pálpite.
 
Comandante: Auch das alles ist Pálpite?
 
Nelson Gonzalez: In Pálpite ist es, wo Argüelles getötet wurde.
 
 Comandante: Und diejenigen, die in Soplillar waren, welcher Kompanie gehörten sie an?
 
Nelson Gonzalez: Der Zweiten.
 
Comandante: Auch?
 
Nelson González: Ja, denn die Kompanie, die nach Soplillar geschickt wurde, war die zweite Kompanie, ausgenommen ein Zug von ihr.
 
Comandante: Wo wurde der Junge getötet? Claudio gehörte zum zweiten Zug?
 
Nelson González: Zum zweiten Zug der zweiten Kompanie.
 
Comandante: Ob wohl jemand die Liste mit den Namen der Männer hat?
 
 Nelson González: In dem Material, das ich Ihnen schickte, stehen der Bataillonskommandeur, die Kompaniechefs und Zugführer.
 
Comandante: Du hast mir gesagt, dass das Bataillon aus fünf Kompanien bestand?
 
Nelson González: Sechs Kompanien und eine 82mm-Granatwerfer-Batterie.
 
Comandante: Als sie nach Playa Larga vorgerückt sind, so gegen 1:00 Uhr, wie du sagst, ist der gesamte Kursjahrgang gegangen, oder wurden zwei Kompanien geschickt? Wie war das?
 
Nelson González: Sehen Sie, die erste und die dritte Kompanie gingen voran, die vierte ging hinterher und ein bisschen weiter weg die sechste Kompanie, weil die fünfte in der Schule geblieben war. Die fünfte schloss sich uns nach 15:00Uhr an. Denn hier in Matanzas wurde nur ein Zug zum Schutz der Garnison belassen.
 
Comandante: Stimmt.
 
Eigentlich waren vier Kompanien zu diesem Zeitpunkt dort, die Fünfte blieb zurück. Und die sechste? Es waren sechs.
 
Nelson González: Die sechste war ein bisschen weiter zurück. Die Sache war so: Weil wir in Kolonnen marschiert sind, sagen wir, praktisch in geschlossener Ordnung, hatten wir keine Möglichkeit, ausschwärmen zu lassen, wir waren sehr verletzlich.
 
Comandante: Erinnerst du dich an die Strasse zum Strand, nachdem man die Mündung der Lagune und all das überquert hat, wo die Bäume beginnen? Liegt das bevor man Pálpite erreicht?       
 
Nelson González: Die dicht belaubten Bäume beginnen nach Pálpite, auf der linken Seite. Auf der rechten Seite gab es nur Unkraut, eine Art Dornengestrüpp.
 
Comandante: Als das Flugzeug kam, wo war die erste Kompanie?    
 
Nelson González: Die erste Kompanie war ungefähr einen Kilometer weit von Pálpite entfernt.
 
Comandante: Dann waren also ziemlich viele Leute auf wenig Raum.
 
Wie viele Männer waren da ungefähr zusammen?
 
Nelson González: Dort waren diejenigen, die der ersten und der dritten Kompanie angehörten, circa 200 bis 280 Mann.
 
Comandante: Aber auf der linken Seite und auf der rechten Seite.
 
Nelson González: Ja, auf der linken Site und auf der rechten Seite.
 
Comandante: Einen Kilometer entfernt. Wie weit weg lag der Strand?
 
Nelson González: Ich schätze ungefähr drei oder vier Kilometer, denn, wenn ich mich richtig erinnere, sind es sechs Kilometer von Pálpite bis zum Strand.
 
Comandante: Von jenen vier Hütten aus.
 
Ja, ich verstehe schon so ungefähr, das stimmt.
 
Und die Söldner, von Land aus, wie weit waren sie gekommen?
 
Nelson González: Die Söldner hatten Stellungen bis weit nach vorn. Ich schätze, nicht viel weiter als 500 Meter von der Hauptstellung entfernt, die am Eingang zum Strand lag.
 
Comandante: Circa 500 Meter.
 
Das ist um 13:00 Uhr.
 
Nelson González: Ja, ungefähr um 13:00 Uhr.
 
Comandante: Haben zu diesem Zeitpunkt die Granatwerfer, die 105er, schon geschossen?
 
Nelson González: Nein, noch nicht.
 
„Comandante: Und das rückstoßfreie Geschütz?
 
Nelson González: Das kleine, das von 75 Millimeter
 
Comandante: Soweit ich weiß, hatten sie zwei Geschütztypen. Ich glaube das 57er und das 75er.
 
Ich versuche mir vorzustellen, was man auf eine Entfernung von vier Kilometern sehen kann.
 
Vielleicht waren sie 500 Meter in dieser Zone vorgerückt.
 
Versuch mal, dich an den Abend zu erinnern, als die 85er Geschütze angekommen sind. Sie diskutierten mit Fernández und haben hinter Pálpite Stellung genommen. Wo war das?
 
„Nelson González: Ein wenig hinter Pálpite, nach links.
 
Comandante: Aber auf dem Erdboden oder auf der Landstraße?
 
Nelson González: Auf dem Erdboden, auf spitzgratigem karstigem Felsboden, den es dort gab.
 
Comandante: Erinnerst du dich, wann die 122er Geschütze dort angekommen sind?
 
Nelson González: Nein, ich erinnere mich nicht daran, weil die 122er Geschütze schon bei Einbruch der Dunkelheit angekommen sind.
 
Comandante: Ja, bei Einbruch der Dunkelheit.
 
Nelson González: Links gab es einen kleinen Platz, um die  Flugabwehrgeschütze aufzustellen. Ich erinnere mich nicht, ob es vier oder sechs 85 Millimeter-Geschütze waren und wenn ich mich recht erinnere, war Leutnant Dow der Batteriekommandeur, aber ich erinnere mich nicht an seinen Vornamen.
 
Comandante: Lebt er noch oder ist er verstorben?
 
Nelson Gonzalez: Das weiß ich nicht.
 
Comandante: Es ist anzunehmen, dass dieses Gelände dort genutzt wurde, als die Geschütze angekommen sind.
 
Nelson González: Ich sah sie. Ich vermute es nicht, sondern ich habe sie gesehen.
 
Comandante: Ich kenne einen Kameraden - vor ein paar Tagen habe ich mit ihm gesprochen -, der ein Bruder von einem Leutnant ist, der von den Flugzeugen getötet wurde, um diese Uhrzeit, beim ersten Angriff.  Er hatte einige Granaten…
 
Nelson González: Das war Claudio Argüelles Camejo.
 
Comandante: Genau
 
Nelson González: In den Unterlagen, die ich Ihnen geschickt habe, sind die Fotos enthalten.
 
Comandante: Richtig
 
Dann haben sie ihn dorthin gebracht, weil er tot war. Erinnern Sie sich oder haben Sie eine Idee von den Kameraden, die an jenem Ort starben oder verletzt wurden, zu jener Uhrzeit, als die Flugzeuge angegriffen haben?
 
Nelson González:  Die Uhrzeit, zu der die Flugzeuge angegriffen haben, muss zwischen 13:00 und 15:00 bzw. 17:00 Uhr gewesen sein. Ich glaube um 15:00 Uhr.
 
Comandante: Wo können die Angaben über die Toten und die Verwundeten sein?  
 
Nelson González: Die Angaben über die Toten sind in jenen Unterlagen enthalten.
 
Comandante: Gut. Und erinnern Sie sich an die Toten?
 
Nelson González: Es waren 21 Tote und einer ist danach gestorben. In den Unterlagen, die ich Ihnen schicke, sind die Namen der 21 im Kampf Gefallenen. Der 22., der später starb, dessen Namen habe ich nicht.
 
Comandante: Gut.
 
Nelson González:  Ich beantworte alle Ihre Frage, die Sie mir stellen, gern.
 
Comandante: Gut, danke.
 
Lebt Haroldo noch, der Befehlshaber der Kolonne 1.
 
Nelson González: Haroldo war tagsüber noch nicht angekommen.
 
Comandante: Nein, das war am Abend. Sie alle kamen am Abend an. Denn ich überlege und stelle mir eine Frage, warum sind sie denn zu dieser Stunde vorgerückt?
 
Nelson González: Ja, Chef, nur im Laufe der Zeit habe ich eine Erklärung dafür gefunden, das war ausschließlich der Enthusiasmus, der Wunsch zum Sieg und die sehr gehobene Moral, die diese Leute hatten. Danach fragten sich die Söldner, wie es möglich gewesen war, dass die Leute mit den blauen Hemden und den grünen Baskenmützen fielen und die anderen weiter vorrückten.
 
Comandante: Ich glaube, dass dies wirklich eine Erklärung ist, weil es mir absolut nicht in den Sinn gekommen war, diese Leute um diese Stunde vorzurücken zu schicken, weil weder die Panzer noch die Flugabwehrartillerie angekommen waren. Es war eine Überraschung. Jetzt verstehe ich es.
 
Nach dem Angriff, wohin konntet ihr euch zurückziehen?      
 
Nelson González: Bis Pálpite erneut.
 
Comandante: Aber wo konnten sich die Kameraden verbergen? Denn der Tag ist lang.
 
Nelson González: In der Umgebung von Pálpite, auf den Strassen und in den Straßengräben. Dort gab es nichts weiter.
 
Comandante: Aber dort konnten sie auch wieder angegriffen werden.      
 
Nelson González: Ja, natürlich. Sie haben uns auch angegriffen.
 
Comandante: Nach jenem Angriff haben sie diesen wiederholt?
 
Nelson González: Nein, ich bin der Meinung, dass sie einmal geflogen sind und dann wieder geflogen sind, ohne vorher aufzuladen, weil keine Zeit war, nach Nicaragua zu fliegen.
 
Comandante: Es ist wahr, sie mussten bis dorthin fliegen, um aufzuladen und es dauerte Stunden.
 
Nelson González: Sie sparten Munitionen, um mehrmals zu überfliegen und zu beschießen.
 
Comandante: Ja, aber sie konnten nicht lange Zeit so herumfliegen.
 
Nelson González: Nein, sie konnten nicht zuviel Zeit in der Luft sein.
 
Comandante: Erinnerst du dich, wann die ersten Panzer angekommen sind?
 
Nelson González: Auch am Abend.
 
Comandante: Ja, weil diese bis zum Abend nicht dorthin gelangen konnten, eben gerade deshalb, damit sie nicht angegriffen werden konnten.
 
Nelson González: Klar, klar.
 
Comandante: Und die Artillerie auch nicht. Sie sind schon mit den Flugabwehrwaffen dort angekommen. Ich habe die Angaben über alles, was dorthin geschickt wurde. Aber jetzt bemerke ich, dass wir, als wir angegriffen haben, dies bewusst gemacht haben. Hier sind wir unbestreitbar in Enthusiasmus geraten. Dies kann so gesagt werden, weil man es nicht anders tun kann, wenn du Panzer und Flugabwehrartillerie mitbringst. Man musste angreifen.
 
Nelson González: Praktisch war es vollkommen ohne Schutz.
 
Comandante: Klar, aber es fuhren Panzer.
 
Nelson González: Ja, es gab Panzer und an unserer Seite schoss die Artillerie und schossen die Granatwerfer.
 
Comandante: Jetzt werden wir uns ein wenig daran erinnern.
 
Die Leute von Haroldo hatten Anweisungen. Sie wurden in einer gewisser Art und Weise von den Panzern geschützt: Der erste Panzer voran; im zweiten Panzer war López Cuba; im dritten Panzer, glaube ich, war Haroldo. Sie hatten zumindest etwas.
 
Nun, erinnerst du dich, welche eurer Kompanien mit ihnen am Abend vorrückte?
 
Nelson González: Die erste und die dritte Kompanie.
 
Comandante: Kehrten die erste und die dritte Kompanie zurück?
 
Nelson González: Ja, nach dem geordneten Rückzug bis Pálpite, am Nachmittag. Am Abend griffen wir wieder an, mit circa 300 Mann.
 
Comandante:  Sie gingen auch auf beiden Seiten oder rückten sie auf der linken Seite vor?
 
Nelson González: An beiden Seiten der Straße.
 
Comandante: Und die Leute von Haroldo, wo gingen die?  
 
Nelson González: Ich las neulich einen Artikel, in dem gesagt wurde, dass die Leute von Haroldo die zweite Staffel der Schule für Milizbefehlshaber war, und soweit ich mich erinnern kann, marschierten die Leute von Haroldo zusammen mit uns.
 
Comandante: Klar, es war eigentlich selbstverständlich, dass sie vorangehen mussten, weil sie die Panzer und die Artillerie hatten, es war eine frische Truppe. Es war eigentlich selbstverständlich, dass ihr auch mitgegangen seid, weil jene Menge an Verlusten in der zentralen Befehlstelle nicht bekannt war. Ich erinnere mich, dass es dunkel war, als wir ankamen. Ich glaube, dass es dunkel war, weil ich dorthin kam, wo einige unsere Granatwerfer von 120 Millimetern geschossen haben und wo sich die Artillerie befand, die Haubitzen von 122 Millimetern. Und ich habe mit Haroldo gesprochen.  Als ich dort war, bekam ich die schriftliche Mitteilung, dass sie dabei waren, westlich von Havanna zu landen - alles dies ist schriftlich festgehalten und gefilmt -, die Anweisungen, die ich Fernández erteile und was Fernández mir antwortet.
 
Das Bataillon 111 wurde schon dorthin geschickt  und noch ein weiteres; ich glaube, dass es das Bataillon 144 war. Mit Haroldo war auch eine Panzerkompanie angekommen.
 
Man musste ihnen den Rückweg abschneiden, vor allem, nachdem sie unseren Angriff abgewehrt hatten.
 
Dies war ein selbstmörderischer Angriff, seitdem sie begonnen haben. Einer unserer Panzer kam bis zum Ende der Straße, wo sich ein Panzer der Söldner, rückstoßfreie Geschütze, 105 Millimeter-Granatwerfer und Maschinengewehre Kaliber 50 verschanzt hatten, die die Straße geradeaus mit Feuer überschütteten, ohne Möglichkeit, sie zu überwinden.“
 
Ich werde auf dieses Thema später zurückkommen, das ich mit Nelson González behandelt habe, der heutzutage Oberst außer Dienst unserer Revolutionären Streitkräfte ist, Kommandeur jenes Bataillons der Schule für Milizbefehlshaber, das den Weiler Pálpite am 17. April gegen 10:00 Uhr morgens besetzt hatte, und die Kompanie 2,  außer einem Zug, nach Soplillar schickte, Punkte, wo zwei zahlreiche und gut bewaffnete Trupps von feindlichen  Fallschirmspringern abgesetzt worden waren.
 
Tag des 18. April:    
 
 „8:30 Uhr, zu Ameijeiras: Nimm die Granatwerfer nicht mit. Bitte Osmany um die Milizkompanie. Schick einen „aufgeweckten“ Mann nach Soplillar, um auszukundschaften. Sie sollen die zwei Panzergranatwerfer-Batterien nach Jovellanos schicken, die sich im Landesinstitut für Agrarreform (INRA) befinden. Du musst hier Stellung beziehen (er zeigt ihm das auf einer Landkarte)“.
 
Zeugnis von Samuel Rodiles Planas aus der Zeitung Trabajadores vom 19. April 1999.
 
„Fidel schickte nach uns, nach Efigenio Ameijeiras und mir. Als wir zum Punkt 1 kamen, sahen wir einen Tisch mit einer Landkarte, die von einigen Genossen analisiert wurde. Sie teilten uns die Mission mit, die zuerst darin bestand, die leichte Kampfkompanie des Bataillons 116 der Nationalen Revolutionären Milizen in Empfang zu nehmen und die Panzergranatwerfer-Kompanie des INRA. Wir sollten zur Zuckerfabrik Australia fahren und von dort weiter vorrücken bis wir das Gebiet zwischen Cayo Ramona (durch den Torf-Sumpf) und der Küste besetzt hatten. Fidel sagte uns: ‘Es muss in die Nachhut des Feindes eingedrungen und ihnen eine Situation voller Unsicherheit geschaffen werden. Wenn sie versuchen, von Playa Girón nach Playa Larga zu gehen, um dies zu verstärken, bzw. wenn sie zurückzugehen versuchen, müssen sie spüren, dass ihnen von der Nachhut her der Krieg gemacht wird.’ Er  betonte, dass die Mission schwer wäre und es möglich wäre, dass wir eingekesselt würden; aber wir könnten überzeugt sein, dass uns die notwendige Hilfe geleistet werden würde.  
 
„Ich war ein junger Mann und war sehr von den sowjetischen Büchern, General Panfilows Reserve und Wolokolamsker Chausee beeinflusst, die zu jener Zeit sehr bekannt waren und ich antwortete Fidel: ‘Sehen Sie, Comandante, machen Sie sich keine Sorgen, denn die Männer der Nationalen Revolutionären Polizei werden noch tapferer als die Leute von Panfilow sein. Ich erinnere mich daran, dass Carlos Rafael Rodríguez losgelacht hat, als er mich das sagen hörte’.“
 
Um 8:45 Uhr: Fidel befahl  Sergio del Valle, dass die komplette Sonderkolonne von Roger gegen 16:00 bzw. 17:00 Uhr in Jovellanos zu sein hat, ausgenommen die Granatwerfer und  die  Pioniertruppen, und dass dabei kein Mann verloren gehen bzw. kein einziger Lastkraftwagen vom Weg abkommen kommen darf. Auf Anweisungen von Fidel warten.
 
Um 08:58 Uhr, in Australia: Was? Sie brauchen Verstärkung? Wie können sie um zwei Bataillone bitten, wo doch gestern erst zwei dorthin sind? Wozu? Wenn sie Verstärkung brauchen, schicke ihnen das Bataillon, das in Jagüey ist […] Sag Fernández, dass die Panzer nicht wie gestern über die Landstrasse angreifen sollen, […] Sie müssen versuchen, die Panzer über Soplillar hinzubringen und vom Osten angreifen, so, als wenn sie aus Richtung Girón kommen würden“.
 
„Er muss mit Haubitzen angreifen, aber er muss jetzt sofort beginnen. Es macht nichts, dass die Panzer später kommen, er muss auf den Leuten herumhacken, unablässig und darf nicht auf die Panzer oder sonst irgendjemanden warten, […] Er darf nicht aufhören, jene Leute ständig  anzugreifen.“
 
„Um 09:22 Uhr, zu Aragonés: Wir werden die Haubitzen von Pedrito dorthin schicken.
 
Um 10:00 Uhr: (Del Valle teilt mit, dass Augusto zwei Stunden braucht, um die Panzer zu überprüfen und dass dies die Operation verzögern würde und er fragt an, ob er diese so schicken soll oder was sonst). Gib ihm die zwei Stunden (Er bezieht sich auf die SAU 100 und auf ein oder zwei der Panzer von López Cuba, die bald ankommen sollten).
 
10:05, zu Del Valle: Gib Pedrito zweitausendfünfhundert hochexplosive Geschosse.
 
10:12 Uhr, zu Pedrito Miret persönlich: Ich schlage vor, dass du dann also die zwölf 122er Geschütze  nimmst und das Feuer nicht nur auf dies Gebiet eröffnest, sondern auf Bermeja, Helechal, Cayo Ramona und diese Kreuzung (er zeigt auf die Landkarte).  Ein Teil deiner Operation besteht darin, Filiberto den Eingang hier  zu gewährleisten. Du musst diesen gesamten Teil bis San Blas mit Feuer belegen. Ich schlage vor, dass Pedrito von zwei Flugabwehrbatterien unterstützt wird. Die müssen in Covadonga aufgestellt werden.“
 
Zeugnis von Pedrito Miret Prieto:
 
„Am 18. wurden mir Anweisungen erteilt, uns mit der Restgruppe mit Dringlichkeit in Richtung der östlich liegenden Strasse von der Zuckerfabrik Covadonga nach San Blas zu begeben. Fidel sagte mir, dass wir die größtmögliche Anzahl von Geschossen mitnehmen sollten, um den Feind in diesem Gebiet ununterbrochen unter Feuer zu halten. […] An diesem selben Abend begannen wir, die vom Feind besetzte Zone unter Geschützfeuer zu nehmen.“   
 
„10:20 Uhr, zu Del Valle: Schicke Pedrito außer dem, was er schon hat, noch 4.000 Haubitzengeschosse.“
 
„10:25 Uhr, zu Aragonés: Ich schlage vor, dass du mit jenem Bataillon, das dort ist, vorrückst und mit vier weiteren Bataillonen. Es muss  mit dem Äquivalent einer  Division vorgerückt werden.
 
Die andere Mitteilung, die ich dir machen möchte, ist, dass du mit 15 Panzern vorrücken wirst; aber unter diesen Panzern, 10 Stalin.“
 
„Du kannst den Angriff mit drei Bataillonen beginnen, d.h. das, welches dort ist und noch zwei, die dazu mobilisiert werden müssen.“
 
„10:35 Uhr, zu Del Valle: Nachfragen, ob das Arsenal losgeschickt wurde und ihnen sagen, dies nicht nach Covadonga sondern nach Real Campiña zu schicken, über die Straße von Colón durch Aguada.
 
Es müssen zwei Befehle an Augusto übermittelt werden: dass er das leichte Bataillon, das sich  in Jagüey  befindet, nach Yaguaramas schicken soll, und die 122er Geschütze, die mit Traktoren dorthin gebracht wurden, heute zeitig nach Covadonga. Sie sollen mittags losfahren und auf Anweisungen von Pedrito Miret warten.
 
10:38 Uhr, zu Del Valle: Kike muss informiert werden, dass er zusammen mit den zehn Panzern fünf elektrische Triebwagen schicken muss.
 
11:10 Uhr, zu Osmany: Die Truppe von Ameijeiras muss bei Tagesanbruch in Soplillar  sein, sie müssen von Jagüey nach Soplillar kommen.
 
11:15 Uhr, zu Del Valle: Augusto anrufen und ihm sagen, dass er die zwei Flugabwehrbatterien, die in der Zuckerfabrik Australia sind, eine davon eine Viererbatterie, Pedrito Miret nach Covadonga senden soll.“
 
Im Buch von Quintín Pino Machado über die Schlacht von Girón werden Ereignisse jener Morgenstunden vom 18. April 1961 wiedergegeben:
 
„Um 10:30 Uhr teilte Hauptmann Fernández Kommandant Augusto mit, dass er Playa Larga besetzt und zur Zuckerfabrik Australia einen Eilbericht geschickt hat. Dieser lautete wie folgt:
 
„Kommandant Augusto:
 
1.   Der Feind hat sich von Playa Larga zurückgezogen, das gerade von unseren Truppen besetzt wird. Der Feind hat sich in Richtung Girón bewegt.
 
2.   Ich bringe gerade Flugabwehrartillerie nach Playa Larga und Landartillerie, um mich für den Angriff auf Girón vorzubereiten.
 
3.   Ich hoffe, noch tagsüber angreifen zu können.
 
4.   Es gibt keine feindliche Aktion aus der Luft in dieser Zone. So gegen 10:15 Uhr  haben scheinbar einige Strahltriebflugzeuge unsere Vorhut beschossen.
 
5.   Den FAR (Luftstreitkräften) mitteilen, dass Playa Larga in unserer Gewalt ist“.
 
Im Buch wird ebenfalls daran erinnert, dass „der Comandante en Jefe durch einen Anruf um 11:42 Uhr Kenntnis von dieser Nachricht bekommen hat  und es wird behauptet, dass  er sich geärgert hat.“
 
 Ich war wirklich entrüstet. Die Zweiteilung der feindlichen Kräfte bedeutete nicht nur die Wiedergewinnung von Girón in weniger als 48 Stunden, sondern vor allem zu vermeiden, dass die US-Regierung über Zeit verfügen würde, um sich von der politischen Katastrophe zu erholen, die sie schon sehr schnell erleiden würde. Ebenfalls bedeutete dies auch das Vermeiden von 80% der Verluste, die wir an Toten und Verwundeten erleiden würden.
 
 Ich erinnerte mich auch, dass wir in der Sierra Maestra, vor knapp vier Jahren, als wir schon 30 Kämpfer mit einiger Erfahrung hatten, ausgewählte Truppen der Batist-Tyrannei angegriffen und geschlagen haben. In bewaldeten Gebieten konnten ein oder zwei Züge eine Kolonne von 200 oder 300 Männer in Unordnung bringen. Die feindliche Kraft in Playa Larga konnte sofort eingekesselt werden, und man konnte sogar von Pálpite  zu Fuß auf einem Trampelpfad vorrücken und mit Maschinenwaffen und mit einigen Panzerabwehrmitteln in einem Hinterhalt warten und so vermeiden, dass die Söldner die Totalität ihrer Kräfte und  Mittel in Girón  sammelten. Ich kannte einen Weg, auf dem Panzer fuhren und den diese in fünfzehn Minuten bewältigen konnten, und zu Fuß war es im Schatten der Bäume kaum eine Stunde.   
 
Das ist es, was ich zu tun gedachte, als ich gegen 23:30 Uhr des 17. April die Nachricht bekommen habe, die mich gezwungen hat, zum Punkt Eins in die Hauptstadt zu fahren, wobei ich Kommandant Augusto Martínez Anweisungen gegeben habe, damit er sie an Fernandez weiterleitet.
 
Eine Artillerietruppe mit 24 Granatwerfer, sechs 120mm-Haubitzen, sechs 85mm-Geschützen und zahlreichen Batterien mit Luftabwehrausrüstung waren mehr als genug, um die Söldnerkräfte in Playa Larga von der Landkarte zu löschen.
 
Ich habe Fernandez jene kurze Mitteilung geschrieben, die ich um 3:00 Uhr des 18. April unterschrieben habe, und fuhr mit aller Geschwindigkeit in die Hauptstadt. Es gab keine sechsspurige Autobahn, die es uns heutzutage ermöglicht, innerhalb von eineinhalb Stunden bis zur Zuckerfabrik Australia zu gelangen. Damals musste man die Stadt Matanzas durchqueren und auf der Straße Via Blanca fahren. Ich kam gegen 6 Uhr in der Hauptstadt an. Ich kann nicht sagen, mit wie viel Bitterkeit ich erfahren habe, dass jene Landung nicht stattgefunden hatte. Das war vielleicht das Einzige, was für die US-Regierung bei diesem abenteuerlichen Krieg gut gelaufen ist, wie ich bereits im ersten Teil dieser Reflexion erwähnte.
 
Ohne eine Minute auszuruhen ging ich zum Punkt Eins und begann um 8:30 Uhr erneut zu arbeiten. Erst drei Stunden später bekam ich die Nachrichten, dass die Feinde sich sicher zurückziehen und ihre Leute und Waffen in Girón wiedervereinigen konnten. Meine Überzeugung, dass das Hauptziel des feindlichen Angriffs Girón war und dass sie ihre Söldnerkräfte schon erschöpft hatten, wurde vollkommen bestärkt. Sie würden verzweifelt darum kämpfen, wegzukommen.
 
11:42 Uhr, zu Augusto, in Australia: Es ist eine Schande, dass diese Typen sich nach Playa Girón zurückziehen konnten, eine Schande! Es ist eine Nachlässigkeit, dass ihr nicht einmal eine Kompanie geschickt habt, um ihnen den Weg abzuschneiden. Ihr hättet schon eine Kompanie auf der Landstraße einsatzbereit haben müssen! Aus Soplillar kommend, hätten wir schon die Küste erreichen müssen. Hast du es ihm gegeben, um welche Uhrzeit? Denn du begreifst doch, wie einfach es gewesen wäre, eine Kompanie an der Küste einzusetzen und so den Rückzug dieser Herren abzuschneiden, sonst werden sie weiterhin Widerstand leisten."
 
„Nun, jetzt wirst du Fernández von mir sagen, [...] dass er vorrücken muss ...! Sag ihm, dass er den gegebenen Befehlen folgen soll. Verbinde mich bitte mit Julio. Hör mal, Julio (Deckname von Flavio Bravo): Wieso habt ihr den Rückzug dieser Leute nicht abgeschnitten? Kuck mal, Julio, ihr hättet schon eine Kompanie dorthin schicken müssen, um ihnen den Rückzug abzuschneiden. Ich hatte befohlen, einige Infanterietruppen zu verwenden, um den Rückzug abzuschneiden. Warum habt ihr das nicht getan, wo das außerdem einfach war? So hätten sie nie weggehen können! Das Mindeste, was ihr tun könnt, ist diese Leute mit Panzern zu verfolgen! Mit jenen sechs Panzer ... "
 
„Kuck mal, Julio, sag den Leute von mir, dass sie die Panzer nehmen sollen oder was sie zur Hand haben, und sie jene Leute verfolgen sollen. Und ihr verfolgt den Feind jetzt nicht? Sagt mir, ob ihr einen Nichtangriffspakt mit den Söldnern habt!"
 
„Zu Del Valle: Sag Curbelo, dass die Feinde sich von Playa Larga nach Playa Giron zurückziehen, er soll sie verfolgen, zurichten, und über ihre Situation berichten."
 
„Zu Julio: Hör mal, ich werde die Luftwaffe senden, weil ihr sie entfliehen lassen habt, anstelle sie zu verfolgen. Was ist das für ein Kriegskonzept? Was macht ihr mit so vielen Geschützen und Panzern!
 
Das ist eine Schande, Julio, du musst sofort diese Leute verfolgen lassen. Ich werde den Befehl geben, sie mit den Flugzeugen zu verfolgen. Aber wir haben doch genug Flugabwehrausrüstung! Und die dort vorhandenen Panzer sollen vorrücken! Ich will erleben, wie ihr sie bis Girón verfolgt und nicht, dass ein Schiff kommt, um sie abzuholen, und sie Panzer und alles mitnehmen, ein fliehender Feind leistet keinen Widerstand. Fallt mit den Panzern über sie her. Wenn ihr das tun würdet, dann würdet ihr etwas sehr Gutes tun! Aber die Söldner werden euch durch die Lappen gehen. Hör, was ich dir sage! Die Söldner werden euch durch die Lappen gehen! Aber tut das verdammt noch mal schon bei Tageslicht, weil die Panzer besser bei Tage fahren! [...] Sag ihm, dass er die Panzer dort nicht mehr reparieren soll, zum Teufel, er soll sich den anderen anschließen und sie sollen die Söldner verfolgen. Die Haubitzen und die Luftabwehr hinterher. Wir werden den Plan von gestern Abend ausführen, sie sind auf dem Rückzug."
 
Ich bitte den Leser darum, mir die unpassenden Worte zu verzeihen. Wenn ich sie nicht anführe, dann würde ich Verrat an der Wahrheit bezüglich der wiedergegebenen Ereignisse begehen.
 
Ich muss auch daran erinnern, dass ich nicht nur das Bataillon der Kolonne Eins unter der Führung von Harold Ferrer geschickt habe, der sich unserer Rebellentruppe in der Nähe von Chivirico Mitte des Jahres 1957 angeschlossen hatte, wie Almeida in seinem Buch “Por las faldas del Turquino” ("Am Fuße des Turquino-Gebirges") erzählte. An seiner Seite waren Néstor López Cuba mit 15 Panzern und gepanzerten Fahrzeugen, zahlreichen Luftabwehrbatterien, Mörsern, 24 Granatwerfern von 122mm und die Panzergranatwerferkompanie von Roger García Sánchez. Ihre Mission war es, Girón einzunehmen. Diese mutigen Kämpfer waren keine Artillerieexperten, aber sie hatten genug Kenntnisse, um die Söldnertruppen zu zerreiben. Ich weiß, dass später abfällige Bemerkungen über die schlechte Vorbereitung dieser Artilleristen gemacht wurden. Wenn unsere Unkenntnis über Haubitzen, Mörser und Panzergranatwerfer – um gar nicht erst über Granatwerfer und Panzer zu sprechen -, in jener Zeit, als wir im Sierra Maestra gekämpft haben, bekannt gewesen wäre, wäre niemand auf die Idee gekommen, ein abwertendes Wort über diese Männer zu verlieren, die bei der Schlacht an der Schweinebucht zur Genüge bewiesen haben, was sie bereits mit diesen Waffen in der Lage zu tun waren.
 
Viele Jahre später habe ich Tatsachen erfahren und bestätigt, von denen es mir nach diesem glücklichen, wenn auch teuren Sieg nicht möglich war, sie mit angebrachter Genauigkeit in Erfahrung zu bringen. Bei bestimmten Aspekten hatte sich die historische Version nicht präzise an die Tatsachen gehalten.
 
Ich setze die Erzählung anhand der unwiderlegbaren historischen Dokumente fort und manchmal stütze ich mich auf die Darstellungen von Teilnehmern, die eine wichtige Rolle bei den Ereignissen spielten. Meinerseits habe ich immer genau zum Ausdruck gebracht, was ich zu jener Zeit wusste und nicht vergessen konnte.
 
„12:00 Uhr, Kike (Hauptmann der Rebellenarmee Enrique González): Schick die große Kompanie. Zuerst die kleine, und dann die große, auf ihren eigenen Rädern. Wie viel? Zehn?
 
Aber wir wollen noch eine weitere halbe Kompanie schicken. Ich hatte es dir nicht gesagt, weil ich dachte, dass wir keinen Wagen bekommen würden, aber wir haben Züge gefunden. Befördere diese mit Wagen über Colón nach Aguada, bis Real Campiña, bis Yaguaramas, und stelle sie dort auf, das ist sehr wichtig. Glaubst du, dass du alle mit Wagen bringen kannst? Ist das möglich? Also gut, dann bring alle in Wagen hin. Mal sehen, ob wir die zehn Wagen bekommen können, dieses Vorrücken am Vormittag ist sehr wichtig.
 
Alles läuft gut, diese Bastarde ziehen sich zurück, aber sie werden es schaffen, abzuhauen, wenn wir weiter Scheiße machen. Die Kolonne von Roger soll dorthin gehen, sich in der Zuckerfabrik Australia situieren und dort auf Befehle jenes Kameraden warten, der mit ihnen einen Sonderauftrag erfüllen wird, Aldo Margolles. Wenn sie heute Abend dort sein können, großartig, das ist beste Qualität. In Yaguaramas? Wenn das wahr ist, es klingt wirklich gut! Ja, eine große Menge Geschütze, ja. Gut, situiere sie bei Pedro Garcia. Es wäre ein LKW mit 122er Haubitzengeschossen zu schicken, es müssen mindestens vier oder fünftausend sein.
 
12:05 Uhr: Die Batterie von Puentes Grandes benachrichtigen, dass sie die Veteranen-Batterie nach Covadonga bringen soll, unter Pedrito Mirets Befehlsgewalt, und die andere nach Osten zu Raul.
 
12:07 Stunden, zu Curbelo: Es ist notwendig, dass ihr die Stellung der Söldner dort findet. Sagt uns, wo sich diese Bastarde befinden, greift sie mit allem an. Sie werden versuchen, die Schiffe zu erreichen und das ist schlimmer, als wenn sie einen Brückenkopf hier eingerichtet hätten. Pass auf, sie werden die Schiffe erreichen! Sie ziehen sich zurück.
 
12:10 Uhr, zu Augusto, in Australia: Sag Fernández, ... dass er Panzer oder was auch immer nehmen und diese Leute verfolgen soll, sie werden uns durch die Lappen gehen."
 
„Schick Fernandez mit einem Motorrad den dringenden Befehl, dass er mit allen dort vorhandenen gepanzerten Fahrzeugen die Verfolgung jener Leute aufnehmen soll. Die Panzer sollen hinterher fahren, aber sie müssen eine Vorhutgruppe mit Panzern schicken, um zu wissen, wo diese Leute sich verstecken. Diese Leute sind auf dem Rückzug, demoralisiert, wir müssen sie verfolgen. Ich würde mich äußerst schämen, wenn auch nur ein besiegter feindlicher Scheißkerl uns durch die Lappen geht! Hör mal, Augusto, sie werden uns durch die Lappen gehen! Wir müssen Girón einnehmen! [...] Ich habe die Luftstreitkräfte FAR geschickt, diese Typen zu verfolgen und ich gedenke, sie die ganze Landstraße entlang zu verfolgen.
 
12:13 Uhr, zu Aldo Margolles (Hauptmann der Rebellenarmee): Ihr müsst diese Nacht soweit wie möglich vorrücken und eine übermenschliche Anstrengung unternehmen, um möglichst bei Tagesabbruch dort die Stellung bezogen zu haben. Sucht alle möglichen Mittel, um mit Fahrzeugen zu fahren. Diese Leute werden keinen Weg zum Fliehen finden.
 
12:15 Uhr, zu Osmany: Könnten wir nicht heute Nacht mit Hubschraubern eine Kompanie Leute dort aufstellen? Ruf bitte beim Flugfeld Baracoa an und frag, wie viele große Hubschrauber und wie viele Piloten wir zur Verfügung haben!
 
„12:17 Uhr, Aldo Margolles: Veranlasse, einen guten Bataillonskommandeur zu mobilisieren. Schickt ihm einen LKW. Wir werden ihn in Yaguaramas platzieren, und sie losschicken, sich an der Küste abzusetzen. Jene werden denken, dass die Hubschrauber ihre eigenen sind, und so werden wir ihnen den Rückzug abschneiden.
 
12:24 Uhr, zu Curbelo, FAR: Ihr werdet die Landstraße von Playa Larga nach Girón auskundschaften, erkundet genau, und dabei ist äußerst wichtig, dass ihr informiert, an welcher Stelle ihr sie geortet habt. Pass auf, bereite alle Flugzeuge vor, heute Nacht werden wir mit einer Reihe nächtlicher Operationen angreifen. Alles Verfügbare, mit allen Bomben und allen Ausrüstungen. Sag den Leuten, dass sie den Rest in den nächsten vierundzwanzig Stunden rauswerfen müssen, genau wie wir. Und dann, nachdem das erledigt ist, informierst du mich über das Ergebnis von alledem, und diese Nacht werden wir den Rest rauswerfen. Wir müssen bis zum letzten alle diese Typen ergreifen!
 
12:25 Uhr, zu Kike: Wie viel von den Dingern hast du fertig montiert? Können die sofort los? Was ist deine Zusicherung, in wie viel Stunden werden die in Yaguaramas sein? Nun gut, sag den Leuten, dass sie sich bitte beeilen sollen, denn jene Leute ziehen sich zurück, und es ist äußerst wichtig. Ich weiß, dass sie mehr als fünf Stunden brauchen werden, wenn sie es in acht schaffen, bin ich zufrieden. Das Traurige ist, dass jene Scheißkerle versuchen, sich zurückzuziehen. Ihr müsst so schnell als möglich dort sein, macht euch los.
 
12:26 Uhr, Augusto, in Australia: Hör zu, Augusto. Jene Typen werden abhauen! Schon? Und die Panzer, wo sind die? Die anderen kommen schon fast dort an. Schicke Fernández eine weitere Nachricht, und sag ihm, dass ich meinerseits der Meinung bin, dass der Feind dabei ist, sich vollkommen demoralisiert komplett zurückzuziehen, und das ist der rechte Augenblick, sie ohne Pause zu verfolgen. Wir müssen versuchen, Girón einzunehmen, denn sonst gehen sie uns durch die Lappen. Sag ihm das, er soll sie tagsüber ohne Pause verfolgen und ihren Panzer zerstören. Sag ihm, dass es Anzeichen dafür gibt, dass sie sich demoralisiert zurückziehen, und dass dies der rechte psychologische Moment ist, sie zu verfolgen, ohne Pause. Sag ihm, damit er das sehr gut begreift, dass dies der gegebene psychologische  Moment ist, sie zu verfolgen. Schicke die Nachricht mit einem Motorradfahrer, dringlichst, es muss unbedingt versucht werden, ihnen heute Nachmittag um jeden Preis Girón zu entreißen, mit den Panzern als Formation und den Granatwerfern dahinter, den Granatwerfern und den Haubitzen. Er soll die acht Panzer dazu verwenden, die wir in Bewegung setzen können, und sie ohne Pause verfolgen. Girón muss heute Nachmittag eingenommen werden, es muss eine äußerste Anstrengung dafür unternommen werden.
 
Hör mal, Augusto, es ist sehr wichtig, dass du Fernández und Julio klar machst, dass der Feind sich demoralisiert zurückzieht, dass es Anzeichen für den Rückzug an anderen Stellen gibt, und das dies der rechte Augenblick ist, sie ohne Pause zu verfolgen. Er soll mit den acht Panzern vorrücken, das können die Typen nicht aushalten; er soll ihnen ihren Panzer zerstören und ihnen Girón entreißen. Wir werden eine Reihe von Operationen anordnen und an anderen Stellen vorrücken. Dies ist der richtige Augenblick, hast du gehört! Schick ihm schnellstens den Motorradfahrer.“
 
Für mich begann eine andere Schlacht, um jene Kameraden zu überzeugen, die von Playa Larga aus vorrückten, dass der Feind nicht neue Truppen landen, sondern sich erneut einschiffen würde.
 
„12:35 Uhr, zu Del Valle: Wir werden diese leicht bewaffnete Kampfkompanie in Yaguaramas stationieren (Kampfkompanie 122, unter dem Befehl von Leutnant Debién), und zwar schnellstens, um ihnen den Fluchtweg abzuschneiden.
 
12:37 Uhr, Baracoa: Fünf sind es, die jene großen Dinger steuern können? Fünf, die es können? Veranlasse, die drei Piloten dort dringlich zu lokalisieren, sie sollen sich dort einfinden und werden dort, in Baracoa, Anweisungen erhalten. Ich werde einen Mann schicken. Ja, sie sollen dort bleiben, und die Hubschrauber startklar, um schnellstens abfliegen zu können.
 
12:42 Uhr, zu Del Valle: Es muss ein Mann nach Baracoa geschickt werden, oder Baracoa gesagt werden, dass die Piloten, sobald sie dort sind, hierher kommen. Die leicht bewaffnete Kompanie von Yaguaramas und ihr Kommandeur hierher und die Hubschrauberpiloten hierher. Ruf die FAR an, sie sollen in Yaguaramas einen Benzintank für Hubschrauber situieren.
 
12:45 Uhr, zu Almeida, Las Villas: Was gibt es Neues von dort, wo du bist? Wohin? Nach Caleta de Cocodrilo? Er ist dort? Sag ihm, dass er dort Positionen einnimmt! Und, gibt es Widerstand vor ihnen? Sag ihm, dass sie dort Positionen einnehmen sollen, wir werden ein Manöver unternehmen, aber sie sollen nicht darüber hinaus vorrücken! […] René ist in Cocodrilos? Aber Matey und Cocodrilos befinden sich an der Küste? Aber wohin ist denn René gegangen? […] Woher ist er gekommen, aus Juraguá? Aber Pupo ist an der Küste und rückt auf Girón vor. Er rückt auf Girón vor ohne auf Feinde zu treffen? Nun, gut, ich bin nur daran interessiert, dass die Küste im Osten von Girón eingenommen wird, das ist äußerst wichtig, denn sie werden dorthin fliehen. Sie werden fliehen und denen in die Hände fallen, die an der Küste vorrücken. Wenn es möglich wäre, schicke einen Mann, wenn auch nur auf einem Pferd, um Pupo mitzuteilen, dass er nachts soweit als möglich auf Girón vorrücken soll und schickt ein weiteres Bataillon hinter ihm her. Ich hatte eine einsatzbereite Truppe, um sie im Hubschrauber dorthin zu bringen, aber da die Sache so liegt, halte ich es nicht für notwendig. Schicke dieses Bataillon hinter Pupo her, ich gedenke jene auf dem Luftweg transportierte Truppe auf alle Fälle  einzusetzen […] sie befinden sich im Rückzug. Wir haben vor, Playa Girón heute Nacht einzunehmen. San Blas ist gefallen? Nun gut, wir werden heute Nacht den Feind dort in San Blas zerstören, wir werden mit 24 Haubitzen auf ihn schießen. […] es ist notwendig, dass ihr Pupo mit berittenem Boten oder sonst irgendwie eine Nachricht zukommen lasst, dass er nachts auf Girón vorrücken soll und sich 4 Kilometer davon entfernt aufstellt, und nicht weiter weg. Einigen Nachrichten zufolge sind es eintausendfünfhundert. Ein Gefangener? Sie haben alle geschickt, die sie hatten… alles läuft wunderbar, aber wir werden die Dummen spielen, bis morgen.
 
13:00 Uhr, zu Del Valle:  Die auf dem Luftweg transportierte Truppe wird einen gewagten Einsatz machen, der darin bestehen wird, dass wir sie aus Yaguaramas kommend zwischen Cayo Ramona und Girón absetzen werden, direkt auf der Landstraße, eine leicht bewaffnete Kampftruppe.
 
13:01 Uhr, zu Omar (Kommandant der Rebellenarmee Omar Iser Mojena): Nimm vier Panzergranatwerfer-Leute und vier ihrer Hilfskräfte und recht viel Munition, mindestens zwölf Granaten jeder von ihnen. Wir werden eine Lufttransport-Operation starten, wobei du dich in die feindlichen Linien situieren wirst, gegen einen im Rückzug befindlichen Feind, mit dem Ziel, ihn zweizuteilen. Wir werden euch eine Kompanie zwischen zwei Punkten situieren, und das innerhalb der feindlichen Linien. Diese Panzergranatwerfer-Leute können in Hubschraubern hingebracht werden. Wir werden den Hubschraubern Luftschutz-Deckung geben. Ordne an, sechs Panzergranatwerfer-Leute mit ihren Gehilfen vorzubereiten und sag ihnen, sie sollen sich auf dem Flugfeld Baracoa einfinden.
 
Zu Curbelo: Sag mir, was wird dorthin gehen? Zwei Sea Fury, zwei Strahltriebflugzeuge und wie viele B-26? Mit vier 500 Pfund-Bomben? Alle zusammen? Die Sea Fury sind schon dabei, dort aufzuräumen? Gut. Das ist ein Erfolg. Denk daran, Curbelo, wie wichtig es ist, auf diese Landstraße zu schießen, besonders, wenn er sie ortet und wenn ihr den Panzer ortet, der sich im Rückzug befindet, und zerstört Girón; wenn schon die Ruhe erneut eingekehrt zu sein scheint und beginnt „die Suppe zu kochen“ […]  und nachts, werden wir ihnen nichts tun? Warum? Ah, aber das ist leicht zu finden, nachts, wenn es Lichter gibt, ist der Punkt leicht aufzufinden. […]  Es wäre eine Anstrengung wert, denn dies nachts zu tun, ist viel wert, denn sie sind schon besiegt und wir müssen sie jetzt mehr denn je verfolgen, um sie schließlich ganz zu besiegen. […]  mit diesen Botschaften wird das von dieser Nacht, glaube ich, unsere dort gefallenen Kameraden gut rächen. Du, den Piloten muss eine Ehrung dargebracht werden, eine öffentliche Ehrung, denn sie waren die Heroen des heutigen Tages!
 
13:10 Uhr, zu Almeida: Sicher, aber er soll Girón nicht einnehmen. Gut, er soll sich drauf vorbereiten, sie einzufangen, die Panzer sind dorthin unterwegs. Hör mal, Almeida, bestätige ihm diesen Befehl, wenn irgend etwas dorthin gelangen kann, ein Pferd, ein Maultier, ein Jeep oder sonst etwas. Außerdem Folgendes: Heute Nacht wird die Artillerie ebenfalls von jener Seite her in Aktion sein, und wenn sie sich noch nicht aus San Blas zurückgezogen haben, werden wir über sie herfallen, wie nie zuvor jemals in so kurzer Zeit mit fünftausend Geschützgeschossen über sie hergefallen ist. Wir werden ihnen Bermeja, Cayo Ramona, Helechal beschießen, und das alles mit 122er Kanonen, und es wird eine Panzergruppe vorbereitet werden, um in jener Richtung vorzurücken. Bewahre mir dieses Geheimnis! Mit wem? Aber Pupo ist doch tausende Meilen von jenem Ort entfernt, wo die Kanonenschüsse fallen werden, wenn Pupo einen Kanonenschuss abkriegen kann, dann wird diesem von den Panzern von Playa Larga ausgewichen.
 
Was sagst du, ein US-Amerikaner und drei Kubaner? Wann? Jetzt? Eine Kanone von 57 und eine andere von 85, eine Pak. Wer? René ist losmarschiert, die Linie von San Blas und Caleta de Cocodrilo zu brechen? Ja, aber er hat noch nichts eingenommen, er hat San Blas noch nicht eingenommen. Sag ihm, er soll die Feinde gut beobachten, falls er sich zurückzieht, aber hoffentlich zieht er sich nicht zurück, denn hiermit werden wir sie einkesseln und ihnen den Rückzug nach Girón abschneiden.
 
13:27 Uhr, zu Augusto: Wieso weißt du, dass er vorrückt? Mit welcher Geschwindigkeit? Ein weiterer Gefangener? Wer ist es? Was sagt er? Mehr oder weniger dasselbe. Wie viele Schiffe habt ihr ihnen versenkt? Und dieser Gefangene, wie ist der aufgetaucht? Wie gut ihr es dort habt, hinter den Leuten hinterher! Schicke Fernández einen anderen Motorradfahrer, sag ihm, dass der Feind kurz davor ist, besiegt zu werden, dass er ihn mit der größten Hartnäckigkeit verfolgen soll, sag ihm, dass der Feind kurz davor steht, besiegt zu werden, dass er ihn verfolgen soll, das dies der richtige psychologische Augenblick ist. Wiederhol ihm das, er soll ihn ohne Pause verfolgen. Sag ihm, dass Pupo sich 2 Kilometer von Playa Girón entfernt befindet, östlich davon, er soll sich beeilen, oder Pupo wird Playa Girón vor ihm einnehmen, die Typen sind vollkommen eingekesselt. Er soll sich beeilen und mit voller Geschwindigkeit mit den Panzern dorthin vorrücken, er hat dort eine Mordschance. Hör mal, ich weiß es nicht, denn es ist 1:30 Uhr, und Fernández rückt vor?... die Gefangenen? Schicke sie alle hierher. Fahrzeuge? Aber glaubst du etwa wirklich, dass die Gefangenen, die wir morgen, morgen und heute, aufgreifen werden, in Fahrzeuge passen? Sie passen in andere Fahrzeuge? Ich habe eine Idee. Es können zwei von jenen Gefangenen vorangeschickt werden, und zwar mit einem Versprechen: Jedem der sich stellt wird sein Leben bewahrt… Ich sage dir, in der Tat könnten wir sie dort fast alle aufgreifen, indem wir zwei Gefangene dorthin schicken.
 
13:35 Uhr, zu Del Valle: Ich glaube, wir sollten der Bevölkerung ankündigen, dass ich morgen reden werde. Ich werde mit vierzig Gefangenen im Fernsehen erscheinen, und sagen: ‘jene Herren haben das Wort’.
 
13:49 Uhr, zu Ameijeiras: du musst dich so sehr als möglich beeilen, die Panzer kommen wahrscheinlich heute in Playa Girón an.
 
13:51 Uhr, zu Gonzalo (Chele), in Covadonga: Was gibt es Neues? Wer ist in San Blas? Der Feind? Sie kommen gerade in San Blas an? Sie kommen schon seit gestern gerade dort an. Ist es San Blas der am schwierigsten zu überwindende Wasserfall? Die ihnen abgenommenen Waffen passen nicht in einen LKW? Wo, von Covadonga bis San Blas? Also ist San Blas gefallen? Aber wie kann das sein, dass San Blas noch nicht gefallen ist und ihr ihnen so viele Waffen abgenommen habt. Also sind sie aufgeschmissen und jene Position ist verloren.
 
13:54 Uhr, zu Efigenio: Eure Operation, macht die trotzdem, denn es besteht die Möglichkeit, dass ihr die Leute dort vorfindet. Es wäre vielleicht gut, dass ihr alle kleinen Ortschaften, Weiler und Gehöfte zwischen Soplillar und der Stelle besetzt, an der Margolles herauskommen wird.
 
13:56 Uhr, Augusto, in Australia: Gibt es Neuigkeiten? Ja. Wer? Aber greift der zum Teufel nicht gerade Girón an? Womit zum Teufel wird Pupo Playa Girón angreifen? Rückt Fernández vor? Schau, wenn Fernández mit acht Panzern Playa Girón nicht vor sechs Uhr abends einnimmt… denn mit acht Panzern, mit der Artillerie dieser Panzer und allem anderen, wenn er es nicht einnimmt, dann kann er in den Ruhestand gehen. Schreib das und schicke es ihm mit einem Motorradfahrer: wenn er mit acht Panzern, vierundzwanzig Haubitzen, einer Batterie Granatwerfer und fünftausend Mann hinter ihm Girón nicht vor sechs Uhr abends einnimmt, dann verspottet er sich selbst angesichts eines Feindes, der flieht. Wer ist als Befehlshaber von allen ihnen gekommen? Frank ist gekommen? Er weiß nicht, wer der Befehlshaber ist? Neun Flugzeuge B-26 aus Nicaragua, zehn P-54; Montag, 2:00 Uhr früh fünf US-amerikanische Schiffe von García Land; ein Mutterschiff der US-Marine hat die Panzer gebracht und die Landungsboote; die Schiffe sind von Puerto Cabezas abgefahren. Der Kerl ist ruhig oder nervös? Ein Kriegsschiff, dasselbe das die Texaco bombardiert hat. Sie trainieren auf der Insel Diéguez, in Puerto Rico. Und haben wir es nicht versenkt? Mit einem Team von Froschmännern, die sich zwei Stunden vorher in dem Kanal situiert haben, wo sie entlang kommen mussten, damit zwei Destroyer der US-Marine, einer mit der Nummer 507, zwei oder weniger Meilen von der Küste entfernt mit abgeschalteten Lichtern einfahren konnten. Ihr Plan sah vor, mit fünfhundert Mann bei Baracoa, in Oriente, zu landen. Eine Scheinlandung vor Pinar del Rio, die Luftstreitkräfte haben zwei bis drei Tage vor der Landung gehandelt, indem sie unsere militärischen Ziele bombardiert haben. Er sagt, dass nur drei Flugzeuge bombardiert hätten.
 
Na hör mal, und was macht der „Gallego“, dass er immer noch nicht alle jene Leute geschnappt hat? Ray ist nicht mit dem Rat einverstanden, denn er will die Miliz beibehalten und der Rat will das nicht. Jener politischer Analphabet – woher ist der gekommen? Ist er Kubaner? Aus Santa Clara? Ist er Sohn eines Siqutrillado (enteigneten Reichen), oder etwa nicht? Als was war jener verächtliche Mensch tätig? Theaterunternehmer,… Pater Cabelo, Jesuit. Wer noch? Scheinlandung bei Pinar del Rio. Kannst du sie nicht schicken, um Zeit zu gewinnen? Gut, schicke sie gut bewacht direkt hierher zum Punkt Eins.“
 
Übersetzung von aufgefangenen Funksprüchen des Feindes:
 
„13:00 Uhr; gemeldet durch die Luftstreitkräfte FAR; erster Funkspruch: ‘ständigen Luftangriffen ausgesetzt, brauchen Hilfe der Luftstreitkräfte. Nachrichtentechnikschiff versenkt GFDLYD93’. Zweiter Funkspruch: ‘Akronym 0940WK170461, unter Geschützfeuer, brauchen verzweifelt Hilfe der Luftstreitkräfte. zwei Schiffe versenkt. sofort, mehr Unterstützung aus der Luft’. Das Akronym des ersten Spruches: WXI181461.
 
Zeugnis von Haroldo Ferrer Martínez
 
„Im Morgengrauen des 18. haben wir Playa Larga eingenommen, inmitten von einer gewissen Verwirrung, weil wir in der Dunkelheit mit den Söldnern durcheinander geraten sind, die sich noch in ihren Positionen befanden. Der Feind wurde auf LKWs und anderen Mitteln weggebracht.
 
Schließlich wurde uns befohlen, uns zurückzuziehen, und ich habe meine Truppe neu formiert, die Verletzten und diejenigen, die nach Colón weitergefahren waren, waren nicht zu uns gestoßen. Ich habe versucht, die Kolonne neu zu ordnen, und zu Fuß war das schwieriger. Dann wurde mir befohlen, uns in die Reserve zu begeben und das Bataillon der Revolutionären Polizei, d.h. eine frische Einheit, hat uns abgelöst“.
 
Zeugnis von Victor Dreke Cruz
 
Am 18. erhielten wir den Befehl vorzurücken, wir sind bis zum Zuckerfabrik-Ort Covadonga gekommen, wo wir uns eingerichtet und den Zugang zu jenem Gebiet versperrt haben, denn sobald der 19. anbrach, sollte zur Vorbereitung ein groß angelegtes Artilleriefeuer begonnen werden und nach Abschluss desselben, sollten wir mit den Panzern, der Infanterie und der Artillerie vorrücken.
 
Der Comandante en Jefe kam in den Nachmittagsstunden nach Covadonga und gab die Anweisungen, Girón einzunehmen. Am 19. um 18:00 Uhr hatten wir am Strandufer anzukommen. Die Befehlshaber, die die Offensive in diesem Sektor geleitet haben waren die Kommandanten René de los Santos, Filiberto Olivera, Raúl Menéndez Tomassevich, Victor Bordón Machado, Evelio  Saborit und Hauptmann Emilio Aragonés“.
 
Zeugnis von Orlandp Pupo Peña
 
„Im Morgengrauen des 18. April befahl ich einer Gruppe von Aufklärern vorzurücken, wir haben die Milizangehörigen von den LKWs absteigen lassen und den Vormarsch zu Fuß begonnen. Wir hatten ein paar Bauern gesucht, die uns die Orientierung wiesen, denn wir kannten das Gebiet nicht…“
 
„Ich habe mich erinnert, dass der konkrete, vom Comandante en Jefe angeordnete Auftrag, den mir der „Gallego“ Angelito übermittelte, folgender war: ‘Pupo, nimm dieses Bataillon, rücke an der Küste entlang bis Playa Girón vor, bis du mit den Söldnern zusammenstößt. Halte sie im Schach, du hast nicht Girón einzunehmen, deine Aufgabe ist es, ihnen Widerstand zu leisten, damit sie nicht hierher vordringen können‘.“
 
„…und der Rest des Bataillons folgte dahinter, denn es war wenig Platz. Die Truppe der Avantgarde bestand aus jenen zwei Gruppen von Kämpfern. Wir sind vorgerückt und sie haben drei Kameraden von uns verletzt, einem haben sie eine sehr große Wunde am Rücken beigebracht, und zwei weitere, die dann im Krankenhaus von Cienfuegos gestorben sind. Einer mit Familiennamen Capetillo ist gestorben und Arce wurde verletzt. Wir haben sind an einige Hügel von steiniger Erde gekommen, wo es so aussah, als ob ein Bauwerk begonnen worden wäre.
 
…in jenem Augenblick kamen drei Panzergranatwerfer mit drei Besatzungsmitgliedern bei uns an, die vom Comandante en Jefe in einem Hubschrauber geschickt worden waren. Es waren drei Kameraden der Panzergranatwerfer-Kompanie des INRA: José Bechara Rodríguez. Luis Céspedes Batista und Sergio Àlvarez Matiense.“
 
Um 21:00 Uhr schrieb Hauptmann Fernández eine Mitteilung an Kommandant Augusto Martínez, wo er ihn über die Situation an seiner Front informiert, so, wie Quintín Pino Machado in seinem Buch wiedergibt:
 
„Kommandant Augusto:
 
1.      Wir werden vorrücken, bis wir in Girón auf den Feind stoßen. Wir glauben, unsere Linien bis 2-3 Kilometer vor Girón bringen zu können.
 
2.      Wir sind dabei, die 122 in Position zu bringen; ebenfalls die Granatwerfer. Ich bitte sie sehr, mir jetzt zwei weitere Batterien 120er Granatwerfer zu schicken, um sie nutzen zu können. Mit alledem werde ich während der Nacht ein Feuer auf den Feind eröffnen.  
 
3.      Im Morgengrauen wollen wir mit Artillerie, Infanterie und Panzern angreifen und mit dem Vorrücken der Infanterie auf Girón.
 
4.      Angesichts der Erfahrung denken wir an einen Kran, um beschädigte Panzer wegzuholen. Dringend in Managua um Raupenketten für Panzer bitten. Fernández“
 
Das ist die gesamte Information, die ich am 18. April seit 10:30 Uhr von Fernández erhalte. Es waren mehr als 10 Stunden vergangen, ohne dass der Zentrale Befehlsstand auch nur irgendeine Nachricht  darüber erhalten hatte, was in der Richtung Playa Larga-Girón geschehen war. Von Haroldo und López Cuba, Befehlshaber der Kolonne 1 und der Panzer und Panzerfahrzeuge, die Playa Larga angegriffen haben, kam an jenem Tag keinerlei Nachricht.
 
In jenen Stunden habe ich mich dem gewidmet, jene revolutionären Kräfte zu organisieren, die die Invasoren vom Norden und Nordosten von Girón aus angegriffen haben.
 
Fortsetzung folgt demnächst.
 
 
 
 
 
Fidel Castro Ruz
 
25. Mai 2011
 
14:25 UhrEs ist schwierig, über geschichtliche Ereignisse zu schreiben, wenn viele von deren wichtigsten zentralen Gestalten schon verstorben bzw. nicht in der Lage sind, über diese Ereignisse Zeugnis abzulegen.
 
Trotzdem ist es bemerkenswert, dass viele unserer Kameraden, die während der Schlacht an der Schweinebucht noch sehr jung waren – und dann als Soldaten oder Offiziere wertvolle Dienste in den Revolutionären Streitkräften geleistet haben, in patriotischen und internationalistischen Missionen –, sich noch erinnern und in der Lage sind, ihre Beteiligung an den Aktionen, die nicht in Notizen, Zeugnissen oder Büchern enthalten sind, klar zu beschreiben.
 
 Auf der Suche nach genauen Angaben sah ich mich gezwungen, in Dokumenten, Memoiren und Büchern nachzuforschen; mit vielen verschiedenen Kameraden zu sprechen, die meine Erinnerungen bereichert haben und sogar Details und Tatsachen beigetragen haben, die mir unbekannt waren; aber vor allem hatte ich großes Vertrauen darauf, was ich selbst getan habe oder nicht, was ich gesagt habe und was nicht.
 
So werde ich in dieser Erzählung einige Ereignisse einschließen, die in keinem der gewissenhaft im Büro für Historische Ereignisse des Staatsrats angesammelten Dokumente bzw. Notizen enthalten sind, wo der unermüdliche Historiker Pedro Alvarez Tabio bis zu seinem Tode am 13. Juni 2009 alles gesammelt, aufgenommen, registriert, nachgeforscht und bewahrt hat.
 
Wie die Leser des ersten Teils dieser Reflexion sich erinnern werden, habe ich die nach der Landung bis um 10:00 Uhr des 17. April getroffenen Maßnahmen wiedergegeben. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Bericht über die vom Punkt Eins aus erteilten Befehle unterbrochen, um sie ab 13:02 Uhr fortzusetzen - mit der Transkription meines Telefongesprächs mit dem Genossen Raúl in der Provinz Oriente -, da ich nicht über die in den dazwischen liegenden Stunden gegebenen Befehle verfügte, und ich war nicht einmal sicher, ob sie überhaupt aufbewahrt worden waren.
 
 Die Situation in den frühen Morgenstunden des 17. April war äußerst gespannt, nach den verräterischen Bombardierungen unserer Luftstützpunkte am 15. April und nach der Landung in der Schweinebucht 48 Stunden später.
 
 Ich hatte das Büro für Historische Ereignisse des Staatsrats gebeten, eine extragroße Anstrengung auf der Suche nach Informationen zu diesen drei Stunden zu unternehmen. Nachdem Oberst Suárez und sein Team hunderte Seiten durchforstet hatten, konnten sie die erforderlichen Informationen über diese Stunden sowie Fotos von handschriftlichen Dokumenten zusammentragen und sie mir schicken. Deshalb kann ich in diesem zweiten Teil der Reflexion Referenzen über diese ganz wichtigen Augenblicke angeben.
 
Ich beginne damit, die Mitteilung an Fernández im Zuckerfabrik-Ort Australia wiederzugeben, die ich beim ersten Teil der Reflexion um der Kürze willen nicht verwendet habe.
 
„09:55 Uhr, zu Fernández, in Australia: Fernandez, sie haben denen ein Schiff versenkt und ein weiteres haben wir in Flammen gesetzt, durch uns ist auch eines ihrer Flugzeuge im Eimer. Ist das Strahltriebflugzeug schon dort? Ja. Fliegen sie jetzt gerade? Ja. So, nun sag mal. Ich werde dir die Strahltriebflugzeuge schicken… wenn sie sich nicht geirrt haben, müssen sie gerade jetzt dort fliegen. Ich werde dir den Schutz absichern, bis du Pálpite abgesichert hast. Geh auf die Landstraße und klammere dich an Pálpite, das ist sehr wichtig. Also, ich werde dir den Luftschutz aufrechterhalten, solange du ihn dort brauchst. Ich werde es noch einmal wiederholen, falls das Flugzeug sich geirrt hat. Nun gut."
 
 Jetzt werde ich den bereits veröffentlichten Befehl von fünf Minuten später wiederholen, damit man besser verstehen kann, was um 10:00 Uhr passierte:
 
„10:00 Uhr, zu Curbelo, FAR: Curbelo, Fernández hat mir nicht Bericht erstattet. Du musst dem Piloten genau erläutern, welche Landstraße es ist, die von der Zuckerfabrik Australia nach Playa Larga führt, dort ist es, wo die Strahltriebflugzeuge Schutz gewährleisten müssen. Aber sie brauchen nicht bis Playa Larga fliegen, sondern bis Pálpite. Wenn eins zurückfliegt, muss das andere starten.  Du musst es ihnen genau erläutern: Schutz des Luftraums in diesem Gebiet. Ja, mehr oder weniger, das ist für unsere Truppe, die dort vorrücken wird. Von Australia nach Playa Larga. Bis Cayo Ramona? Was? Ja, gut. Den Schutz für die Landstraße aufrechterhalten, das ist wichtig, und den Angriff auf die Schiffe beibehalten. Und immer wachsam, weil sie morgen versuchen werden, dort anzugreifen. Ihr müsst den Schutz der Landstraße die ganze Zeit gewähren, die notwendig ist. Ich sage dir Bescheid. Gut, sehr gut.“
 
Anschließend sind verschiedene einzelne Nachrichten aufgeführt, die offensichtlich keine stenographisch festgehaltenen Befehle waren. Es handelt sich um Mitteilungen bezüglich Angaben und Themen, die ich genau so transkribiere, wie ich sie bekommen habe, ohne irgendwelche Details hinzuzufügen oder zu entfernen, nur mit den sachdienlichen Bemerkungen, falls sie verwirrend oder sinnlos scheinen. Dieser Zeitraum ist zwischen 10:05 Uhr und 12:35 Uhr, wo die bekannte und verständliche Sprache erneut beginnt.
 
„10:05 Uhr: Curbelo verlangt Del Valle zu sprechen, um ihm mitzuteilen, dass in dem Fall, wenn die Landung von US-Kampfflugzeugen aus Miami genehmigt wird, diese auf dem Flughafen von Guantánamo landen dürfen. Fidel informiert, dass das nicht sein darf.
 
10:05 Uhr: Fidel fragt Quiko, wo sich die Panzer zurzeit befinden, die nach Matanzas unterwegs sind.
 
10:11 Uhr: Fidel verlangt [unverständlich] genau nachzuforschen, ob es wahr ist, dass sie landen werden.
 
10:12 Uhr: Curbelo informiert Fidel darüber, dass eines unserer Sea Fury an der Schweinebucht ein feindliches viermotoriges Flugzeug B-29 zum Abstürzen gebracht hat. (Es handelt sich zweifellos um ein B-26. Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht gut bekannt, welche Flugzeuge unsere Gegner benutzten).
 
10:14 Uhr: Ein US-Amerikaner namens Campbell verlangt, mit einem hohen Regierungsbeamten zu sprechen. Es wird ihm mitgeteilt, dass das unmöglich sei.
 
10:15 Uhr: Fidel verlangt ein Radio, um einige wichtige Nachrichten zu hören.
 
10:22 Uhr: Acevedo informiert, dass die Kampftruppe von Cojimar einsatzbereit ist.
 
10:23 Uhr: Comandante Fidel befiehlt, dass die Kampfkolonnen und –geschwader nach Matanzas zur dortigen Milizenschule fahren sollen.
 
10:21 Uhr: Curbelo informiert Comandante Fidel, dass man im Stützpunkt wissen wolle, ob Kampfflugzeuge aus Miami über unser Hoheitsgebiet fliegen dürfen. Comandante Fidel sagte, dass sie auf der normalen Fluglinie fliegen dürfen, aber nicht über unser Hoheitsgebiet. Curbelo informierte auch, dass es schon drei kampfunfähige Schiffe gibt, darunter ein mit LKWs und anderen Dingen beladenes, und dass ein viermotoriges Flugzeug B-29 abgeschossen wurde.
 
10:40 Uhr: Comandante Fidel befiehlt, eine weitere Batterie von Matanzas nach Covadonga zu schicken.
 
10:45 Uhr: Comandante Fidel befiehlt, dass die Truppe weiter unter dem Schutz des Strahltriebflugzeugs vorrückt und dass ein Bataillon nach Soplillar und ein anderes nach Australia geschickt wird.
 
10:48 Uhr: Die Luftstreitkräfte FAR informieren, dass unsere Sea Fury zwei feindliche Flugzeuge B-26 abgeschossen haben.
 
10:53 Uhr: Von der Kampffront wurde mitgeteilt, dass unsere Streitkräfte gerade Pálpite erreicht haben. Comandante Fidel befiehlt, weiter nach Soplillar vorzurücken. Das Bataillon aus Matanzas befindet sich schon an der Front. Comandante Fidel befiehlt, die Gefangenen nicht zu töten und sie zum Zuckerfabrik-Ort Australia zu bringen. Man soll sich bemühen, wenig Verkehr auf den Landstraßen zu haben. Sie werden von unseren Flugzeugen geschützt. (Er bezieht sich auf die LKWs mit Kampftruppen.)
 
10:57 Uhr: Comandante Fidel befiehlt, dass die Strahltriebflugzeuge die Kräfte schützen, die von Soplillar in Richtung Strand vorrücken. (Soplillar ist ein Weiler südöstlich von jener Landstraße, die durch den Wald zum Meer führt.)
 
11:18 Uhr: Comandante Fidel sagt dem Kommandante Puertas, dass er den Kommandante  Olivera informieren soll, dass er die Panzergranatwerfer-Kompanie sofort zurückbeordern soll. Die Granatwerfer, die in Jagüey warten, die können mit Olivera fahren. Die Panzer sollen dort bleiben, die Panzergranatwerfer sind Fernández zu bringen und das Bataillon 113 ist irgendwo zu erreichen und die Panzergranatwerfer  sind nach Covadonga zu bringen, die Batallions 285 und 113 müssen dorthin gehen, sie müssen bei den Panzergranatwerfern sein.
 
11:25 Uhr: Befehlshaber Puerta befiehlt eine Panzergranatwerferbatterie, er befiehlt einer Panzergranatwerferkompanie dringend nach Jovellanos abzufahren.
 
11:27 Uhr: Comandante Fidel Castro befiehlt dem Befehlshaber Puerta, den vorigen Befehl zu widerrufen und dass beide (die der Granatwerfer) schnellstens vorrücken sollen und dass die anderen vier und eine weitere mit 120ern zu Fernandez stoßen sollen und dass die andere bei Filiberto zu sein hat.
 
11:30 Uhr: Teruel ruft Comandante Fidel an und informiert, dass die Kompanie und das Geschützbataillon Richtung Covadonga vorbeigefahren sind, sowie dass eine Luftabwehrbatterie und vier Granatwerferbatterien in Jovellanos sind, die Jagüey verteidigen werde, die Ausrüstung der Batterie 85 ist für Fernández.
 
11:38 Uhr: Comandante Fidel befiehlt dem Befehlshaber Puerta, die 15.85 an Filiberto zu geben sowie zwei Artilleriebataillone an Fernández, z.B. den Zug 4. Wenn das 230 ankommt, ist es Fernández nach Jovellanos zu schicken. In dieser Richtung geht schon das 180 und noch ein weiteres. Genauso werden später noch vier weitere nach Jagüey gehen. Die Bataillone 1 und 11 gehen nach Jagüey. Die Bataillone 6, 19 und 22 gehen nach Matanzas.  
 
11:40 Uhr: Die Luftstreitkräfte berichteten, dass sie aufgrund der letzten Operationen den Vorposten beschützen.
 
11:48 Uhr: Gib den Befehl vom Comandante Fidel an Almeida: Welche Nachrichten gibt es über Covadonga? Und sie werden durch Yaguaramas vorrücken, und zwar mit Granatwerfern, Flugabwehrkanonen und Panzergranatwerfern. Filiberto marschiert mit der Panzergranatwerferkompanie nach Covadonga und etwas hinter ihm, eine Kompanie von 185er Granatwerfern.
 
11:51 Uhr: Comandante Fidel teilt Covadonga mit, dass eine Kompanie mit Granatwerfern und Panzergranatwerfern über Yaguaramas zu ihnen unterwegs ist. Außerdem Filiberto mit weiteren Panzergranatwerfern und Grantwerfer und zwar mit dem Ziel, heute an der Einfahrt anzukommen.
 
12:00 Uhr: Hauptmann Herandez (das ist sicherlich Fernández) weist Comandante Fidel darauf hin, zu veranlassen, Olivera sofort erreichen zu lassen. Flugabwehrkanonen sind angekommen und sie werden nachts vorgerückt werden. Sie sind im Moment in Pálpite. Er hat vollständigen Schutz durch die Flugzeuge. Nachts gehen sie Geschütze und Panzer holen. Feuer auf jeden Feind eröffnen! Im Moment ist ein feindliches B-26 über Australia.“
 
(Mit Ausnahme der Idee, dass Artillerie und Panzer auf die Nacht warten sollen, ist die Botschaft verwirrt).                
 
„12:07 Uhr: Die Luftstreitkräfte informieren; feindliches Strahltriebflugzeug ist startklar in diesem Moment. (Es muss “freundliches“ [d.h. unser] Strahltriebflugzeug heißen, nicht feindliches)
 
12:11 Uhr: Berichte an Comandante Fidel lautet wie folgt: dass er sich in Pálpite befindet. Comandante Fidel schlägt vor, die Artillerie mit Granatwerfern nachts anzuwenden, und, wenn es möglich ist, die 120er Granatwerfer aufzustellen, in Richtung Soplillar und Pálpite. Sie kämpfen im Moment nicht, sie sind auf den Schiffen. (vielleicht meinte er Feinde). Ein Fallschirmjäger, ein Verletzter, hat die Flucht ergriffen. Sie sollen Stellungen in Richtung Soplillar und den Strand einnehmen! Das Strahltriebflugzeug verfolgt gerade ein feindliches B-26. Es ist ganz wichtig, Stellungen einzunehmen. In Pálpite, und den Strand zu besetzen der tote Fallschirmjäger hat einen US-amerikanischen Namen. (Das ist so verwirrt verfasst und diese fehlerhafte Äußerung ohne Sinn wurde zu jenem Zeitpunkt nicht erneut behandelt).              
 
12:20 Uhr: Befehlshaber Raúl berichtete, dass sich in Oriente (Osten) konterrevolutionäre Gruppen zusammenrotten. Fidel hielt es für richtig, sie darauf hinzuweisen, Vorkehrungen zu treffen.
 
12:35 Uhr, zu Puerta, in Matanzas: Gib den Granatwerfertruppen Bescheid, sie sollen zu Fernández stoßen. Die 2 ist die erste, du sollst sie Fernández schicken.  Wenn nicht die 2, schick eben eine andere. Die 2, die 9 und die 13, egal welche, diejenige, die dort ist, schick sie schnell zu Fernández. Die anderen zwei, d.h. die 9 und die 13, oder je nachdem andere, führ sie dorthin. Mit der 15? Nach Covadonga. Jawohl, alles komplett dorthin. Also, schick das schnell zu Fernández und die anderen beiden sammeln sich da bei dir. Hör mal! Verteile die Panzer dort, verborgen, in Erwartung der Befehle.  
 
12:37 Uhr, zu Fernández, in Australia - Was gibt es sonst noch Neues? Ja, der imperialistische Adler. Gut, gibt es noch etwas Neues? Und sie rücken gerade auch in Richtung Soplillar vor? Ja, und Vorsicht! Nimm dich vor Hinterhalten in Acht! Gut, sehr gut! Hör mal! Sind die Panzerabwehrkanonen bei dir angekommen? Gut, jawohl. Die Granatwerferbatterie ist schon durch Matanzas durch. Ich denke, gegen drei Uhr nachmittags wird sie bei dir sein. Schon? Zwei Kompanien? Mit Granatwerfer, mit Granatwerfer? Gut, wenn es Widerstand gibt, brauchen wir die 120er. Welchen? Gut, wir müssen aufpassen. Sobald die Granatwerfer angekommen sind, stelle sie sowohl in Richtung Strand als auch Richtung Soplillar auf, genau da, später kommen weitere Batterien. Mal sehen, ob das bei Tagesanbruch schon von uns eingenommen sein wird. Also, bis später!
 
12:42 Uhr, zu CURBELO, FAR: Beobachtet sie, um zu sehen, wohin sie gehen. Ja, aber wenn sie dort ankommen, sind sie nicht mehr da. Bombardiere Playa Girón! Es gibt dort keinen Feind? Frei von Feinden? Auch keine Leute, kein Mensch? Auch keine fahrenden LKWs? Na gut, dann startet eine Säuberungsaktion zwischen Playa Larga, Cienfuegos und Girón, alles, was da auftaucht. Und den Vormarsch weiter beschützen! Ja, wartet auf weitere Berichte, weil sie spät ankommen werden. Beschützt  weiter den Vormarsch!
 
12:45 Uhr, zu FERNÁNDEZ, in AUSTRALIA: Ist die Verstärkung schon angekommen? Welche Informationen habt ihr über die Verstärkung? Habt ihr dort nicht nachgefragt? Ja, schon gut, Wo ist die Granate eingeschlagen? Wo ist Jocuma? Dort ist die Granate bei ihm eingeschlagen? Aber, kommen die Leute jetzt dort an? Bestimmt? Gut. (sie sagen, dass die von Almeida noch nicht angekommen sind).                 
 
12:47 Uhr, CURBELO, FAR: Also, ihr habt sie da versenkt? Ja, Und was ist dann passiert? Was glaubst du, werden sie die hier wieder verschiffen? Werden  sie auch nicht weg können, werden sie nicht weg können? Du wirst von Playa Larga bis Girón alles durchkämmen, alles, was sich bewegt, und dann auf der Straße von Girón bis in die Nähe von Cayo Ramona. Sie dürfen nicht über Cayo Ramona hinaus gelangen. Also, von Playa Girón aus, und von dort bis kurz vor Cayo Ramona, alles, was sich bewegt, und dann kehrt zurück! Sodass also die Schiffe viel fliehen? Viele  fliehen? Du glaubst, sie könnten irgendwo anders landen, nicht wahr? Glaubst du, es lohnt sich, sie noch einmal kurz zu bombardieren? Seid ihr sicher, dass es sich nicht um amerikanische Schiffe handelt, oder etwas Ähnliches? Also gut, nach dem Durchkämmen versetzt ihnen einen Peitschenhieb! Verstanden?          
 
12:55 Uhr, DORTICOS: Hör mal! Die Schiffe sind im Abzug. Nun gut, drei Schiffe wurden dort versenkt, und eins von ihnen brennt und die Leute verfolgen es. Ich glaube das schon, hast du verstanden? Sie sind weiter in Richtung Strand und Soplillar vorgerückt. Sie hatten es gehalten, aber unsere Truppen rücken schon dorthin vor. Sie sind von Cayo Ramona nach Covadonga vorgerückt, aber ihre linke Flanke geht ihnen vor die Hunde. Wir schießen jetzt auf alles, was sich da bewegt. Ja, ein Flugzeug. Das war aber logisch, dass die Schiffe abziehen würden, hast du gehört? Es war zu viel der Prügel. Nein, energisch. Die Dinge sehen nicht gut aus für sie. Und unsere Anklage? Gut. Die Propaganda doch. Miró sagt etwas von einer Landung? Wo? Nein, wohin sind sie gegangen? Ja, stimmt.
 
Osmany berichtet (13:00 Uhr), dass Pedrito Miret 24 Granatwerfer nach Jovellanos gebracht hat. Dass er 24 Granatwerfer bereit hat und sie die 122er Batterien vorbereiten.“
 
An diesem Punkt unterbreche ich die Erzählung über die Anweisungen, die ich in Bezug auf die ständigen Kämpfe in Girón gegeben habe, um die Hauptbestandteile jenes Gespräches anzuführen, das ich mit dem damaligen Bataillonschef der Schule für  Milizbefehlshaber, dem Oberst a. D. Nelson González, am 25. April 2011 geführt habe. Er ist ein befähigter, gut vorbereiteter Kamerad dieser Kampfeinheit, der in jenem wilden Kampf gegen die vom Imperialismus vorbereitete und gegen unsere Heimat geführte Söldnerinvasion vor Mut und Elan strotzte.
 
„Comandante: Erinnerst du dich, um wie viel Uhr ihr in Pálpite angekommen seid?
 
Nelson González: Ich schätze, so zwischen 9:30 und 10:00 Uhr morgens.
 
Comandante  - Erinnerst du dich, was in Pálpite vorhanden war? Wie der kleine Ort aussah?
 
Nelson González: Die kleine Ortschaft bestand aus vier oder sechs Hütten aus Königspalmblatt-Hüllen mit einem Dach aus Blättern der Guano-Palme, die sofort gebrannt haben, als auf sie geschossen wurde. Denn in Pálpite wurden vereinzelte Schüsse auf uns abgegeben, d.h. dass Pálpite eigentlich nicht im Kampf genommen wurde, sondern es wurde besetzt.
 
Comandante: Woher kamen die Schüsse, die du erwähnt hast?
 
Nelson González: Sie kamen aus der dortigen Umgebung, ich konnte es nicht genau bestimmen, weil es sehr wenige waren.
 
Zu jenem Zeitpunkt gab es dort höchstens einen Zug, den ersten Zug der ersten Kompanie.
 
Comandante: Wo waren die anderen?
 
Nelson González: Die anderen waren in der Kolonne, die hinterher kam.
 
Wir sind in Pálpite einmarschiert, haben Pálpite eingenommen und sind ein bisschen weiter vormarschiert.
 
Comandante: Aber wie weit sind diese Hütten entfernt?
 
Nelson González: Die Hütten müssen circa 25 oder 30 Meter weit von der Landstrasse entfernt sein, sie befanden sich ganz in der Nähe der Straße.
 
Comandante: Ach so! Und was hat die Truppe dann gemacht?
 
Nelson González: Die Truppe kam hinterher und hat sich ganz nah rangemacht, indem sie versuchte, Richtung Strand vorzurücken. Es war schon nach 11:00 Uhr. Da wurde dann von den Vorposten von ihnen starkes Feuer auf uns eröffnet. Denn sie hatten doch einen Vorposten.
 
Comandante: Aha! Erinnerst du dich, um wie viel Uhr das war?
 
Nelson González: Es muss vor 12:00 Uhr gewesen sein.
 
Wissen Sie, warum ich das sage? Weil die Flugzeuge gegen 1:00 Uhr oder 1:10 Uhr angekommen sind.
 
Comandante: Habt ihr Leute nach Soplillar hingeschickt?
 
Nelson González: Eine ganze Kompanie ist nach Soplillar gegangen, außer dem Zug von Leutnant Roberto Conyedo León.
 
Comandante: Das ist der, der noch lebt.    
 
Nelson González: Ja, er lebt noch.
 
Comandante: Wo wohnt er?
 
Nelson González: Er wohnt in Havanna.
 
Comandante: Konntest du seine Adresse nicht herausfinden?
 
Nelson González: Ich konnte die Adresse nicht herausfinden, aber einige Kameraden haben mir gesagt, dass es ihm gesundheitlich nicht so gut geht.
 
Comandante: Es muss doch aber noch einen anderen Kameraden geben, der in der Kompanie gewesen ist. Welche Kompanie war es?
 
Nelson González: Es war die zweite Kompanie. Rodrigo Rossié Rodríguez, ein Miliz-Leutnant des ersten Kurses war der Zugführer des zweiten Zuges.
 
Comandante: Rodrigo Rossié. Weißt du, ob er noch lebt oder verstorben ist?
 
Nelson Gonzalez: Das letzte, was ich von ihm gehört habe, ist, dass er noch lebt und in der Filmindustrie ICRT arbeitet, weil er Nachrichtentechniker ist.
 
Comandante – Also Conyedo geht es nicht gut. Wie alt ist Conyedo?
 
Nelson Gonzalez: Er muss ungefähr so alt wie ich sein, 70 oder 71.
 
Comandante: Weißt du noch etwas über den anderen Zug?
 
Nelson Gonzalez: Der Befehlshaber des anderen Zugs war Claudio Argüelles Camejo, der in Pálpite geblieben ist. Ich sagte Ihnen, dass eine Kompanie, ausgenommen ein Zug, nach Soplillar gegangen ist. Er blieb in Pálpite und wurde durch das Bombardement umgebracht.
 
Comandante: Er fiel.
 
Haben sie Pálpite gleichzeitig angegriffen?
 
Nelson González: Ja, nachmittags hat die Luftwaffe angegriffen.
 
Comandante: War es nachmittags, als die Kompanie angegriffen wurde?
 
Nelson González: Das war schon, als die Flugzeuge angekommen sind, nach 13:00 Uhr.
 
Comandante: Na gut! Ihr sagt zu 13:00 Uhr, dass das Nachmittag ist. Es war dasselbe, das euch auf der Strasse angegriffen hat.
 
Nelson González: Ja, es war dasselbe Flugzeug. Es hat mit dem Maschinengewehr gefeuert, und Bomben und Raketen abgeworfen.
 
Comandante: Aber dieses Flugzeug musste von der Strasse weg, um Soplillar zu beschießen.     
 
Nelson González: Aber wenig. Sehr wenig, weil es vor Soplillar Boquerón beschossen hat.
 
Comandante: Du hast mir vom Zug 1 erzählt, wo Rodrigo Rossié Rodriguez war, jetzt sprichst du vom Zug 2, dem von Claudio, nicht wahr?
 
Nelson González: Ja, der Zug 2 war der von Claudio.
 
Comandante:  der von Claudio.
 
Und wie viele Züge waren dort?
 
Nelson González: Der dritte Zug ging auch nach Soplillar.
 
Comandante: Ungefähr wie viel Mann gehörten zu ihnen?
 
Nelson González: Insgesamt, also, eine Kompanie. Aber im Zug müssen es circa 60 bis 80 Mann in Soplillar gewesen sein und 25 bis 30 Mann dieser Kompanie müssen in Pálpite geblieben sein.
 
Comandante: Richtig. Wie weit entfernt ist deiner Meinung nach Soplillar von Pálpite?
 
Nelson González: Ich schätze Soplillar ist fünf bis sechs Kilometer weg von Pálpite, glaube ich.
 
Comandante: Richtig, ja, das habe ich auch gedacht, mir schien, Soplillar lag ein bisschen weiter weg von der Strasse.
 
Nelson Gonzalez: Ja, ja. Soplillar ist weiter weg von der Strasse.
 
Comandante: Wie weit weg?
 
Nelson Gonzalez: Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich mir erst einen Weg landeinwärts bahnen musste, um nach Soplillar zu gelangen. Dort war eine kleine Rollbahn, und ich sage Ihnen, dass das mindestens vier, fünf oder sechs Kilometer weit drin lag.
 
Comandante: Ja, das ist auch meine Meinung.
 
Und welches Haus, hast du gesagt, lag da, wo Claudio getötet wurde?
 
Nelson Gonzalez: In Pálpite.
 
Comandante: Auch das alles ist Pálpite?
 
Nelson Gonzalez: In Pálpite ist es, wo Argüelles getötet wurde.
 
 Comandante: Und diejenigen, die in Soplillar waren, welcher Kompanie gehörten sie an?
 
Nelson Gonzalez: Der Zweiten.
 
Comandante: Auch?
 
Nelson González: Ja, denn die Kompanie, die nach Soplillar geschickt wurde, war die zweite Kompanie, ausgenommen ein Zug von ihr.
 
Comandante: Wo wurde der Junge getötet? Claudio gehörte zum zweiten Zug?
 
Nelson González: Zum zweiten Zug der zweiten Kompanie.
 
Comandante: Ob wohl jemand die Liste mit den Namen der Männer hat?
 
 Nelson González: In dem Material, das ich Ihnen schickte, stehen der Bataillonskommandeur, die Kompaniechefs und Zugführer.
 
Comandante: Du hast mir gesagt, dass das Bataillon aus fünf Kompanien bestand?
 
Nelson González: Sechs Kompanien und eine 82mm-Granatwerfer-Batterie.
 
Comandante: Als sie nach Playa Larga vorgerückt sind, so gegen 1:00 Uhr, wie du sagst, ist der gesamte Kursjahrgang gegangen, oder wurden zwei Kompanien geschickt? Wie war das?
 
Nelson González: Sehen Sie, die erste und die dritte Kompanie gingen voran, die vierte ging hinterher und ein bisschen weiter weg die sechste Kompanie, weil die fünfte in der Schule geblieben war. Die fünfte schloss sich uns nach 15:00Uhr an. Denn hier in Matanzas wurde nur ein Zug zum Schutz der Garnison belassen.
 
Comandante: Stimmt.
 
Eigentlich waren vier Kompanien zu diesem Zeitpunkt dort, die Fünfte blieb zurück. Und die sechste? Es waren sechs.
 
Nelson González: Die sechste war ein bisschen weiter zurück. Die Sache war so: Weil wir in Kolonnen marschiert sind, sagen wir, praktisch in geschlossener Ordnung, hatten wir keine Möglichkeit, ausschwärmen zu lassen, wir waren sehr verletzlich.
 
Comandante: Erinnerst du dich an die Strasse zum Strand, nachdem man die Mündung der Lagune und all das überquert hat, wo die Bäume beginnen? Liegt das bevor man Pálpite erreicht?       
 
Nelson González: Die dicht belaubten Bäume beginnen nach Pálpite, auf der linken Seite. Auf der rechten Seite gab es nur Unkraut, eine Art Dornengestrüpp.
 
Comandante: Als das Flugzeug kam, wo war die erste Kompanie?    
 
Nelson González: Die erste Kompanie war ungefähr einen Kilometer weit von Pálpite entfernt.
 
Comandante: Dann waren also ziemlich viele Leute auf wenig Raum.
 
Wie viele Männer waren da ungefähr zusammen?
 
Nelson González: Dort waren diejenigen, die der ersten und der dritten Kompanie angehörten, circa 200 bis 280 Mann.
 
Comandante: Aber auf der linken Seite und auf der rechten Seite.
 
Nelson González: Ja, auf der linken Site und auf der rechten Seite.
 
Comandante: Einen Kilometer entfernt. Wie weit weg lag der Strand?
 
Nelson González: Ich schätze ungefähr drei oder vier Kilometer, denn, wenn ich mich richtig erinnere, sind es sechs Kilometer von Pálpite bis zum Strand.
 
Comandante: Von jenen vier Hütten aus.
 
Ja, ich verstehe schon so ungefähr, das stimmt.
 
Und die Söldner, von Land aus, wie weit waren sie gekommen?
 
Nelson González: Die Söldner hatten Stellungen bis weit nach vorn. Ich schätze, nicht viel weiter als 500 Meter von der Hauptstellung entfernt, die am Eingang zum Strand lag.
 
Comandante: Circa 500 Meter.
 
Das ist um 13:00 Uhr.
 
Nelson González: Ja, ungefähr um 13:00 Uhr.
 
Comandante: Haben zu diesem Zeitpunkt die Granatwerfer, die 105er, schon geschossen?
 
Nelson González: Nein, noch nicht.
 
„Comandante: Und das rückstoßfreie Geschütz?
 
Nelson González: Das kleine, das von 75 Millimeter
 
Comandante: Soweit ich weiß, hatten sie zwei Geschütztypen. Ich glaube das 57er und das 75er.
 
Ich versuche mir vorzustellen, was man auf eine Entfernung von vier Kilometern sehen kann.
 
Vielleicht waren sie 500 Meter in dieser Zone vorgerückt.
 
Versuch mal, dich an den Abend zu erinnern, als die 85er Geschütze angekommen sind. Sie diskutierten mit Fernández und haben hinter Pálpite Stellung genommen. Wo war das?
 
„Nelson González: Ein wenig hinter Pálpite, nach links.
 
Comandante: Aber auf dem Erdboden oder auf der Landstraße?
 
Nelson González: Auf dem Erdboden, auf spitzgratigem karstigem Felsboden, den es dort gab.
 
Comandante: Erinnerst du dich, wann die 122er Geschütze dort angekommen sind?
 
Nelson González: Nein, ich erinnere mich nicht daran, weil die 122er Geschütze schon bei Einbruch der Dunkelheit angekommen sind.
 
Comandante: Ja, bei Einbruch der Dunkelheit.
 
Nelson González: Links gab es einen kleinen Platz, um die  Flugabwehrgeschütze aufzustellen. Ich erinnere mich nicht, ob es vier oder sechs 85 Millimeter-Geschütze waren und wenn ich mich recht erinnere, war Leutnant Dow der Batteriekommandeur, aber ich erinnere mich nicht an seinen Vornamen.
 
Comandante: Lebt er noch oder ist er verstorben?
 
Nelson Gonzalez: Das weiß ich nicht.
 
Comandante: Es ist anzunehmen, dass dieses Gelände dort genutzt wurde, als die Geschütze angekommen sind.
 
Nelson González: Ich sah sie. Ich vermute es nicht, sondern ich habe sie gesehen.
 
Comandante: Ich kenne einen Kameraden - vor ein paar Tagen habe ich mit ihm gesprochen -, der ein Bruder von einem Leutnant ist, der von den Flugzeugen getötet wurde, um diese Uhrzeit, beim ersten Angriff.  Er hatte einige Granaten…
 
Nelson González: Das war Claudio Argüelles Camejo.
 
Comandante: Genau
 
Nelson González: In den Unterlagen, die ich Ihnen geschickt habe, sind die Fotos enthalten.
 
Comandante: Richtig
 
Dann haben sie ihn dorthin gebracht, weil er tot war. Erinnern Sie sich oder haben Sie eine Idee von den Kameraden, die an jenem Ort starben oder verletzt wurden, zu jener Uhrzeit, als die Flugzeuge angegriffen haben?
 
Nelson González:  Die Uhrzeit, zu der die Flugzeuge angegriffen haben, muss zwischen 13:00 und 15:00 bzw. 17:00 Uhr gewesen sein. Ich glaube um 15:00 Uhr.
 
Comandante: Wo können die Angaben über die Toten und die Verwundeten sein?  
 
Nelson González: Die Angaben über die Toten sind in jenen Unterlagen enthalten.
 
Comandante: Gut. Und erinnern Sie sich an die Toten?
 
Nelson González: Es waren 21 Tote und einer ist danach gestorben. In den Unterlagen, die ich Ihnen schicke, sind die Namen der 21 im Kampf Gefallenen. Der 22., der später starb, dessen Namen habe ich nicht.
 
Comandante: Gut.
 
Nelson González:  Ich beantworte alle Ihre Frage, die Sie mir stellen, gern.
 
Comandante: Gut, danke.
 
Lebt Haroldo noch, der Befehlshaber der Kolonne 1.
 
Nelson González: Haroldo war tagsüber noch nicht angekommen.
 
Comandante: Nein, das war am Abend. Sie alle kamen am Abend an. Denn ich überlege und stelle mir eine Frage, warum sind sie denn zu dieser Stunde vorgerückt?
 
Nelson González: Ja, Chef, nur im Laufe der Zeit habe ich eine Erklärung dafür gefunden, das war ausschließlich der Enthusiasmus, der Wunsch zum Sieg und die sehr gehobene Moral, die diese Leute hatten. Danach fragten sich die Söldner, wie es möglich gewesen war, dass die Leute mit den blauen Hemden und den grünen Baskenmützen fielen und die anderen weiter vorrückten.
 
Comandante: Ich glaube, dass dies wirklich eine Erklärung ist, weil es mir absolut nicht in den Sinn gekommen war, diese Leute um diese Stunde vorzurücken zu schicken, weil weder die Panzer noch die Flugabwehrartillerie angekommen waren. Es war eine Überraschung. Jetzt verstehe ich es.
 
Nach dem Angriff, wohin konntet ihr euch zurückziehen?      
 
Nelson González: Bis Pálpite erneut.
 
Comandante: Aber wo konnten sich die Kameraden verbergen? Denn der Tag ist lang.
 
Nelson González: In der Umgebung von Pálpite, auf den Strassen und in den Straßengräben. Dort gab es nichts weiter.
 
Comandante: Aber dort konnten sie auch wieder angegriffen werden.      
 
Nelson González: Ja, natürlich. Sie haben uns auch angegriffen.
 
Comandante: Nach jenem Angriff haben sie diesen wiederholt?
 
Nelson González: Nein, ich bin der Meinung, dass sie einmal geflogen sind und dann wieder geflogen sind, ohne vorher aufzuladen, weil keine Zeit war, nach Nicaragua zu fliegen.
 
Comandante: Es ist wahr, sie mussten bis dorthin fliegen, um aufzuladen und es dauerte Stunden.
 
Nelson González: Sie sparten Munitionen, um mehrmals zu überfliegen und zu beschießen.
 
Comandante: Ja, aber sie konnten nicht lange Zeit so herumfliegen.
 
Nelson González: Nein, sie konnten nicht zuviel Zeit in der Luft sein.
 
Comandante: Erinnerst du dich, wann die ersten Panzer angekommen sind?
 
Nelson González: Auch am Abend.
 
Comandante: Ja, weil diese bis zum Abend nicht dorthin gelangen konnten, eben gerade deshalb, damit sie nicht angegriffen werden konnten.
 
Nelson González: Klar, klar.
 
Comandante: Und die Artillerie auch nicht. Sie sind schon mit den Flugabwehrwaffen dort angekommen. Ich habe die Angaben über alles, was dorthin geschickt wurde. Aber jetzt bemerke ich, dass wir, als wir angegriffen haben, dies bewusst gemacht haben. Hier sind wir unbestreitbar in Enthusiasmus geraten. Dies kann so gesagt werden, weil man es nicht anders tun kann, wenn du Panzer und Flugabwehrartillerie mitbringst. Man musste angreifen.
 
Nelson González: Praktisch war es vollkommen ohne Schutz.
 
Comandante: Klar, aber es fuhren Panzer.
 
Nelson González: Ja, es gab Panzer und an unserer Seite schoss die Artillerie und schossen die Granatwerfer.
 
Comandante: Jetzt werden wir uns ein wenig daran erinnern.
 
Die Leute von Haroldo hatten Anweisungen. Sie wurden in einer gewisser Art und Weise von den Panzern geschützt: Der erste Panzer voran; im zweiten Panzer war López Cuba; im dritten Panzer, glaube ich, war Haroldo. Sie hatten zumindest etwas.
 
Nun, erinnerst du dich, welche eurer Kompanien mit ihnen am Abend vorrückte?
 
Nelson González: Die erste und die dritte Kompanie.
 
Comandante: Kehrten die erste und die dritte Kompanie zurück?
 
Nelson González: Ja, nach dem geordneten Rückzug bis Pálpite, am Nachmittag. Am Abend griffen wir wieder an, mit circa 300 Mann.
 
Comandante:  Sie gingen auch auf beiden Seiten oder rückten sie auf der linken Seite vor?
 
Nelson González: An beiden Seiten der Straße.
 
Comandante: Und die Leute von Haroldo, wo gingen die?  
 
Nelson González: Ich las neulich einen Artikel, in dem gesagt wurde, dass die Leute von Haroldo die zweite Staffel der Schule für Milizbefehlshaber war, und soweit ich mich erinnern kann, marschierten die Leute von Haroldo zusammen mit uns.
 
Comandante: Klar, es war eigentlich selbstverständlich, dass sie vorangehen mussten, weil sie die Panzer und die Artillerie hatten, es war eine frische Truppe. Es war eigentlich selbstverständlich, dass ihr auch mitgegangen seid, weil jene Menge an Verlusten in der zentralen Befehlstelle nicht bekannt war. Ich erinnere mich, dass es dunkel war, als wir ankamen. Ich glaube, dass es dunkel war, weil ich dorthin kam, wo einige unsere Granatwerfer von 120 Millimetern geschossen haben und wo sich die Artillerie befand, die Haubitzen von 122 Millimetern. Und ich habe mit Haroldo gesprochen.  Als ich dort war, bekam ich die schriftliche Mitteilung, dass sie dabei waren, westlich von Havanna zu landen - alles dies ist schriftlich festgehalten und gefilmt -, die Anweisungen, die ich Fernández erteile und was Fernández mir antwortet.
 
Das Bataillon 111 wurde schon dorthin geschickt  und noch ein weiteres; ich glaube, dass es das Bataillon 144 war. Mit Haroldo war auch eine Panzerkompanie angekommen.
 
Man musste ihnen den Rückweg abschneiden, vor allem, nachdem sie unseren Angriff abgewehrt hatten.
 
Dies war ein selbstmörderischer Angriff, seitdem sie begonnen haben. Einer unserer Panzer kam bis zum Ende der Straße, wo sich ein Panzer der Söldner, rückstoßfreie Geschütze, 105 Millimeter-Granatwerfer und Maschinengewehre Kaliber 50 verschanzt hatten, die die Straße geradeaus mit Feuer überschütteten, ohne Möglichkeit, sie zu überwinden.“
 
Ich werde auf dieses Thema später zurückkommen, das ich mit Nelson González behandelt habe, der heutzutage Oberst außer Dienst unserer Revolutionären Streitkräfte ist, Kommandeur jenes Bataillons der Schule für Milizbefehlshaber, das den Weiler Pálpite am 17. April gegen 10:00 Uhr morgens besetzt hatte, und die Kompanie 2,  außer einem Zug, nach Soplillar schickte, Punkte, wo zwei zahlreiche und gut bewaffnete Trupps von feindlichen  Fallschirmspringern abgesetzt worden waren.
 
Tag des 18. April:    
 
 „8:30 Uhr, zu Ameijeiras: Nimm die Granatwerfer nicht mit. Bitte Osmany um die Milizkompanie. Schick einen „aufgeweckten“ Mann nach Soplillar, um auszukundschaften. Sie sollen die zwei Panzergranatwerfer-Batterien nach Jovellanos schicken, die sich im Landesinstitut für Agrarreform (INRA) befinden. Du musst hier Stellung beziehen (er zeigt ihm das auf einer Landkarte)“.
 
Zeugnis von Samuel Rodiles Planas aus der Zeitung Trabajadores vom 19. April 1999.
 
„Fidel schickte nach uns, nach Efigenio Ameijeiras und mir. Als wir zum Punkt 1 kamen, sahen wir einen Tisch mit einer Landkarte, die von einigen Genossen analisiert wurde. Sie teilten uns die Mission mit, die zuerst darin bestand, die leichte Kampfkompanie des Bataillons 116 der Nationalen Revolutionären Milizen in Empfang zu nehmen und die Panzergranatwerfer-Kompanie des INRA. Wir sollten zur Zuckerfabrik Australia fahren und von dort weiter vorrücken bis wir das Gebiet zwischen Cayo Ramona (durch den Torf-Sumpf) und der Küste besetzt hatten. Fidel sagte uns: ‘Es muss in die Nachhut des Feindes eingedrungen und ihnen eine Situation voller Unsicherheit geschaffen werden. Wenn sie versuchen, von Playa Girón nach Playa Larga zu gehen, um dies zu verstärken, bzw. wenn sie zurückzugehen versuchen, müssen sie spüren, dass ihnen von der Nachhut her der Krieg gemacht wird.’ Er  betonte, dass die Mission schwer wäre und es möglich wäre, dass wir eingekesselt würden; aber wir könnten überzeugt sein, dass uns die notwendige Hilfe geleistet werden würde.  
 
„Ich war ein junger Mann und war sehr von den sowjetischen Büchern, General Panfilows Reserve und Wolokolamsker Chausee beeinflusst, die zu jener Zeit sehr bekannt waren und ich antwortete Fidel: ‘Sehen Sie, Comandante, machen Sie sich keine Sorgen, denn die Männer der Nationalen Revolutionären Polizei werden noch tapferer als die Leute von Panfilow sein. Ich erinnere mich daran, dass Carlos Rafael Rodríguez losgelacht hat, als er mich das sagen hörte’.“
 
Um 8:45 Uhr: Fidel befahl  Sergio del Valle, dass die komplette Sonderkolonne von Roger gegen 16:00 bzw. 17:00 Uhr in Jovellanos zu sein hat, ausgenommen die Granatwerfer und  die  Pioniertruppen, und dass dabei kein Mann verloren gehen bzw. kein einziger Lastkraftwagen vom Weg abkommen kommen darf. Auf Anweisungen von Fidel warten.
 
Um 08:58 Uhr, in Australia: Was? Sie brauchen Verstärkung? Wie können sie um zwei Bataillone bitten, wo doch gestern erst zwei dorthin sind? Wozu? Wenn sie Verstärkung brauchen, schicke ihnen das Bataillon, das in Jagüey ist […] Sag Fernández, dass die Panzer nicht wie gestern über die Landstrasse angreifen sollen, […] Sie müssen versuchen, die Panzer über Soplillar hinzubringen und vom Osten angreifen, so, als wenn sie aus Richtung Girón kommen würden“.
 
„Er muss mit Haubitzen angreifen, aber er muss jetzt sofort beginnen. Es macht nichts, dass die Panzer später kommen, er muss auf den Leuten herumhacken, unablässig und darf nicht auf die Panzer oder sonst irgendjemanden warten, […] Er darf nicht aufhören, jene Leute ständig  anzugreifen.“
 
„Um 09:22 Uhr, zu Aragonés: Wir werden die Haubitzen von Pedrito dorthin schicken.
 
Um 10:00 Uhr: (Del Valle teilt mit, dass Augusto zwei Stunden braucht, um die Panzer zu überprüfen und dass dies die Operation verzögern würde und er fragt an, ob er diese so schicken soll oder was sonst). Gib ihm die zwei Stunden (Er bezieht sich auf die SAU 100 und auf ein oder zwei der Panzer von López Cuba, die bald ankommen sollten).
 
10:05, zu Del Valle: Gib Pedrito zweitausendfünfhundert hochexplosive Geschosse.
 
10:12 Uhr, zu Pedrito Miret persönlich: Ich schlage vor, dass du dann also die zwölf 122er Geschütze  nimmst und das Feuer nicht nur auf dies Gebiet eröffnest, sondern auf Bermeja, Helechal, Cayo Ramona und diese Kreuzung (er zeigt auf die Landkarte).  Ein Teil deiner Operation besteht darin, Filiberto den Eingang hier  zu gewährleisten. Du musst diesen gesamten Teil bis San Blas mit Feuer belegen. Ich schlage vor, dass Pedrito von zwei Flugabwehrbatterien unterstützt wird. Die müssen in Covadonga aufgestellt werden.“
 
Zeugnis von Pedrito Miret Prieto:
 
„Am 18. wurden mir Anweisungen erteilt, uns mit der Restgruppe mit Dringlichkeit in Richtung der östlich liegenden Strasse von der Zuckerfabrik Covadonga nach San Blas zu begeben. Fidel sagte mir, dass wir die größtmögliche Anzahl von Geschossen mitnehmen sollten, um den Feind in diesem Gebiet ununterbrochen unter Feuer zu halten. […] An diesem selben Abend begannen wir, die vom Feind besetzte Zone unter Geschützfeuer zu nehmen.“   
 
„10:20 Uhr, zu Del Valle: Schicke Pedrito außer dem, was er schon hat, noch 4.000 Haubitzengeschosse.“
 
„10:25 Uhr, zu Aragonés: Ich schlage vor, dass du mit jenem Bataillon, das dort ist, vorrückst und mit vier weiteren Bataillonen. Es muss  mit dem Äquivalent einer  Division vorgerückt werden.
 
Die andere Mitteilung, die ich dir machen möchte, ist, dass du mit 15 Panzern vorrücken wirst; aber unter diesen Panzern, 10 Stalin.“
 
„Du kannst den Angriff mit drei Bataillonen beginnen, d.h. das, welches dort ist und noch zwei, die dazu mobilisiert werden müssen.“
 
„10:35 Uhr, zu Del Valle: Nachfragen, ob das Arsenal losgeschickt wurde und ihnen sagen, dies nicht nach Covadonga sondern nach Real Campiña zu schicken, über die Straße von Colón durch Aguada.
 
Es müssen zwei Befehle an Augusto übermittelt werden: dass er das leichte Bataillon, das sich  in Jagüey  befindet, nach Yaguaramas schicken soll, und die 122er Geschütze, die mit Traktoren dorthin gebracht wurden, heute zeitig nach Covadonga. Sie sollen mittags losfahren und auf Anweisungen von Pedrito Miret warten.
 
10:38 Uhr, zu Del Valle: Kike muss informiert werden, dass er zusammen mit den zehn Panzern fünf elektrische Triebwagen schicken muss.
 
11:10 Uhr, zu Osmany: Die Truppe von Ameijeiras muss bei Tagesanbruch in Soplillar  sein, sie müssen von Jagüey nach Soplillar kommen.
 
11:15 Uhr, zu Del Valle: Augusto anrufen und ihm sagen, dass er die zwei Flugabwehrbatterien, die in der Zuckerfabrik Australia sind, eine davon eine Viererbatterie, Pedrito Miret nach Covadonga senden soll.“
 
Im Buch von Quintín Pino Machado über die Schlacht von Girón werden Ereignisse jener Morgenstunden vom 18. April 1961 wiedergegeben:
 
„Um 10:30 Uhr teilte Hauptmann Fernández Kommandant Augusto mit, dass er Playa Larga besetzt und zur Zuckerfabrik Australia einen Eilbericht geschickt hat. Dieser lautete wie folgt:
 
„Kommandant Augusto:
 
1.   Der Feind hat sich von Playa Larga zurückgezogen, das gerade von unseren Truppen besetzt wird. Der Feind hat sich in Richtung Girón bewegt.
 
2.   Ich bringe gerade Flugabwehrartillerie nach Playa Larga und Landartillerie, um mich für den Angriff auf Girón vorzubereiten.
 
3.   Ich hoffe, noch tagsüber angreifen zu können.
 
4.   Es gibt keine feindliche Aktion aus der Luft in dieser Zone. So gegen 10:15 Uhr  haben scheinbar einige Strahltriebflugzeuge unsere Vorhut beschossen.
 
5.   Den FAR (Luftstreitkräften) mitteilen, dass Playa Larga in unserer Gewalt ist“.
 
Im Buch wird ebenfalls daran erinnert, dass „der Comandante en Jefe durch einen Anruf um 11:42 Uhr Kenntnis von dieser Nachricht bekommen hat  und es wird behauptet, dass  er sich geärgert hat.“
 
 Ich war wirklich entrüstet. Die Zweiteilung der feindlichen Kräfte bedeutete nicht nur die Wiedergewinnung von Girón in weniger als 48 Stunden, sondern vor allem zu vermeiden, dass die US-Regierung über Zeit verfügen würde, um sich von der politischen Katastrophe zu erholen, die sie schon sehr schnell erleiden würde. Ebenfalls bedeutete dies auch das Vermeiden von 80% der Verluste, die wir an Toten und Verwundeten erleiden würden.
 
 Ich erinnerte mich auch, dass wir in der Sierra Maestra, vor knapp vier Jahren, als wir schon 30 Kämpfer mit einiger Erfahrung hatten, ausgewählte Truppen der Batist-Tyrannei angegriffen und geschlagen haben. In bewaldeten Gebieten konnten ein oder zwei Züge eine Kolonne von 200 oder 300 Männer in Unordnung bringen. Die feindliche Kraft in Playa Larga konnte sofort eingekesselt werden, und man konnte sogar von Pálpite  zu Fuß auf einem Trampelpfad vorrücken und mit Maschinenwaffen und mit einigen Panzerabwehrmitteln in einem Hinterhalt warten und so vermeiden, dass die Söldner die Totalität ihrer Kräfte und  Mittel in Girón  sammelten. Ich kannte einen Weg, auf dem Panzer fuhren und den diese in fünfzehn Minuten bewältigen konnten, und zu Fuß war es im Schatten der Bäume kaum eine Stunde.   
 
Das ist es, was ich zu tun gedachte, als ich gegen 23:30 Uhr des 17. April die Nachricht bekommen habe, die mich gezwungen hat, zum Punkt Eins in die Hauptstadt zu fahren, wobei ich Kommandant Augusto Martínez Anweisungen gegeben habe, damit er sie an Fernandez weiterleitet.
 
Eine Artillerietruppe mit 24 Granatwerfer, sechs 120mm-Haubitzen, sechs 85mm-Geschützen und zahlreichen Batterien mit Luftabwehrausrüstung waren mehr als genug, um die Söldnerkräfte in Playa Larga von der Landkarte zu löschen.
 
Ich habe Fernandez jene kurze Mitteilung geschrieben, die ich um 3:00 Uhr des 18. April unterschrieben habe, und fuhr mit aller Geschwindigkeit in die Hauptstadt. Es gab keine sechsspurige Autobahn, die es uns heutzutage ermöglicht, innerhalb von eineinhalb Stunden bis zur Zuckerfabrik Australia zu gelangen. Damals musste man die Stadt Matanzas durchqueren und auf der Straße Via Blanca fahren. Ich kam gegen 6 Uhr in der Hauptstadt an. Ich kann nicht sagen, mit wie viel Bitterkeit ich erfahren habe, dass jene Landung nicht stattgefunden hatte. Das war vielleicht das Einzige, was für die US-Regierung bei diesem abenteuerlichen Krieg gut gelaufen ist, wie ich bereits im ersten Teil dieser Reflexion erwähnte.
 
Ohne eine Minute auszuruhen ging ich zum Punkt Eins und begann um 8:30 Uhr erneut zu arbeiten. Erst drei Stunden später bekam ich die Nachrichten, dass die Feinde sich sicher zurückziehen und ihre Leute und Waffen in Girón wiedervereinigen konnten. Meine Überzeugung, dass das Hauptziel des feindlichen Angriffs Girón war und dass sie ihre Söldnerkräfte schon erschöpft hatten, wurde vollkommen bestärkt. Sie würden verzweifelt darum kämpfen, wegzukommen.
 
11:42 Uhr, zu Augusto, in Australia: Es ist eine Schande, dass diese Typen sich nach Playa Girón zurückziehen konnten, eine Schande! Es ist eine Nachlässigkeit, dass ihr nicht einmal eine Kompanie geschickt habt, um ihnen den Weg abzuschneiden. Ihr hättet schon eine Kompanie auf der Landstraße einsatzbereit haben müssen! Aus Soplillar kommend, hätten wir schon die Küste erreichen müssen. Hast du es ihm gegeben, um welche Uhrzeit? Denn du begreifst doch, wie einfach es gewesen wäre, eine Kompanie an der Küste einzusetzen und so den Rückzug dieser Herren abzuschneiden, sonst werden sie weiterhin Widerstand leisten."
 
„Nun, jetzt wirst du Fernández von mir sagen, [...] dass er vorrücken muss ...! Sag ihm, dass er den gegebenen Befehlen folgen soll. Verbinde mich bitte mit Julio. Hör mal, Julio (Deckname von Flavio Bravo): Wieso habt ihr den Rückzug dieser Leute nicht abgeschnitten? Kuck mal, Julio, ihr hättet schon eine Kompanie dorthin schicken müssen, um ihnen den Rückzug abzuschneiden. Ich hatte befohlen, einige Infanterietruppen zu verwenden, um den Rückzug abzuschneiden. Warum habt ihr das nicht getan, wo das außerdem einfach war? So hätten sie nie weggehen können! Das Mindeste, was ihr tun könnt, ist diese Leute mit Panzern zu verfolgen! Mit jenen sechs Panzer ... "
 
„Kuck mal, Julio, sag den Leute von mir, dass sie die Panzer nehmen sollen oder was sie zur Hand haben, und sie jene Leute verfolgen sollen. Und ihr verfolgt den Feind jetzt nicht? Sagt mir, ob ihr einen Nichtangriffspakt mit den Söldnern habt!"
 
„Zu Del Valle: Sag Curbelo, dass die Feinde sich von Playa Larga nach Playa Giron zurückziehen, er soll sie verfolgen, zurichten, und über ihre Situation berichten."
 
„Zu Julio: Hör mal, ich werde die Luftwaffe senden, weil ihr sie entfliehen lassen habt, anstelle sie zu verfolgen. Was ist das für ein Kriegskonzept? Was macht ihr mit so vielen Geschützen und Panzern!
 
Das ist eine Schande, Julio, du musst sofort diese Leute verfolgen lassen. Ich werde den Befehl geben, sie mit den Flugzeugen zu verfolgen. Aber wir haben doch genug Flugabwehrausrüstung! Und die dort vorhandenen Panzer sollen vorrücken! Ich will erleben, wie ihr sie bis Girón verfolgt und nicht, dass ein Schiff kommt, um sie abzuholen, und sie Panzer und alles mitnehmen, ein fliehender Feind leistet keinen Widerstand. Fallt mit den Panzern über sie her. Wenn ihr das tun würdet, dann würdet ihr etwas sehr Gutes tun! Aber die Söldner werden euch durch die Lappen gehen. Hör, was ich dir sage! Die Söldner werden euch durch die Lappen gehen! Aber tut das verdammt noch mal schon bei Tageslicht, weil die Panzer besser bei Tage fahren! [...] Sag ihm, dass er die Panzer dort nicht mehr reparieren soll, zum Teufel, er soll sich den anderen anschließen und sie sollen die Söldner verfolgen. Die Haubitzen und die Luftabwehr hinterher. Wir werden den Plan von gestern Abend ausführen, sie sind auf dem Rückzug."
 
Ich bitte den Leser darum, mir die unpassenden Worte zu verzeihen. Wenn ich sie nicht anführe, dann würde ich Verrat an der Wahrheit bezüglich der wiedergegebenen Ereignisse begehen.
 
Ich muss auch daran erinnern, dass ich nicht nur das Bataillon der Kolonne Eins unter der Führung von Harold Ferrer geschickt habe, der sich unserer Rebellentruppe in der Nähe von Chivirico Mitte des Jahres 1957 angeschlossen hatte, wie Almeida in seinem Buch “Por las faldas del Turquino” ("Am Fuße des Turquino-Gebirges") erzählte. An seiner Seite waren Néstor López Cuba mit 15 Panzern und gepanzerten Fahrzeugen, zahlreichen Luftabwehrbatterien, Mörsern, 24 Granatwerfern von 122mm und die Panzergranatwerferkompanie von Roger García Sánchez. Ihre Mission war es, Girón einzunehmen. Diese mutigen Kämpfer waren keine Artillerieexperten, aber sie hatten genug Kenntnisse, um die Söldnertruppen zu zerreiben. Ich weiß, dass später abfällige Bemerkungen über die schlechte Vorbereitung dieser Artilleristen gemacht wurden. Wenn unsere Unkenntnis über Haubitzen, Mörser und Panzergranatwerfer – um gar nicht erst über Granatwerfer und Panzer zu sprechen -, in jener Zeit, als wir im Sierra Maestra gekämpft haben, bekannt gewesen wäre, wäre niemand auf die Idee gekommen, ein abwertendes Wort über diese Männer zu verlieren, die bei der Schlacht an der Schweinebucht zur Genüge bewiesen haben, was sie bereits mit diesen Waffen in der Lage zu tun waren.
 
Viele Jahre später habe ich Tatsachen erfahren und bestätigt, von denen es mir nach diesem glücklichen, wenn auch teuren Sieg nicht möglich war, sie mit angebrachter Genauigkeit in Erfahrung zu bringen. Bei bestimmten Aspekten hatte sich die historische Version nicht präzise an die Tatsachen gehalten.
 
Ich setze die Erzählung anhand der unwiderlegbaren historischen Dokumente fort und manchmal stütze ich mich auf die Darstellungen von Teilnehmern, die eine wichtige Rolle bei den Ereignissen spielten. Meinerseits habe ich immer genau zum Ausdruck gebracht, was ich zu jener Zeit wusste und nicht vergessen konnte.
 
„12:00 Uhr, Kike (Hauptmann der Rebellenarmee Enrique González): Schick die große Kompanie. Zuerst die kleine, und dann die große, auf ihren eigenen Rädern. Wie viel? Zehn?
 
Aber wir wollen noch eine weitere halbe Kompanie schicken. Ich hatte es dir nicht gesagt, weil ich dachte, dass wir keinen Wagen bekommen würden, aber wir haben Züge gefunden. Befördere diese mit Wagen über Colón nach Aguada, bis Real Campiña, bis Yaguaramas, und stelle sie dort auf, das ist sehr wichtig. Glaubst du, dass du alle mit Wagen bringen kannst? Ist das möglich? Also gut, dann bring alle in Wagen hin. Mal sehen, ob wir die zehn Wagen bekommen können, dieses Vorrücken am Vormittag ist sehr wichtig.
 
Alles läuft gut, diese Bastarde ziehen sich zurück, aber sie werden es schaffen, abzuhauen, wenn wir weiter Scheiße machen. Die Kolonne von Roger soll dorthin gehen, sich in der Zuckerfabrik Australia situieren und dort auf Befehle jenes Kameraden warten, der mit ihnen einen Sonderauftrag erfüllen wird, Aldo Margolles. Wenn sie heute Abend dort sein können, großartig, das ist beste Qualität. In Yaguaramas? Wenn das wahr ist, es klingt wirklich gut! Ja, eine große Menge Geschütze, ja. Gut, situiere sie bei Pedro Garcia. Es wäre ein LKW mit 122er Haubitzengeschossen zu schicken, es müssen mindestens vier oder fünftausend sein.
 
12:05 Uhr: Die Batterie von Puentes Grandes benachrichtigen, dass sie die Veteranen-Batterie nach Covadonga bringen soll, unter Pedrito Mirets Befehlsgewalt, und die andere nach Osten zu Raul.
 
12:07 Stunden, zu Curbelo: Es ist notwendig, dass ihr die Stellung der Söldner dort findet. Sagt uns, wo sich diese Bastarde befinden, greift sie mit allem an. Sie werden versuchen, die Schiffe zu erreichen und das ist schlimmer, als wenn sie einen Brückenkopf hier eingerichtet hätten. Pass auf, sie werden die Schiffe erreichen! Sie ziehen sich zurück.
 
12:10 Uhr, zu Augusto, in Australia: Sag Fernández, ... dass er Panzer oder was auch immer nehmen und diese Leute verfolgen soll, sie werden uns durch die Lappen gehen."
 
„Schick Fernandez mit einem Motorrad den dringenden Befehl, dass er mit allen dort vorhandenen gepanzerten Fahrzeugen die Verfolgung jener Leute aufnehmen soll. Die Panzer sollen hinterher fahren, aber sie müssen eine Vorhutgruppe mit Panzern schicken, um zu wissen, wo diese Leute sich verstecken. Diese Leute sind auf dem Rückzug, demoralisiert, wir müssen sie verfolgen. Ich würde mich äußerst schämen, wenn auch nur ein besiegter feindlicher Scheißkerl uns durch die Lappen geht! Hör mal, Augusto, sie werden uns durch die Lappen gehen! Wir müssen Girón einnehmen! [...] Ich habe die Luftstreitkräfte FAR geschickt, diese Typen zu verfolgen und ich gedenke, sie die ganze Landstraße entlang zu verfolgen.
 
12:13 Uhr, zu Aldo Margolles (Hauptmann der Rebellenarmee): Ihr müsst diese Nacht soweit wie möglich vorrücken und eine übermenschliche Anstrengung unternehmen, um möglichst bei Tagesabbruch dort die Stellung bezogen zu haben. Sucht alle möglichen Mittel, um mit Fahrzeugen zu fahren. Diese Leute werden keinen Weg zum Fliehen finden.
 
12:15 Uhr, zu Osmany: Könnten wir nicht heute Nacht mit Hubschraubern eine Kompanie Leute dort aufstellen? Ruf bitte beim Flugfeld Baracoa an und frag, wie viele große Hubschrauber und wie viele Piloten wir zur Verfügung haben!
 
„12:17 Uhr, Aldo Margolles: Veranlasse, einen guten Bataillonskommandeur zu mobilisieren. Schickt ihm einen LKW. Wir werden ihn in Yaguaramas platzieren, und sie losschicken, sich an der Küste abzusetzen. Jene werden denken, dass die Hubschrauber ihre eigenen sind, und so werden wir ihnen den Rückzug abschneiden.
 
12:24 Uhr, zu Curbelo, FAR: Ihr werdet die Landstraße von Playa Larga nach Girón auskundschaften, erkundet genau, und dabei ist äußerst wichtig, dass ihr informiert, an welcher Stelle ihr sie geortet habt. Pass auf, bereite alle Flugzeuge vor, heute Nacht werden wir mit einer Reihe nächtlicher Operationen angreifen. Alles Verfügbare, mit allen Bomben und allen Ausrüstungen. Sag den Leuten, dass sie den Rest in den nächsten vierundzwanzig Stunden rauswerfen müssen, genau wie wir. Und dann, nachdem das erledigt ist, informierst du mich über das Ergebnis von alledem, und diese Nacht werden wir den Rest rauswerfen. Wir müssen bis zum letzten alle diese Typen ergreifen!
 
12:25 Uhr, zu Kike: Wie viel von den Dingern hast du fertig montiert? Können die sofort los? Was ist deine Zusicherung, in wie viel Stunden werden die in Yaguaramas sein? Nun gut, sag den Leuten, dass sie sich bitte beeilen sollen, denn jene Leute ziehen sich zurück, und es ist äußerst wichtig. Ich weiß, dass sie mehr als fünf Stunden brauchen werden, wenn sie es in acht schaffen, bin ich zufrieden. Das Traurige ist, dass jene Scheißkerle versuchen, sich zurückzuziehen. Ihr müsst so schnell als möglich dort sein, macht euch los.
 
12:26 Uhr, Augusto, in Australia: Hör zu, Augusto. Jene Typen werden abhauen! Schon? Und die Panzer, wo sind die? Die anderen kommen schon fast dort an. Schicke Fernández eine weitere Nachricht, und sag ihm, dass ich meinerseits der Meinung bin, dass der Feind dabei ist, sich vollkommen demoralisiert komplett zurückzuziehen, und das ist der rechte Augenblick, sie ohne Pause zu verfolgen. Wir müssen versuchen, Girón einzunehmen, denn sonst gehen sie uns durch die Lappen. Sag ihm das, er soll sie tagsüber ohne Pause verfolgen und ihren Panzer zerstören. Sag ihm, dass es Anzeichen dafür gibt, dass sie sich demoralisiert zurückziehen, und dass dies der rechte psychologische Moment ist, sie zu verfolgen, ohne Pause. Sag ihm, damit er das sehr gut begreift, dass dies der gegebene psychologische  Moment ist, sie zu verfolgen. Schicke die Nachricht mit einem Motorradfahrer, dringlichst, es muss unbedingt versucht werden, ihnen heute Nachmittag um jeden Preis Girón zu entreißen, mit den Panzern als Formation und den Granatwerfern dahinter, den Granatwerfern und den Haubitzen. Er soll die acht Panzer dazu verwenden, die wir in Bewegung setzen können, und sie ohne Pause verfolgen. Girón muss heute Nachmittag eingenommen werden, es muss eine äußerste Anstrengung dafür unternommen werden.
 
Hör mal, Augusto, es ist sehr wichtig, dass du Fernández und Julio klar machst, dass der Feind sich demoralisiert zurückzieht, dass es Anzeichen für den Rückzug an anderen Stellen gibt, und das dies der rechte Augenblick ist, sie ohne Pause zu verfolgen. Er soll mit den acht Panzern vorrücken, das können die Typen nicht aushalten; er soll ihnen ihren Panzer zerstören und ihnen Girón entreißen. Wir werden eine Reihe von Operationen anordnen und an anderen Stellen vorrücken. Dies ist der richtige Augenblick, hast du gehört! Schick ihm schnellstens den Motorradfahrer.“
 
Für mich begann eine andere Schlacht, um jene Kameraden zu überzeugen, die von Playa Larga aus vorrückten, dass der Feind nicht neue Truppen landen, sondern sich erneut einschiffen würde.
 
„12:35 Uhr, zu Del Valle: Wir werden diese leicht bewaffnete Kampfkompanie in Yaguaramas stationieren (Kampfkompanie 122, unter dem Befehl von Leutnant Debién), und zwar schnellstens, um ihnen den Fluchtweg abzuschneiden.
 
12:37 Uhr, Baracoa: Fünf sind es, die jene großen Dinger steuern können? Fünf, die es können? Veranlasse, die drei Piloten dort dringlich zu lokalisieren, sie sollen sich dort einfinden und werden dort, in Baracoa, Anweisungen erhalten. Ich werde einen Mann schicken. Ja, sie sollen dort bleiben, und die Hubschrauber startklar, um schnellstens abfliegen zu können.
 
12:42 Uhr, zu Del Valle: Es muss ein Mann nach Baracoa geschickt werden, oder Baracoa gesagt werden, dass die Piloten, sobald sie dort sind, hierher kommen. Die leicht bewaffnete Kompanie von Yaguaramas und ihr Kommandeur hierher und die Hubschrauberpiloten hierher. Ruf die FAR an, sie sollen in Yaguaramas einen Benzintank für Hubschrauber situieren.
 
12:45 Uhr, zu Almeida, Las Villas: Was gibt es Neues von dort, wo du bist? Wohin? Nach Caleta de Cocodrilo? Er ist dort? Sag ihm, dass er dort Positionen einnimmt! Und, gibt es Widerstand vor ihnen? Sag ihm, dass sie dort Positionen einnehmen sollen, wir werden ein Manöver unternehmen, aber sie sollen nicht darüber hinaus vorrücken! […] René ist in Cocodrilos? Aber Matey und Cocodrilos befinden sich an der Küste? Aber wohin ist denn René gegangen? […] Woher ist er gekommen, aus Juraguá? Aber Pupo ist an der Küste und rückt auf Girón vor. Er rückt auf Girón vor ohne auf Feinde zu treffen? Nun, gut, ich bin nur daran interessiert, dass die Küste im Osten von Girón eingenommen wird, das ist äußerst wichtig, denn sie werden dorthin fliehen. Sie werden fliehen und denen in die Hände fallen, die an der Küste vorrücken. Wenn es möglich wäre, schicke einen Mann, wenn auch nur auf einem Pferd, um Pupo mitzuteilen, dass er nachts soweit als möglich auf Girón vorrücken soll und schickt ein weiteres Bataillon hinter ihm her. Ich hatte eine einsatzbereite Truppe, um sie im Hubschrauber dorthin zu bringen, aber da die Sache so liegt, halte ich es nicht für notwendig. Schicke dieses Bataillon hinter Pupo her, ich gedenke jene auf dem Luftweg transportierte Truppe auf alle Fälle  einzusetzen […] sie befinden sich im Rückzug. Wir haben vor, Playa Girón heute Nacht einzunehmen. San Blas ist gefallen? Nun gut, wir werden heute Nacht den Feind dort in San Blas zerstören, wir werden mit 24 Haubitzen auf ihn schießen. […] es ist notwendig, dass ihr Pupo mit berittenem Boten oder sonst irgendwie eine Nachricht zukommen lasst, dass er nachts auf Girón vorrücken soll und sich 4 Kilometer davon entfernt aufstellt, und nicht weiter weg. Einigen Nachrichten zufolge sind es eintausendfünfhundert. Ein Gefangener? Sie haben alle geschickt, die sie hatten… alles läuft wunderbar, aber wir werden die Dummen spielen, bis morgen.
 
13:00 Uhr, zu Del Valle:  Die auf dem Luftweg transportierte Truppe wird einen gewagten Einsatz machen, der darin bestehen wird, dass wir sie aus Yaguaramas kommend zwischen Cayo Ramona und Girón absetzen werden, direkt auf der Landstraße, eine leicht bewaffnete Kampftruppe.
 
13:01 Uhr, zu Omar (Kommandant der Rebellenarmee Omar Iser Mojena): Nimm vier Panzergranatwerfer-Leute und vier ihrer Hilfskräfte und recht viel Munition, mindestens zwölf Granaten jeder von ihnen. Wir werden eine Lufttransport-Operation starten, wobei du dich in die feindlichen Linien situieren wirst, gegen einen im Rückzug befindlichen Feind, mit dem Ziel, ihn zweizuteilen. Wir werden euch eine Kompanie zwischen zwei Punkten situieren, und das innerhalb der feindlichen Linien. Diese Panzergranatwerfer-Leute können in Hubschraubern hingebracht werden. Wir werden den Hubschraubern Luftschutz-Deckung geben. Ordne an, sechs Panzergranatwerfer-Leute mit ihren Gehilfen vorzubereiten und sag ihnen, sie sollen sich auf dem Flugfeld Baracoa einfinden.
 
Zu Curbelo: Sag mir, was wird dorthin gehen? Zwei Sea Fury, zwei Strahltriebflugzeuge und wie viele B-26? Mit vier 500 Pfund-Bomben? Alle zusammen? Die Sea Fury sind schon dabei, dort aufzuräumen? Gut. Das ist ein Erfolg. Denk daran, Curbelo, wie wichtig es ist, auf diese Landstraße zu schießen, besonders, wenn er sie ortet und wenn ihr den Panzer ortet, der sich im Rückzug befindet, und zerstört Girón; wenn schon die Ruhe erneut eingekehrt zu sein scheint und beginnt „die Suppe zu kochen“ […]  und nachts, werden wir ihnen nichts tun? Warum? Ah, aber das ist leicht zu finden, nachts, wenn es Lichter gibt, ist der Punkt leicht aufzufinden. […]  Es wäre eine Anstrengung wert, denn dies nachts zu tun, ist viel wert, denn sie sind schon besiegt und wir müssen sie jetzt mehr denn je verfolgen, um sie schließlich ganz zu besiegen. […]  mit diesen Botschaften wird das von dieser Nacht, glaube ich, unsere dort gefallenen Kameraden gut rächen. Du, den Piloten muss eine Ehrung dargebracht werden, eine öffentliche Ehrung, denn sie waren die Heroen des heutigen Tages!
 
13:10 Uhr, zu Almeida: Sicher, aber er soll Girón nicht einnehmen. Gut, er soll sich drauf vorbereiten, sie einzufangen, die Panzer sind dorthin unterwegs. Hör mal, Almeida, bestätige ihm diesen Befehl, wenn irgend etwas dorthin gelangen kann, ein Pferd, ein Maultier, ein Jeep oder sonst etwas. Außerdem Folgendes: Heute Nacht wird die Artillerie ebenfalls von jener Seite her in Aktion sein, und wenn sie sich noch nicht aus San Blas zurückgezogen haben, werden wir über sie herfallen, wie nie zuvor jemals in so kurzer Zeit mit fünftausend Geschützgeschossen über sie hergefallen ist. Wir werden ihnen Bermeja, Cayo Ramona, Helechal beschießen, und das alles mit 122er Kanonen, und es wird eine Panzergruppe vorbereitet werden, um in jener Richtung vorzurücken. Bewahre mir dieses Geheimnis! Mit wem? Aber Pupo ist doch tausende Meilen von jenem Ort entfernt, wo die Kanonenschüsse fallen werden, wenn Pupo einen Kanonenschuss abkriegen kann, dann wird diesem von den Panzern von Playa Larga ausgewichen.
 
Was sagst du, ein US-Amerikaner und drei Kubaner? Wann? Jetzt? Eine Kanone von 57 und eine andere von 85, eine Pak. Wer? René ist losmarschiert, die Linie von San Blas und Caleta de Cocodrilo zu brechen? Ja, aber er hat noch nichts eingenommen, er hat San Blas noch nicht eingenommen. Sag ihm, er soll die Feinde gut beobachten, falls er sich zurückzieht, aber hoffentlich zieht er sich nicht zurück, denn hiermit werden wir sie einkesseln und ihnen den Rückzug nach Girón abschneiden.
 
13:27 Uhr, zu Augusto: Wieso weißt du, dass er vorrückt? Mit welcher Geschwindigkeit? Ein weiterer Gefangener? Wer ist es? Was sagt er? Mehr oder weniger dasselbe. Wie viele Schiffe habt ihr ihnen versenkt? Und dieser Gefangene, wie ist der aufgetaucht? Wie gut ihr es dort habt, hinter den Leuten hinterher! Schicke Fernández einen anderen Motorradfahrer, sag ihm, dass der Feind kurz davor ist, besiegt zu werden, dass er ihn mit der größten Hartnäckigkeit verfolgen soll, sag ihm, dass der Feind kurz davor steht, besiegt zu werden, dass er ihn verfolgen soll, das dies der richtige psychologische Augenblick ist. Wiederhol ihm das, er soll ihn ohne Pause verfolgen. Sag ihm, dass Pupo sich 2 Kilometer von Playa Girón entfernt befindet, östlich davon, er soll sich beeilen, oder Pupo wird Playa Girón vor ihm einnehmen, die Typen sind vollkommen eingekesselt. Er soll sich beeilen und mit voller Geschwindigkeit mit den Panzern dorthin vorrücken, er hat dort eine Mordschance. Hör mal, ich weiß es nicht, denn es ist 1:30 Uhr, und Fernández rückt vor?... die Gefangenen? Schicke sie alle hierher. Fahrzeuge? Aber glaubst du etwa wirklich, dass die Gefangenen, die wir morgen, morgen und heute, aufgreifen werden, in Fahrzeuge passen? Sie passen in andere Fahrzeuge? Ich habe eine Idee. Es können zwei von jenen Gefangenen vorangeschickt werden, und zwar mit einem Versprechen: Jedem der sich stellt wird sein Leben bewahrt… Ich sage dir, in der Tat könnten wir sie dort fast alle aufgreifen, indem wir zwei Gefangene dorthin schicken.
 
13:35 Uhr, zu Del Valle: Ich glaube, wir sollten der Bevölkerung ankündigen, dass ich morgen reden werde. Ich werde mit vierzig Gefangenen im Fernsehen erscheinen, und sagen: ‘jene Herren haben das Wort’.
 
13:49 Uhr, zu Ameijeiras: du musst dich so sehr als möglich beeilen, die Panzer kommen wahrscheinlich heute in Playa Girón an.
 
13:51 Uhr, zu Gonzalo (Chele), in Covadonga: Was gibt es Neues? Wer ist in San Blas? Der Feind? Sie kommen gerade in San Blas an? Sie kommen schon seit gestern gerade dort an. Ist es San Blas der am schwierigsten zu überwindende Wasserfall? Die ihnen abgenommenen Waffen passen nicht in einen LKW? Wo, von Covadonga bis San Blas? Also ist San Blas gefallen? Aber wie kann das sein, dass San Blas noch nicht gefallen ist und ihr ihnen so viele Waffen abgenommen habt. Also sind sie aufgeschmissen und jene Position ist verloren.
 
13:54 Uhr, zu Efigenio: Eure Operation, macht die trotzdem, denn es besteht die Möglichkeit, dass ihr die Leute dort vorfindet. Es wäre vielleicht gut, dass ihr alle kleinen Ortschaften, Weiler und Gehöfte zwischen Soplillar und der Stelle besetzt, an der Margolles herauskommen wird.
 
13:56 Uhr, Augusto, in Australia: Gibt es Neuigkeiten? Ja. Wer? Aber greift der zum Teufel nicht gerade Girón an? Womit zum Teufel wird Pupo Playa Girón angreifen? Rückt Fernández vor? Schau, wenn Fernández mit acht Panzern Playa Girón nicht vor sechs Uhr abends einnimmt… denn mit acht Panzern, mit der Artillerie dieser Panzer und allem anderen, wenn er es nicht einnimmt, dann kann er in den Ruhestand gehen. Schreib das und schicke es ihm mit einem Motorradfahrer: wenn er mit acht Panzern, vierundzwanzig Haubitzen, einer Batterie Granatwerfer und fünftausend Mann hinter ihm Girón nicht vor sechs Uhr abends einnimmt, dann verspottet er sich selbst angesichts eines Feindes, der flieht. Wer ist als Befehlshaber von allen ihnen gekommen? Frank ist gekommen? Er weiß nicht, wer der Befehlshaber ist? Neun Flugzeuge B-26 aus Nicaragua, zehn P-54; Montag, 2:00 Uhr früh fünf US-amerikanische Schiffe von García Land; ein Mutterschiff der US-Marine hat die Panzer gebracht und die Landungsboote; die Schiffe sind von Puerto Cabezas abgefahren. Der Kerl ist ruhig oder nervös? Ein Kriegsschiff, dasselbe das die Texaco bombardiert hat. Sie trainieren auf der Insel Diéguez, in Puerto Rico. Und haben wir es nicht versenkt? Mit einem Team von Froschmännern, die sich zwei Stunden vorher in dem Kanal situiert haben, wo sie entlang kommen mussten, damit zwei Destroyer der US-Marine, einer mit der Nummer 507, zwei oder weniger Meilen von der Küste entfernt mit abgeschalteten Lichtern einfahren konnten. Ihr Plan sah vor, mit fünfhundert Mann bei Baracoa, in Oriente, zu landen. Eine Scheinlandung vor Pinar del Rio, die Luftstreitkräfte haben zwei bis drei Tage vor der Landung gehandelt, indem sie unsere militärischen Ziele bombardiert haben. Er sagt, dass nur drei Flugzeuge bombardiert hätten.
 
Na hör mal, und was macht der „Gallego“, dass er immer noch nicht alle jene Leute geschnappt hat? Ray ist nicht mit dem Rat einverstanden, denn er will die Miliz beibehalten und der Rat will das nicht. Jener politischer Analphabet – woher ist der gekommen? Ist er Kubaner? Aus Santa Clara? Ist er Sohn eines Siqutrillado (enteigneten Reichen), oder etwa nicht? Als was war jener verächtliche Mensch tätig? Theaterunternehmer,… Pater Cabelo, Jesuit. Wer noch? Scheinlandung bei Pinar del Rio. Kannst du sie nicht schicken, um Zeit zu gewinnen? Gut, schicke sie gut bewacht direkt hierher zum Punkt Eins.“
 
Übersetzung von aufgefangenen Funksprüchen des Feindes:
 
„13:00 Uhr; gemeldet durch die Luftstreitkräfte FAR; erster Funkspruch: ‘ständigen Luftangriffen ausgesetzt, brauchen Hilfe der Luftstreitkräfte. Nachrichtentechnikschiff versenkt GFDLYD93’. Zweiter Funkspruch: ‘Akronym 0940WK170461, unter Geschützfeuer, brauchen verzweifelt Hilfe der Luftstreitkräfte. zwei Schiffe versenkt. sofort, mehr Unterstützung aus der Luft’. Das Akronym des ersten Spruches: WXI181461.
 
Zeugnis von Haroldo Ferrer Martínez
 
„Im Morgengrauen des 18. haben wir Playa Larga eingenommen, inmitten von einer gewissen Verwirrung, weil wir in der Dunkelheit mit den Söldnern durcheinander geraten sind, die sich noch in ihren Positionen befanden. Der Feind wurde auf LKWs und anderen Mitteln weggebracht.
 
Schließlich wurde uns befohlen, uns zurückzuziehen, und ich habe meine Truppe neu formiert, die Verletzten und diejenigen, die nach Colón weitergefahren waren, waren nicht zu uns gestoßen. Ich habe versucht, die Kolonne neu zu ordnen, und zu Fuß war das schwieriger. Dann wurde mir befohlen, uns in die Reserve zu begeben und das Bataillon der Revolutionären Polizei, d.h. eine frische Einheit, hat uns abgelöst“.
 
Zeugnis von Victor Dreke Cruz
 
Am 18. erhielten wir den Befehl vorzurücken, wir sind bis zum Zuckerfabrik-Ort Covadonga gekommen, wo wir uns eingerichtet und den Zugang zu jenem Gebiet versperrt haben, denn sobald der 19. anbrach, sollte zur Vorbereitung ein groß angelegtes Artilleriefeuer begonnen werden und nach Abschluss desselben, sollten wir mit den Panzern, der Infanterie und der Artillerie vorrücken.
 
Der Comandante en Jefe kam in den Nachmittagsstunden nach Covadonga und gab die Anweisungen, Girón einzunehmen. Am 19. um 18:00 Uhr hatten wir am Strandufer anzukommen. Die Befehlshaber, die die Offensive in diesem Sektor geleitet haben waren die Kommandanten René de los Santos, Filiberto Olivera, Raúl Menéndez Tomassevich, Victor Bordón Machado, Evelio  Saborit und Hauptmann Emilio Aragonés“.
 
Zeugnis von Orlandp Pupo Peña
 
„Im Morgengrauen des 18. April befahl ich einer Gruppe von Aufklärern vorzurücken, wir haben die Milizangehörigen von den LKWs absteigen lassen und den Vormarsch zu Fuß begonnen. Wir hatten ein paar Bauern gesucht, die uns die Orientierung wiesen, denn wir kannten das Gebiet nicht…“
 
„Ich habe mich erinnert, dass der konkrete, vom Comandante en Jefe angeordnete Auftrag, den mir der „Gallego“ Angelito übermittelte, folgender war: ‘Pupo, nimm dieses Bataillon, rücke an der Küste entlang bis Playa Girón vor, bis du mit den Söldnern zusammenstößt. Halte sie im Schach, du hast nicht Girón einzunehmen, deine Aufgabe ist es, ihnen Widerstand zu leisten, damit sie nicht hierher vordringen können‘.“
 
„…und der Rest des Bataillons folgte dahinter, denn es war wenig Platz. Die Truppe der Avantgarde bestand aus jenen zwei Gruppen von Kämpfern. Wir sind vorgerückt und sie haben drei Kameraden von uns verletzt, einem haben sie eine sehr große Wunde am Rücken beigebracht, und zwei weitere, die dann im Krankenhaus von Cienfuegos gestorben sind. Einer mit Familiennamen Capetillo ist gestorben und Arce wurde verletzt. Wir haben sind an einige Hügel von steiniger Erde gekommen, wo es so aussah, als ob ein Bauwerk begonnen worden wäre.
 
…in jenem Augenblick kamen drei Panzergranatwerfer mit drei Besatzungsmitgliedern bei uns an, die vom Comandante en Jefe in einem Hubschrauber geschickt worden waren. Es waren drei Kameraden der Panzergranatwerfer-Kompanie des INRA: José Bechara Rodríguez. Luis Céspedes Batista und Sergio Àlvarez Matiense.“
 
Um 21:00 Uhr schrieb Hauptmann Fernández eine Mitteilung an Kommandant Augusto Martínez, wo er ihn über die Situation an seiner Front informiert, so, wie Quintín Pino Machado in seinem Buch wiedergibt:
 
„Kommandant Augusto:
 
1.      Wir werden vorrücken, bis wir in Girón auf den Feind stoßen. Wir glauben, unsere Linien bis 2-3 Kilometer vor Girón bringen zu können.
 
2.      Wir sind dabei, die 122 in Position zu bringen; ebenfalls die Granatwerfer. Ich bitte sie sehr, mir jetzt zwei weitere Batterien 120er Granatwerfer zu schicken, um sie nutzen zu können. Mit alledem werde ich während der Nacht ein Feuer auf den Feind eröffnen.  
 
3.      Im Morgengrauen wollen wir mit Artillerie, Infanterie und Panzern angreifen und mit dem Vorrücken der Infanterie auf Girón.
 
4.      Angesichts der Erfahrung denken wir an einen Kran, um beschädigte Panzer wegzuholen. Dringend in Managua um Raupenketten für Panzer bitten. Fernández“
 
Das ist die gesamte Information, die ich am 18. April seit 10:30 Uhr von Fernández erhalte. Es waren mehr als 10 Stunden vergangen, ohne dass der Zentrale Befehlsstand auch nur irgendeine Nachricht  darüber erhalten hatte, was in der Richtung Playa Larga-Girón geschehen war. Von Haroldo und López Cuba, Befehlshaber der Kolonne 1 und der Panzer und Panzerfahrzeuge, die Playa Larga angegriffen haben, kam an jenem Tag keinerlei Nachricht.
 
In jenen Stunden habe ich mich dem gewidmet, jene revolutionären Kräfte zu organisieren, die die Invasoren vom Norden und Nordosten von Girón aus angegriffen haben.
 
Fortsetzung folgt demnächst.
 
 
 
 
 
Fidel Castro Ruz
25. Mai 2011
14:25 Uhr

Datum: 

25/05/2011