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Unveröffentlichtes Interview Fidel Castros durch Lisa Howard (1964): Die USA sollten in Frieden mit Kuba leben

Die US-amerikanische Journalistin Lisa Howard hat im Februar 1964 Fidel Castro für einen Dokumentarfilm der US-amerikanischen Fernsehkette ABC interviewt und der Führer seit Revolutionsbeginn beantwortete alle Fragen auf Englisch. Das Interview wurde übersetzt von Esther Pérez und im Blog La Pupila Insomne veröffentlicht.

-Lisa Howard: Ich möchte Sie etwas bezüglich der Mordversuche fragen, denn das war vergangene Woche eines der Themen. Häufig erscheinen Berichte über Attentate auf Ihr Leben. Bangen Sie um Ihr Leben?

Fidel Castro: Zum Beispiel in der Sowjetunion gibt so etwas nicht, denn niemand möchte mich ermorden. In den Vereinigten Staaten gibt es viele Konterrevolutionäre und verschiedene Personen, denen es gefallen würde zu erfahren, dass ich ermordet worden wäre. Sie verwechseln ihre Wünsche, ihre Illusionen mit der Realität. Aber bis zum jetzigen Augenblick habe ich schon fünf Jahre inmitten des Volkes gelebt und niemand hat auf mich geschossen.

Ich fühle mich sicher und bin nicht besorgt. Und es ist meine Arbeit. Schauen Sie, was für ein Paradox: in den Vereinigten Staaten fühlte sich der Präsident sicher, absolut sicher. Ich bin sicher, dass die US-Regierung immer viel mehr Maßnahmen für seine persönliche Sicherheit getroffen hat, als die, welche ich treffe. Und die Nachricht, dass der Präsident der Vereinigten Staaten ermordet worden ist, war eine Überraschung. Und für niemanden in Kuba war das eine gute Nachricht, denn, aufrichtig gesagt, auch wenn wir politische Feinde sind, so wünschen wir doch niemandem den Tod.

Im gewissen Sinne haben wir uns so gefühlt, wie wenn man einen Gegner hat und der verschwindet: man spürt keine Zufriedenheit. In gewissem Sinne ist es das, was ich gespürt habe: ein Gegner, der auf eine Art und Weise verschwunden ist, mit der wir nicht einverstanden sein können. Nun gut, ich glaube, dass viele Leute es gern hätten, dass man mich ermordet. Jedermann muss früher oder später sterben. Gibt es irgendjemanden, der das nicht weiß? Uns ist das sehr gut bekannt. Solange wir leben, werden wir arbeiten, werden wir unsere Aufgabe erfüllen. Und wir sind zufrieden, glücklich, wir sind nicht besorgt deswegen.

- Wenn Ihnen etwas geschehen würde, was würde Ihrer Meinung nach das Schicksal der kubanischen Revolution sein?

Anfangs hätte mein Tod ein sehr harter Schlag für die Revolution sein können, aber jetzt nicht. Wir sind schon fünf Jahre alt geworden, haben eine Organisation, verfügen über mehrere Personen mit außerordentlichen Voraussetzungen zur Führung des Landes. Ich bin absolut sicher, dass nichts passieren würde. Ich kann der Revolution meine Erfahrung vermitteln. Wir alle haben während dieser Jahre gelernt. Ich habe eine gewisse Erfahrung. Ich helfe der Revolution mit meiner Erfahrung, aber ich kann sicher sein, und bin es auch, dass nichts passieren würde.

Natürlich wollen wir das nicht ausprobieren, aber wir sind nicht besorgt. Aufrichtig gesagt, macht uns das keine Sorge. Eine Revolution ist nicht Aufgabe eines einzigen Mannes. eine Revolution ist Aufgabe eines ganzen Volkes. Und die Menschen vereinigen sich in den schwierigen Situationen und wählen einen führenden Kopf in den schwierigen Situationen. Keine Revolution ist hingeschieden, weil der Revolutionsführer hingeschieden ist. Ich will keine Vergleiche machen. Ich bin der führende Kopf eines kleinen Landes, einer kleinen Revolution. Aber denken Sie an eine große Revolution, an die sowjetische Revolution. In einer sehr schwierigen Situation, viel schwieriger als unsere, ist Lenin gestorben und die Revolution ging weiter. Die Revolution ist nicht Aufgabe eines einzelnen Mannes, sie ist Aufgabe eines Volkes.

- Wer würde die Macht übernehmen?

Das hier ist keine Monarchie und es gibt keine Entscheidung hierüber. Anfangs, als ich begriff, dass es eine Gefahr für die Revolution war, dass man mich ermorden könnte, habe ich Raúl genannt. Aber das ist eine Frage, welche die kollektive Leitung der Revolution zu lösen haben wird.

Wir haben viele Leute. Wie Sie sehen, haben wir einen Präsidenten, ich bin der Premierminister. Meine Aufgabe ist politisch und ich verleihe vielen Dingen Impulse. Aber wir haben einen Präsidenten, einen Ministerrat, eine politische Partei, die Leitung der politischen Partei. In solch einer Situation würde die Landesleitung unserer Partei einen Premierminister ernennen, um die Aufgabe weiterzuführen, die ich realisiere.

Hier in Kuba werden die wichtigsten politischen Fragen im Rahmen unserer Landesleitung diskutiert. Alle wichtigen Fragen. Ich treffe nie eine persönliche Entscheidung. Ich höre die Meinungen von allen, und wenn wir alle eine Übereinkunft gefunden haben, treffen wir die Entscheidung.

- Doktor Castro, gibt es irgendeine Möglichkeit, dass diese Revolution eine andere Richtung nehmen kann, d. h. erneut eine Demokratie werden kann, freie Wahlen durchführen kann, viele der Ideen übernehmen kann, die sie im Gebirge Sierra Maestra verkündet haben?

Für einen einfachen Staatsbürger der Vereinigten Staaten ist es nicht einfach, diese Problematik zu verstehen. Ihr habt eine bestimmte Idee der Demokratie, wir haben unsere Idee der Demokratie. Es gibt viele Beispiele. Ich könnte zum Beispiel von der Arbeitslosigkeit sprechen, von den Schwarzen in den Vereinigten Staaten, denjenigen, die im Süden der USA leben. Vielen Armen, vielen Unglücklichen, die in den USA leben, kann man nicht von Demokratie reden. Für sie ist die Demokratie eine reine Formalität.

Ihr habt zwei Parteien, beide stehen unter Kontrolle der Oligarchie, und das nennt ihr Demokratie. Im antiken Athen, in Griechenland, sprach man von Demokratie und es gab Tausende Sklaven. Die Vereinigten Staaten haben viele Interessen überall auf der Welt. In Lateinamerika und im Rest der Welt zwingen ihre Firmen Millionen Menschen hart zu arbeiten, welche keine Rechte haben, keinen Lebensstandard, keine Bildung, keine ärztliche Betreuung. Und ihr sprecht von eurer Demokratie. Deshalb ist es nicht einfach, aber eines Tages werdet ihr unsere Idee der Demokratie begreifen.

- Doktor Castro, alle Personen, mit denen wir reden und die gegen Sie sind, sagen, dass sie dies tun, weil sie dachten, dass Sie eine demokratische Revolution machen würden, und anstelle dessen haben sie eine kommunistische Revolution gemacht.

Wenn sie demokratische Revolution sagen, meinen sie kapitalistische Revolution, meinen sie eine Revolution des freien Unternehmens, Einfluss der Monopolunternehmen in Kuba. Sie denken an ihre Klasseninteressen, nicht an die Arbeiter, an die Bauern, an die Schwarzen, an die Studierenden, an die Intellektuellen. Sie denken an ihr materielles Interesse. Das ist es, was sie Demokratie nenne. Batista sagte, dass er demokratisch sei. Alle Reichen, alle Großgrundbesitzer sprachen von Demokratie. Das ist es, was sie unter Demokratie verstanden. Lincoln sagte, dass die Demokratie die Regierung des Volkes, für das Volk und durch das Volk ist.

Die Revolution ist ebenfalls die Regierung, die die Macht zusammen mit dem Volk ergreift und Maßnahmen für die Bevölkerung trifft. Niemand kann abstreiten, dass unsere Regierung eine ehrliche Regierung ist. Wir haben jede Art der Laster aus unserer Gesellschaft verbannt, jede Art des Raubs, der Veruntreuung und Unterschlagungen. Und alle Maßnahmen, die getroffen werden, sind dazu da, der Bevölkerung zu helfen. Wir haben viele Dinge für die Bevölkerung getan. Eine Million Kubaner konnte weder lesen noch schreiben, jetzt können sie es. Die Bildung ist für jedermann in Kuba abgesichert. Jedermann hat eine Beschäftigung, die Möglichkeit zu studieren abgesichert. Jedermann: Weiße, Schwarze, jedermann in Kuba. Die Bevölkerung spürt das. Somit müssen Sie die Problematik Kuba tiefgründig analysieren, um sie zu verstehen.

Allerdings haben wir verschiedene Dinge noch nicht formalisiert. Wir müssen verschiedenen Dingen noch Gestalt verleihen, müssen sie institutionalisieren. Wir haben in diesen fünf Jahren für so viele Dinge noch keine Zeit gehabt.

- Wir haben viele der Schulen besucht und eine sonderbare Einheitlichkeit vorgefunden. Es scheint, dass die Antworten der Kinder auswendig aufgesagt erfolgen. Es scheint eine starke marxistische Indoktrinierung vorhanden zu sein. Es scheint sehr wenig unabhängiges Denken vorhanden zu sein. Bereitet Ihnen das Sorgen?

In den US-amerikanischen Schulen – was wird den Schülern dort gelehrt? Ihnen wird ihr dortiger Standpunkt gelehrt, ihnen wird über das freie Unternehmen, die Geschäfte, die Industrie, die US-Interessen überall auf der Welt gelehrt. Davon wird zu ihren jungen Menschen gesprochen. Die Klasse, welche in den Vereinigten Staaten regiert, bemüht sich, den Studierenden das zu lehren, was von ihrem Interesse ist. Hier bildet die Revolution die jungen Menschen für die Revolution aus und bereitet sie für diese vor.

Hier ein persönliches Beispiel: Ich habe von klein auf bis zu meiner Immatrikulation in der Universität in einer religiösen Schule gelernt. Was wurde mir gelehrt? Ich habe nicht beschlossen, welche Schule ich besuchen wollte, meine Eltern haben sie ausgesucht, und dort hat man mir alles beigebracht, was sie wollten. Ich hatte nicht die Möglichkeit auszuwählen. In Kuba gab es hunderte religiöse Schulen, wo die Kinder der reichen Schicht ausgebildet wurden. Jetzt erziehen und bilden wir unsere jungen Menschen in den revolutionären Ideen aus, in unseren Ideen.

Wir haben zur Bevölkerung gesagt: „Wir werden euch ausbilden, wir wollen kein unwissendes Volk. Wir wollen eine Bevölkerung, die zu denken lernt.“ Wir haben unseren jungen Menschen nicht gesagt, „glaubt“, wir haben zu ihnen gesagt: „lernt, denkt“. Wenn wir Angst davor hätten, dass die Bevölkerung lernt, studiert und denkt, dann hätten wir die Bildung nicht bis zu dem Grade entwickelt, wie wir es getan haben. Wir unterrichten und lehren jedermann, wir erziehen und bilden jedermann aus. Und wer lesen und schreiben kann, hat bessere Voraussetzungen, um zu denken und zu analysieren.

Eine unwissende Bevölkerung kann getäuscht und betrogen werden; aber eine gebildete Bevölkerung kann nicht getäuscht und betrogen werden. Und die Revolution verfügt über eine echte Leidenschaft, die Bevölkerung zu erziehen und auszubilden. Das zeigt, dass wir keine Angst davor haben, dass die Bevölkerung denkt, analysiert. Wir sind uns unserer Zukunft sicher, wir sind uns unserer jungen Menschen sicher, und unseres Beweggrundes; wir sind sicher, dass wir Recht haben.

Ihr ward anfangs auch Revolutionäre, als ihr euren Unabhängigkeitskrieg gemacht habt und kämpfen musstet. Was hat England über euch gedacht? Anfangs ward ihr liberal eingestellt, die Engländer waren monarchisch eingestellt. Die Engländer waren nicht einverstanden mit euch und sind nach Kanada und an andere Orte gegangen.

Zu jener Zeit habt ihr in den Vereinigten Staaten begonnen, der Bevölkerung eure Verfassung zu erklären, eure Charta der Rechte. Ihr habt zur Bevölkerung gesprochen. Und die Engländer sagten: „Sie sind liberal“. Jemanden im Jahr 1776 als liberal zu bezeichnen, war dasselbe, wie heutzutage jemanden als sozialistisch, marxistisch, kommunistisch zu bezeichnen. Es ist dasselbe. Für diejenigen, die gegangen sind, ist es diabolisch, vom Kommunismus reden zu hören. Aber als ihr eure Revolution gemacht habt, als ihr als liberal bezeichnet worden seid, war es auch diabolisch. Zu anderen Zeiten habt ihr diese Erfahrung erlebt. In der Zukunft werdet ihr uns Recht geben. Dessen bin ich sicher. Und wir werden euch jetzt nicht Recht geben, denn anfangs ward ihr liberal, aber jetzt könnt ihr euch nicht als liberal bezeichnen.

Was geschieht in Vietnam? Was geschieht in Lateinamerika? Ihr unterstützt Diktatoren, ihr unterstützt militärische Gruppen, habt bis zum Sieg der Revolution gute Beziehungen zu den Oligarchien unterhalten. Wenn ihr euch jetzt Sorgen macht wegen der sozialen Reformen, dann ist das aufgrund der Kubanischen Revolution. Können Sie das abstreiten?

- Kann das nicht unser eigenes soziales Bewusstsein und nicht eine Folge der Kubanischen Revolution sein?

Na gut, aber es fällt sehr mit der Kubanischen Revolution zusammen. Ich argwöhne, ich habe meine Zweifel diesbezüglich.

- Zwei Dinge: (Nikita) Chruschtschow und (Charles) de Gaulle. Sie haben kürzlich und während Ihrer ersten Reise nach Russland viel Zeit mit dem Premierminister Chruschtschow verbracht. Was denken sie über Chruschtschow als Mensch und als Führungspersönlichkeit?

Ich habe eine ausgezeichnete Meinung über Chruschtschow. Ich habe in Kuba darüber gesprochen. Ich bewundere Chruschtschow. Er ist eine sehr menschliche Person, sehr schlicht und aufrichtig in seinen Beziehungen zur Bevölkerung, zu anderen Führungspersönlichkeiten. Er ist sehr intelligent. Ein sehr heller Kopf und verantwortungsbewusster Mensch. Er ist außerdem ein Mann des Friedens. Er sorgt sich um den Frieden. Ich verstehe ihn sehr gut, und je besser ich ihn kenne, desto besser ist mein Eindruck von ihm. Ein ausgezeichneter Eindruck. Real, aufrichtig. Es ist ein ausgezeichneter Eindruck.

- Jetzt kaufen Sie Busse in England, sprechen davon, Schiffe in Spanien zu kaufen, soweit ich weiß, gibt es eine kubanische Wirtschaftsvertretung in der Schweiz. Bedeutet das einen radikalen Wandel in Ihrer Handelspolitik, Doktor Castro?

Nein, niemals. Was wäre das für ein Wandel? Wir haben uns niemals geweigert, Geschäfte mit den Vereinigten Staaten, mit jeglicher Nation, zu machen. Es war eine Politik der USA, unsere Handelsbeziehungen mit ihnen und mit jenen von Ihnen genannten Ländern zu unterbrechen. Das war nicht unsere Politik. Unsere Politik war von Anfang an die, Geschäfte mit allen Nationen zu machen, und das ist es, was wir tun. Das ist es, was wir jetzt erfolgreich tun, wirklich sehr erfolgreich. Und ich bin der Meinung, dass es ein großer Fehler der Vereinigten Staaten ist, diese Beziehungen zu unterbrechen zu versuchen, denn es darf nicht vergessen werden, dass jene Nationen ihre eigenen Probleme haben, Geldprobleme haben, dass es für sie eine Notwendigkeit ist, Geschäfte zu machen, zu verkaufen, um ihre Probleme zu lösen.

Alle Nationen haben ihre wirtschaftlichen Probleme, und die Wirtschaftsblockade – für Sie, die Sie den Realismus genannt haben - ist auf gar keinen Fall eine realistische Politik. Den US-Amerikanern gefällt es zu sagen, dass sie ein praktisch denkendes Volk, ein realistisches Volk sind, aber wir haben viele Dinge gesehen, die beweisen, dass sie nicht sehr realistisch sind. Und uns nennen sie naiv, Träumer, und wir sind dabei zu beweisen, dass wir realistischer sind, dass unsere Politik realistischer als die von Ihnen ist.

- Wie schätzen Sie die Politik von Präsident De Gaulle ein, der das kommunistische China anerkannt hat?

Ich bin der Meinung, dass es eine sehr intelligente Politik ist, und das ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Politik der USA nicht realistisch ist. Dies ist ein weiterer Beweis. Ich bin der Meinung, dass es eine intelligente Politik ist.

Etwas Anderes: Wie Sie wissen, hat De Gaulle eine sehr wichtige Rolle im modernen Frankreich gespielt. Meine Ansichten, meine sozialen und politischen Ansichten, sind natürlich sehr anders als die von De Gaulle, aber De Gaulle hat viel für Frankreich getan. In den schlimmsten Augenblicken von Frankreich hat er eine wichtige Rolle gespielt. Und jetzt nimmt Frankreich eine sehr wichtige Stellung in der internationalen Arena ein. Und wenn er Maßnahmen wie diese Anerkennung trifft, dann folgt er einer sehr intelligenten Politik. Ich weiß, dass euch diese Politik nicht gefällt, aber das ist infolge eurer Fehler, eurer vielerorts begangenen Fehler. Aber ich werde euch keine Ratschläge geben, ich bin der Meinung, dass ihr mit der Zeit lernen werdet. Die Engländer…

- Jetzt bin ich an der Reihe. Was würde Ihnen gefallen, dass die USA bezüglich Kuba machen würden?

In Frieden mit Kuba zu leben. Das ist das Einzige. Das wünschen wir, und ich bin sicher, dass das die einzige intelligente Politik sein würde, die die Vereinigten Staaten ergreifen könnten. Aber ich bin der Meinung, wenn ich sie davon zu überzeugen versuchen würde, dann würden viele sagen, dass wir untergehen würden. Aber wir sind sicher, wir sind fröhlich und zufrieden. Wir können sehr gut ohne die Vereinigten Staaten leben. Wir benötigen Frieden, die Vereinigten Staaten benötigen Frieden, die Welt benötigt Frieden.

Unsere Politik ist eine Politik des Friedens. Ich glaube, dass das eine gute Politik für alle Nationen, und natürlich für die Vereinigten Staaten, ist. Ich glaube, dass ihr begonnen habt, die Problematik teilweise zu begreifen. Ihr beginnt zu begreifen und werdet schließlich begreifen. Ich habe einen Fischer etwas sehr Weises sagen hören: dass ihr viele Dinge über lange Zeit immer gehabt habt und die einfachen Dinge nicht wertschätzt. Er war ein Fischer, der gekommen ist, hier auf Kuba zu leben. Sehen Sie, ein US-Amerikaner, der nach Kuba kommen wollte, um hier zu leben. Mit der Zeit werdet ihr weise werden, wie die Engländer, die Franzosen.

Die Franzosen haben viele koloniale Probleme in Vietnam, in Algerien gehabt. Sie haben den Frieden mit Vietnam unterzeichnet, sie haben den Frieden mit Algerien unterzeichnet. Jetzt unterhalten sie gute Beziehungen zu Algerien. Und niemand zweifelt daran, dass das eine bessere Politik für Frankreich ist, als eine Kriegspolitik gegenüber Algerien.

Aber was ist passiert? Die Franzosen haben ein Problem hinter sich gelassen und ihr habt es übernommen. Wo eine weise Regierung ein Problem hinter sich lässt, da übernehmt ihr, die nicht weise sind, es. Das ist es, was jetzt geschieht. Die Engländer sind auch weise, aber ihr nicht.

Aber wir fühlen, dass wir in Frieden leben wollen, aber ihr seid daran interessiert, eure Revolution nach ganz Lateinamerika zu exportieren.

Wir müssen klarstellen, sehr klar, dass wir die Voraussetzungen haben, um mit allen Nationen in Frieden zu leben. Aber es ist erforderlich, dass die anderen uns ebenfalls in Frieden lassen.

Ort: 

Vereinigte Staaten

Datum: 

01/02/1964